Ich freue mich euch heute Mag. Karo Krieger vom Pfotenzentrum in Wien vorzustellen. Das Pfotenzentrum ist eine Hundeschule mit verschiedenen Kursen, von Welpentreff, Welpenschule, Grundschul 1×1 bis hin zu Hundeturnen, Dog Dancing, Trick Dogging und Mantrailing.
Mir wurde diese Hundeschule im 23. Bezirk damals von zwei verschiedenen Seiten empfohlen und wir haben daraufhin mit Alistair dort den Welpentreff und das Grundschul 1×1 besucht und befinden uns gerade mitten im Reife-ABC.
Dabei haben wir Karo kennen- und schätzen gelernt. Karo ist nicht nur Hundetrainerin, sondern auch Tierphysiotrainerin und hat ein sehr gutes Händchen, wenn es um Mensch und Tier geht. Ally und uns macht das Training mit ihr sehr viel Spaß und wir können Karo nur wärmstens empfehlen.
Vera: Liebe Karo, herzlichen Dank, dass du dir für dieses Interview Zeit genommen hast. Beginnen wir einmal ganz vorne: Wann hast du zum ersten Mal gemerkt, dass du später mit Tieren arbeiten möchtest?
Karo: Liebe Vera, vielen Dank für die Einladung zum Interview – ich freue mich sehr!
Hm, wenn ich zurückdenke: die Begeisterung für Tiere war schon immer da – schon von Kind an hatten Tiere eine magische Anziehung auf mich. Ich hatte Glück, ich hatte in meiner Kindheit auch immer Tiere um mich. Vom überwinterten Igel, Hunden, Island Ponys im Freundeskreis, Wellensittichen, Meerschweinchen, Schildkröte, Mäuse, Ratten – wir haben nicht viel ausgelassen.
Als dann die Phase kam – so mit 14 Jahren – wo ich überlegen musste, was ich einmal werden möchte, stand relativ schnell fest: ich kann eigentlich nur mit Tieren arbeiten. Ich möchte nur mit Tieren arbeiten! Der Weg dahin sollte allerdings noch ein langer werden…
Wie kam es dann zu „Pets in Motion“ und zur Leitung des Pfotenzentrums hier im 23. Bezirk in Wien?
Mein Vater wünschte sich, dass ich einmal seine Firma übernehmen sollte und tat alles, um mich in die gewünschte Richtung zu lenken. So maturierte ich an der Graphischen, studierte BWL und ergriff dann auch einen betriebswirtschaftlichen Beruf. Und war stockunglücklich.
Der erste Schritt in die richtige Richtung war einige Jahre nach dem Tod meines Vaters der Beginn meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin und Tierheilpraktikerin für Hunde & Katzen an der ATM in Bad Bramstedt in Nord-Deutschland. Kurz danach begann ich auch als ehrenamtliche Mitarbeiterin im Tiergarten Schönbrunn. Als ich mich dann selbständig machte, bekam ich von einer lieben Hundetrainerin den Tipp, die mittlerweile leerstehende Halle in meinem Elternhaus in eine Hundetrainingshalle umzubauen.
„Pets in Motion“ war entstanden!
Ein paar Wochen später stand Roya Hollnsteiner vom PfotenZENTRUM vor mir. Sie war auf der Suche nach einer Physiotherapeutin für Hunde und einer Hundetrainingshalle – sie wollte Physiotraining leistbar in Kursen anbieten, aber wichtig: mit fundiertem Hintergrundwissen.
So ergab sich eine Kooperation und wir begannen gemeinsam unsere Kurse „Hundeturnen für Jederhund“ zu halten. Diese waren ein voller Erfolg und in dieser Form völlig neu am Markt. Die Kurse beinhalteten physiotherapeutische Übungen, aber auf Tricktraining-Basis aufgebaut. So hatten wir beides: körperliche, aber auch geistige Ertüchtigung für die Hunde.
Für Roya stand dann ihre Pensionierung am Zeitplan und sie war auf der Suche nach einer Nachfolgerin. Ursprünglich hatte ich mich für Hundetraining gar nicht so interessiert und war mehr auf der Gesundheitsschiene. Aber die Art, wie Roya mit den Hunden trainierte, faszinierte mich. Sie hatte einen ganz anderen Zugang, als ich es von den ÖGV-Hundeschulen kannte.
