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16 Jahre lang hat unsere Katze Shakira warten müssen, bevor es von der Wohnung in ein Haus ging. Viele Jahre lang haben wir ihrem Bruder Diego und ihr immer wieder versprochen, dass sie einmal einen eigenen Garten haben werden und nicht nur den gesicherten Balkon. Leider ist Diego vor zwei Jahren verstorben. Und auch unsere Smilli hat den Umzug nicht mehr erlebt. Sehr traurig, denn eigentlich hätten wir schon früher einziehen sollen…
Nun wurden Shakira und Titus, mittlerweile auch schon zwei Jahre alt, von Wohnungskatzen zu Hauskatzen. Und ja, das ist aufregend. Nicht zuletzt, weil sich Shakira wenige Tage vor dem Einzug auch noch ein Hinterbein verletzt hat (wie es passiert ist, ist nach wie vor unklar, wahrscheinlich ist sie mal wieder wo hinauf oder hinunter gesprungen), was dazu führte, dass wir auf Grund ihres sehr besorgniserregenden Gangbildes und offensichtlichen Schmerzen kurz vor Mitternacht noch einen Notfalltermin in der Tierklinik hatten.
Aber es wäre nicht Shakira, wenn sie nicht bereits wenige Tage später mit der größten Selbstverständlichkeit in ihr neues Haus spaziert wäre, sogar die Stiegen ausprobiert hätte und offensichtlich null Problem mit dem Umzug (und zum Glück auch mit ihrem Beinchen) gehabt hätte. Sie ist einfach eine erfahrene Umzugskatze, geboren in Vorarlberg, zu uns nach Innsbruck übersiedelt, weiter nach München, zwei Mal in Wien umgezogen und nun hierher. Nie hatte sie irgendwo ein Problem mit der Eingewöhnung. Sie war von Beginn an immer höchst neugierig und fand sich sehr schnell zurecht. Sogar jetzt wo sie altersbedingt fast nichts mehr hört und wenig sieht.
Titus hingegen hatte eine harte erste Woche, in der er unheimlich wenig gefuttert und sich bis auf nachts nahezu durchgehend versteckt hat. Erschwerend kommt nämlich hinzu, dass rund um unser Haus noch immer gearbeitet wird und in den ersten Tagen auch immer wieder Leute ins Haus mussten. Was mit Sicherheit Titus‘ persönlicher Albtraum war. Nach knapp einer Woche begann er langsam, mehr am Alltag teilzuhaben und sich auch untertags blicken zu lassen. Aber vollkommen entspannt wird er wohl erst dann sein, wenn nicht mehr ständig laute Arbeiten verrichtet werden oder irgendwo unerwartet plötzlich Menschen hinter den großen Fenstern auftauchen.
Viele Katzen mögen keine Standortwechsel. Damit es ihnen leichter fällt, sollte man auf jeden Fall für sie da sein, damit sie sich eingewöhnen können und sich auch an die neuen Gerüche und Gegebenheiten gewöhnen. Außerdem ist es auch sinnvoll, ihnen öfter zu zeigen, wo sich die Katzentoiletten befinden. Und natürlich sind auch Lieblingsfutter, die Mitnahme von Lieblingskratzbäumen, -kuschelhöhlen und -bettchen und Streicheleinheiten wichtige Punkte, die man nicht vergessen sollte. Es gibt außerdem auch beruhigende Hilfsmittel wie Zylkene* oder auch Feliway Stecker oder Sprays mit Pheromonen*, die man nutzen kann.
Ansonsten helfen Ruhe, Zeit und Gelassenheit, außer man hat eine Katze wie Shakira, die einfach wo hinkommt und es in der Sekunde so annimmt. Ihr Bruder war ihr da ziemlich ähnlich, deshalb gab es bei Umzügen mit ihnen nie Probleme und auch Smilla war nicht viel anders, ihr war immer nur wichtig, dass sie bei mir kuscheln und liegen konnte. Das ist der Vorteil bei Katzen, die weniger aufs Territorium und mehr auf ihre Halter fixiert sind.
Die nächste Aufregung wird dann der neue Garten werden, sobald dieser fertig ist. Ich hoffe, Shakira wird dann demnächst endlich Gras unter ihren Pfoten spüren <3 .
Alles Liebe,
Vera