Die richtige Pulsuhr zu finden, ist gar nicht so einfach und auch eine sehr individuelle Sache. Denn was dem einen an Funktionen wichtig ist, ist für den anderen vielleicht völlig irrelevant. Ich persönlich habe durchaus einige Ansprüche an „meine“ Uhr, bin aber kein Technik-Freak. Meine Uhr muss unkompliziert zu bedienen sein, die Herzfrequenz, die aktuelle (und nicht Durchschnitts)Pace und die gelaufenen Kilometer anzeigen. Besonderen Wert lege ich außerdem auf Verlässlichkeit und Haltbarkeit. Dazu zählt für mich auch, dass ich sie nicht täglich stundenlang aufladen muss (weder die Uhr noch den GPS-Sensor). Die Optik spielt die kleinere Rolle, aber es ist natürlich erfreulich, wenn das Handgelenk nicht verunstaltet wird ;-).
Nach mehreren Monaten mit der neuen Polar inklusive GPS-Sensor hier mein Fazit :-): Beginnen wir mit der praktischen Nutzung. Die RCX3 ist unkompliziert in der Handhabung und ein Lesen der Bedienungsanleitung nicht zwingend notwendig. Im Gegensatz zu manchen Vorgängermodellen ist der Startknopf gut eingebettet, leicht zu bedienen und hängt auch nicht. Die Herzfrequenzmessung erfolgt exakt und über den Polar-typischen angenehmen Brustgurt mit flachem Sensor. In der HF-Messung ist Polar eine echte Benchmark, was natürlich auch auf ihre große Erfahrung in diesem Bereich zurückzuführen ist. Wem eine genaue Herzfrequenzmessung wichtig ist, der ist bei Polar extrem gut aufgehoben. Außerdem ein wirklicher Pluspunkt für diese Uhr: das Display. Es ist flach und hat eine angenehme Größe, lässt sich auch in Aktion gut ablesen und verfügt über mehrere Ansichten, je nachdem, ob HF, Pace, Zeit oder Trainingszonen im Vordergrund stehen. Die Funktion des Zonepointers sowie die Ownzone unterstützen dabei, das für das jeweilige Training entsprechende Lauftempo einzuhalten und zeigen an, ob man zu schnell oder zu langsam unterwegs ist. Wer mag, kann seine Daten auch auf das kostenlose Onlineportal spielen, dort lassen sich die Trainingsdaten auswerten und vergleichen. Während das Frauenmodell dieser Uhr in weiß gehalten ist, ist das Herrenmodell in Schwarz erhältlich.
Das GPS funktioniert anders als bei Garmin oder Timex über einen eigenen GPS-Sensor, der separat eingeschalten und bei sich getragen wird. Es gibt dafür auch eine eigene Halterung mit Clip, um den Sensor beispielsweise an den Hosenbund zu klemmen. Man kann ihn aber auch in eine kleine Tasche in der Kleidung stecken. Ich trage ihn allerdings lieber am Hosenbund, weil ich es gar nicht mag, wenn etwas beim Laufen „mithüpft“. Ein kleines Minus in Sachen GPS: es dauert bei mir auf meiner „Hausstrecke“ meist ca. 700m bis 1km bis das GPS mit seinen Messungen beginnt. Dieses Problem habe ich aber mit Garmin und Timex genauso. Das ist natürlich je nach Laufeinheit nicht besonders erfreulich, aber da ich es mittlerweile weiß, kann ich diese Gegebenheit berücksichtigen. Eine Möglichkeit, das Ganze ein bisschen zu verkürzen, ist es, den GPS-Sensor oder die Uhr (je nach Hersteller) bereits vor dem Weglaufen auf die Fensterbank zu legen, allerdings funktioniert das auch nicht immer.
Was mich wiederum sehr freut, ist die lange Haltbarkeit des GPS-Sensors. Nachdem ich meine Garmin ständig aufladen musste und für meinen Geschmack viel zu oft schon nach wenigen Metern eine nicht funktionstüchtige Uhr am Handgelenk hatte, weil ich davon ausgegangen bin, dass das jüngste Aufladen noch für eine Trainingseinheit ausreichen müsste, ist es extrem angenehm festzustellen, dass dieser Sensor von Polar mehrere Laufeinheiten ohne erneutes Aufladen mitmacht.
Fazit: aktuell meine Lieblingspulsuhr, die mich optisch wie funktional anspricht und meine Erwartungen und Ansprüche erfüllt. Besonders die Tatsache weder Uhr noch GPS-Sensor ständig aufladen zu müssen, kommt mir sehr entgegen und macht sie für meinen Alltag ideal. Wer auf der Suche nach einer Uhr ist, die die wichtigsten Funktionen für Läufer mit dem Faktor Verlässlichkeit und genaue Herzfrequenzmessung vereint, wird mit der Polar RCX3 seine Freude habe und sollte sie sich daher auf jeden Fall näher anschauen.
Preis: ca. 250 Euro ohne GPS, mit GPS-Sensor rund 280 Euro
Vera
[…] Und hier im Vergleich mit der Polar […]