So beschlossen wir, dass ich vertieft im PfotenZENTRUM mitarbeiten, mich in diese Richtung fortbilden und das PfotenZENTRUM in weiterer Folge übernehmen sollte. Mit 1. April 2020 war es dann soweit. Trotz Corona lief alles gut über die Bühne und „Pets in Motion“ und das PfotenZENTRUM gehören nun zusammen.
Welche Kurse bietest du in deiner Hundeschule an und warum hast du genau diese Auswahl getroffen?
Im PfotenZENTRUM ist man vom Welpenalter an gut aufgehoben.
Wir starten mit der Welpenschule, wo die ersten Schritte in ein glückliches Hundeleben von uns begleitet und gecoacht werden. Die Basis für die ersten Kommandos gelegt werden und genau erklärt wird, worauf es in den ersten Wochen ankommt. Parallel dazu gibt es den kostenlosen Welpentreff, eine Welpenspielstunde, wo die Kleinen mit Gleichaltrigen kontrolliert spielen können und wir Trainer ebenfalls für Fragen zur Verfügung stehen.
Für die Junghunde starten wir mit dem Grundschul 1×1 – hier arbeiten wir an der Alltagstauglichkeit, den Grundkommandos, aber auch an einer vertrauensvollen Bindung zwischen Hund und Mensch.
Das Erlernte vertiefen kann man dann im Fortsetzungskurs, dem Reife ABC.
Nach Absolvierung des Reife ABCs gibt es auch noch die Übungsstunde für Fortgeschrittene, wo wir das Erlernte auf hohem Niveau noch weiter üben.
Selbstverständlich kann man die Alltagstauglichkeit auch in Einzelstunden erlernen und üben.
Speziell am Herzen liegt mir die Verhaltensberatung, wenn es Probleme im Alltag gibt, die das Zusammenleben erschweren.
Wir bieten auch Beschäftigungskurse an – sinnvolle und bedürfnisorientierte Beschäftigung mit dem Hund fördert auch die Kooperation im Alltag zwischen Mensch und Hund.
Im PfotenZENTRUM gibt es verschiedene Arten von Beschäftigungskursen. Am besten ist es, wenn man etwas findet, das sowohl dem Hund als auch dem Mensch viel Freude bringt. Daher braucht es eine gewisse Auswahl – nicht alles liegt jedem Hund und jedem Menschen.
Hundeturnen für Jederhund ist sowohl für Hunde mit Handicap als auch ältere Hunde, ganz junge Hunde, aber auch völlig gesunde Hunde gut geeignet.
Dieser Bereich liegt mir aus zweierlei Gründen speziell am Herzen:
Erstens komme ich ja aus der Physiotherapie und weiß, wie wichtig und unterstützend körperliches Training für die Hunde ist, egal ob mit oder ohne Handicap.
Zweitens bauen wir diese Art von Training ja auf Tricktrainingsbasis mit dem Clicker auf und lehren somit auch, wie man mit dem Hund auf hohem Niveau kameradschaftlich trainiert – also ohne ihn körperlich zu manipulieren, rein auf Verständnis und Kommunikation basierend. In diesen Kursen balancieren die Hunde nach einiger Zeit auf der Slackline – ohne dass wir sie im Training berührt haben. Die Menschen sind immer ganz fasziniert, wenn es dann soweit ist und dass das möglich ist. 😊
Bei den ganz jungen Hunden wird beim Hundeturnen das Körperbewusstsein gefördert, sie lernen mit ihrem Menschen zu arbeiten. Es wirkt verletzungspräventiv, konzentrationsfördernd und es fordert sie auch geistig. Hunde mit Handicap fördern wir natürlich auch körperlich. Alte Hunde werden oft wieder aus der Reserve gelockt und zeigen viel Freude, wenn auch sie wieder arbeiten dürfen. Selbstverständlich steigen wir auf ihre Möglichkeiten ein und gestalten die Übungen so, dass sie auch mitmachen können. Und für fitte Hunde ist die Möglichkeit an Übungen sehr weit, sodass auch sie gut gefordert werden können.
Tricktraining dient ebenfalls der geistigen Auslastung und bereitet vielen Menschen und Hunden sehr viel Freude. Außerdem ist Tricktraining die Basis, um später im Dogdance weitermachen zu können. Auch hier lernt man, wie man mit dem Hund ohne körperliche Manipulation arbeitet.
Derzeit nicht verfügbar, aber wieder geplant, sind Kurse im Dogdance. Dogdance ist eine relativ junge Hundesportart, wo das Hund-Mensch-Team Tricks in einer Choreographie aneinanderreiht und diese zu einem Lied „tanzt“. Diese Sportart ist für gesunde junge Hunde genauso wie auch für Hunde-Senioren geeignet. Es ist eine Hundesportart, wo der Hund auch nicht mehr berührt wird und alles auf Köpfchen-Basis mittels Clicker erarbeitet wird. Mich persönlich fasziniert Dogdance sehr und meine Hündin und ich haben sehr viel Spaß daran. Meine Hündin ist richtig aufgeblüht, als wir damit begonnen haben.
Natürlich ist auch Nasenarbeit ein großes Thema – daher bieten wir Mantrailing und Schnüffelkurse an. Für viele Hunde ist Nasenarbeit das Größte und damit eine ausgezeichnete Möglichkeit, sie artgerecht auszulasten. Gerade für Jagdhunde ist die Arbeit mit der Nase etwas, worauf sie jahrhundertelang selektiert wurden und daher einen hohen Stellenwert hat und unheimlich selbstbelohnend für diese Hunde ist.
Ebenfalls in Planung sind Kurse im Rally Obedience – vielen Hunden macht Fußarbeit und Kooperation mit ihren Menschen sehr viel Freude. Auch dies ist ein Bereich, wo man auch mit Hunden, die nicht mehr so fit sind, noch gut mitmachen kann.
Bei der Auswahl der Kurse, die das PfotenZENTRUM anbietet, steht immer die Freude der Hunde im Mittelpunkt. Was macht Hunden Spaß?
Du selbst hast ja bereits deinen zweiten Schäferhund. Warum hast du dich für diese Hunderasse entschieden und wie trainierst du mit deiner Hündin privat?
Meinen ersten Deutschen Schäferhund hat mein Vater ausgewählt und ich fand Deutsche Schäferhunde ziemlich langweilig. So ein bisschen „Main-Stream“. Ich wollte lieber einen Briard. Als Wolfi dann eingezogen war, stellte sich heraus, dass das ein unglaublich cooler, vielseitiger, lieber – ja, der beste Hund von allen war!!! Eine Seele von Hund. 😊
Tatsächlich sind es unglaublich vielseitige Hunde, pflegeleicht, arbeitsfreudig, tolle Begleiter. Motivationsprobleme gibt es nicht, sie sind für alle klimatischen Bedingungen gut gerüstet und haben ein sehr loyales, liebes Wesen. Spritzig, dynamisch, gut gelaunt. Und hübsch sind sie auch – wobei, das liegt ja im Auge des Betrachters 😉
Als ich mich wieder entscheiden musste, habe ich natürlich lange lange überlegt – und wollte dann wieder eine Deutsche Schäferhündin. Cookie ist nicht ganz so einfach zu führen wie Wolfi – aber man bekommt ja immer den Hund, den man gerade braucht und der zu einem passt. Ich habe durch sie wieder sehr viel dazugelernt und wir lieben es miteinander zu arbeiten.
Privat trainieren wir sehr viel Tricktraining, Hundeturnen, Dogdance und Rally Obedience. Sie tanzt für ihr Leben gerne und ist sehr musikalisch 🙂 . Sie unterstützt mich auch gerne beim Hundetraining. Sie liebt es am meisten mit mir gemeinsam zu arbeiten. Sie fährt auch täglich mit in den Tiergarten.
Viele unserer Blog Leserinnen und Leser haben selbst Haustiere oder planen einen Hund aufzunehmen. Worauf sollte man bei der Auswahl der jeweiligen Hunderasse achten?
Man sollte auf jeden Fall überlegen, wieviel Zeit man im Alltag für den Hund hat. Der Hund ist ein Rudeltier. Ich sage immer: einen Hund zu nehmen ist ein bisschen mehr als zu heiraten. Der Hund ist einfach präsent, der fordert einen ziemlich großen Teil unserer Zeit ein.
Wie verbringe ich meine Freizeit am liebsten? Wozu ist die Hunderasse, für die ich mich interessiere, gezüchtet worden? Passen wir zusammen?
Die meisten Hunde sind Gebrauchshunde – keine Couchpotatoes. Das machen die schon auch mit. Aber es reicht ihnen nicht. Gehe ich gerne Skitouren, bin ich mit einer französischen Bulldogge oder einem Chihuahua fehlbesetzt. Sitze ich in erster Linie zu Hause und gärtnere, bin ich mit dem Deutschen Schäferhund nicht gut beraten.
Hunde haben eigene Bedürfnisse und viele Verhaltensauffälligkeiten entstehen, weil auf diese nicht eingegangen oder diese auch gar nicht wahrgenommen werden. Darüber könnte man endlos schreiben. Hunde laufen nicht einfach mit. Hunde sind eine große Aufgabe. Und ein großes Geschenk. Wer sich erwartet, dass ein Hund einfach mitläuft, wird Probleme bekommen. Oder: der Hund wird Probleme bekommen. Was ich persönlich sehr schade finde.
Man sollte auch Rassestandards genau lesen und verstehen. Steht da beispielsweise: „ist nett zur Familie, reserviert gegenüber Fremden“ – dann heißt das im Klartext, dass der Hund mit großer Wahrscheinlichkeit unfreundlich zu Fremden ist und ich keinen Hund habe, den ich einfach mal irgendwo hin mitnehmen kann.
Und außerdem eine wichtige Frage, die bei einem Welpen immer mitauftaucht: Rüde oder Hündin? Gibt es hier aus deiner Sicht Eigenschaften oder Punkte, die man vor der Entscheidung für ein Geschlecht berücksichtigen sollte?
Beide Geschlechter haben Vor- und Nachteile. Es hängt vom Individuum und den persönlichen Vorlieben ab. Suche ich einen Zweithund, muss ich mir auf jeden Fall Gedanken über das Geschlecht machen.
Und wie geht es dann nach dem Einzug des Welpen weiter: Ab wann macht ein Besuch in der Hundeschule bzw. der Welpentreff Sinn? Und worauf sollte man bei der Auswahl der Hundeschule achten, gerade auch was die Arbeit mit einem Welpen angeht?
Wenn der Welpe eingezogen ist, würde ich ihm mal ein, zwei Wochen Zeit geben, um anzukommen. Es ist eine Riesenumstellung für so ein kleines Wesen. Danach könnte man an sich in eine Welpenschule und auch zum Welpentreff kommen.
An diesem Punkt scheiden sich die Geister.
Einerseits sollte man warten, bis die zweite Grundimmunisierungsimpfung vorüber ist. Um sicher zu gehen, dass der Welpe nicht an einer der Krankheiten erkrankt, gegen die geimpft wird. In dieser Zeit sollte man konsequenterweise auch nicht großartig rausgehen mit dem Hund, da die Krankheitserreger ja überall sein können.
Andererseits erfolgt die zweite Impfung üblicherweise mit 12 Wochen – und wenn man wirklich solange wartet, hat man sehr viel Sozialisierungszeit verpasst.
Das muss also jeder für sich selber entscheiden. Die meisten frischgebackenen Hundebesitzer kommen nach 1 bis 2 Wochen das erste Mal zu uns und das klappt auch gut.
Bei der Wahl der Hundeschule würde ich als erstes auf ein gutes Bauchgefühl achten. Hundetraining ist Vertrauenssache – man muss sich mit seiner/m Hundetrainer menschlich wohl und gut aufgehoben fühlen. Eine gute moderne Hundeschule arbeitet mit positiver Verstärkung, Dinge wie Würgehalsband, Leinenruck, Schreien, Drücken, Rempeln, Bedrängen kommen im modernen Hundetraining nicht vor und sind auch nicht notwendig und außerdem tierschutzrelevant.
Eine gute Welpenschule beinhaltet viel Beratung, Sozialisierungsarbeit. Reine Spielstunden sind keine Welpenschule. Der Welpe soll auch im jungen Alter schon lernen, zur Ruhe zu kommen. Es soll von Anfang an an der Kommunikation zwischen Mensch und Hund gearbeitet werden, sodass eine vertrauensvolle Basis entsteht.
Was hältst du eigentlich von Hundezonen und Hundeparks? Viele Hundetrainer können diesen Orten ja eher wenig abgewinnen, gerade für jüngere Hunde. Wie stehst du dazu?
Genau so! Hundezonen sind Orte, wo sich oft folgendes Szenario abspielt: Der Mensch geht mit seinem Hund in die Hundezone, leint ihn ab, setzt sich irgendwohin zum Plaudern und kümmert sich nicht mehr. Niemand realisiert, wenn ein Hund gemobbt wird. Oft sind das der einzige Auslauf und die einzige Beschäftigung für den Hund. Ich gehe selbst auch eher nicht in Hundezonen. Oft sind die Leute auch viel zu lange in den Hundezonen – die Hunde spielen viel zu lange und sind sehr gestresst und aufgedreht, wenn sie von dort weggehen. Und gerade für junge Hunde ist es wichtig, dass sie gute Erfahrungen mit anderen Hunden haben.
Weil wir gerade diese Phase mit Ally durchleben: Was rätst du Hundebesitzern in der Pubertät ihrer Hunde? Und wie lange dauert diese für gewöhnlich?
Starke Nerven, einen liebevollen Blick auf das Ganze. Dran bleiben beim Üben, weitermachen. Das ganze Gehirn wird umgebaut, vorübergehend ist niemand erreichbar 😉
Viele Hunde werden genau mit Beginn der Pubertät im Tierheim abgegeben. Welch Fehler! Wie gemein! Viele Hunde werden in der Pubertät kastriert – auch nicht schlau – Kastration ist kein Mittel gegen Pubertätsprobleme und/oder Erziehungsdefizite.
Die Pubertät kommt in Schüben und zieht sich, bis sie zwei, drei Jahre alt sind (je nach Rasse). Wenn man das durchhält, hat man einen tollen Hund.
Nicht umsonst hat jeder Hundebesitzer den tollsten und schönsten Hund 🙂
Oft hört man ja: Ein Hund ist kein Hund :0) Was hältst du von Mehrhundehaltung und was sollte man dabei beachten?
Ein heikles Thema. Kann man nicht generell beantworten. Es hängt vom Individuum ab. Mancher Hund ist viel glücklicher mit einem weiteren Hund. Ein anderer wird seines Lebensglücks beraubt, wenn noch einer einzieht.
Generell gilt: der zweite Hund sollte erst einziehen, wenn der erste Hund erzogen ist. Es wird dann nämlich alles schwieriger. Zwei Welpen vom selben Wurf zu nehmen, klingt romantisch, ist aber keine gute Idee.
Habe ich zwei Hunde vom selben Geschlecht, kann es passieren, dass sie sich nicht vertragen. Habe ich verschiedengeschlechtliche Hunde, steht möglicherweise eine Kastration ins Haus, aber jedenfalls die Überlegung, wie ich in der Phase der Läufigkeit mit der Situation umgehe.
Einen Hund kann ich bald mal irgendwo unterbringen, wenn ich keine Zeit habe. Wie ist das mit zwei Hunden?
Wie sind die Bedürfnisse der beiden Hunde – gerade auch ein Thema, wenn ich unterschiedliche Rassen nehme. Muss ich dann doppelt so viel Zeit einsetzen, um beide zu bedienen? Habe ich diese Zeit?
Und zu guter Letzt ist es natürlich auch eine Kostenfrage. Man weiß nie, ob man einen gesunden Hund bekommt. Tierarztkosten können schnell in die Höhe schnalzen.
Gibt es bestimmte Hundebücher, die du unseren Leserinnen und Lesern ans Herz legen würdest und aus deiner Sicht ein „Must Read“ sind?
Es gibt viele gute Bücher. Vielleicht zwei für den Anfang:
Die Welt in seinem Kopf: Über das Lernverhalten von Hunden von Dorothée Schneider*
Calming Signals – Die Beschwichtigungssignale der Hunde von Turid Rugaas*
Und zum Abschluss eine Frage, die ich HundeliebhaberInnen immer sehr gerne stelle: Welche Rassen faszinieren dich persönlich am meisten?
Hm, eine schwierige Frage. Da ich selbst eher eine aktive Persönlichkeit bin, mag ich aktive und lernfreudige Hunde gerne, die man auch gut im Alltag führen kann.
Persönlich interessiert mich weiterhin der DSH – allerdings die gesunde Variante (wie meine Hündin), nicht die krank gezüchteten mit abfallendem Rücken etc.. Auch der Königspudel: eine sehr intelligente Hunderasse, viel verkannt. Der portugiesische Wasserhund. Der Border Collie, Bearded Collie und der Australian Shepherd sind auch sehr interessante Hunde. Der Bobtail, der Dalmatiner und der Boxer faszinieren mich ebenfalls. Mein Vater wollte immer einen Boxer haben.
Liebe Karo, herzlichen Dank für deine Zeit und das Interview 🙂
Liebe Vera, ich bedanke mich bei Dir für die Einladung! 😊