Vergangene Woche waren wir wie ihr bereits lesen konntet bei der Tour de Tirol dabei, für die wir uns bereits vor einem Jahr angemeldet hatten. Die Tour de Tirol ist ein besonderes Laufevent in Söll am Wilden Kaiser, das aus drei Bewerben besteht: dem Söller Zehner, dem Kaisermarathon und einem Halbmarathon.
Die Tour startete am Freitag mit dem Zehner, der einige Höhenmeter mit sich brachte und auch längere Abwärtspassagen beinhaltete. Kurz: richtig gut, um sich einen gscheiten Muskelkater zu holen, wenn man es nicht gewohnt ist ;-).
Der Kaisermarathon am Samstag lieferte eine sehr anspruchsvolle Streckenführung, sehr viele Höhenmeter inklusive.
Am Sonntag beim Halbmarathon ging es dagegen flacher zu, aber auch hier führte die Strecke nicht nur über Asphalt, sondern auch Schotter- und Wiesenwege und hatte hin und wieder ein bisschen Steigung dabei (die den anderen Bergfexen sicher nicht aufgefallen ist, mir aber schon *g*).
Nachdem wir bereits am Donnerstag abend angereist waren, konnten wir am Freitag in Ruhe das Tour de Tirol-Dorf erkunden, uns die Aussteller ansehen und unsere Unterlagen abholen. Nach einem Kaiserschmarrn „Auf da Mühle“ (für mich mehr oder weniger ohne alles, da ich vor Läufen mit Laktose und Fruktose vorsichtig bin) machten wir uns an die erste Wettkampfvorbereitung, präparierten unsere Schuhe mit den gesonderten und besonderen Chips, richteten unsere Startnummern her und gingen auf Streckenbesichtigung.
Bereits das erste Ablaufen zeigte klar und deutlich, dass die Strecke für mich anspruchsvoll werden würde, da ich sehr selten längere Passagen aufwärts laufe (ich weiß, eine Schande, nachdem ich in den Bergen aufgewachsen bin). Aber bis auf ein paar Bergsprints ab und zu, bin ich Berglaufen einfach nicht gewohnt (und Wandern hilft einem hier nicht weiter).
Insofern war schon vor dem Start klar, dass ich die Abwärtsteile nutzen musste. Auch wenn mir das durch die Exzentrik einen Muskelkater oder wie wir Osttiroler sagen, „Spatzen“ bereiten würde. Nicht gut für den Halbmarathon am Sonntag, aber halbherzig mitlaufen geht bei mir einfach nicht.
Die Stimmung vor dem Lauf am Abend war großartig. Man merkte sofort, dass hier ausschließlich leidenschaftliche Läufer am Start waren. Und obwohl es für die Profis sicher um einiges ging, spürte man nicht die Anspannung, sondern nur die Lust am Laufen und eine freudige Erwartung auf das, was kommt.
Wir starteten um 18 Uhr und liefen somit direkt in die Dämmerung hinein. Während ich bei der ersten von drei Runden noch meine Sonnenbrille trug, schob ich diese für die nächsten Runden hoch, um es mit der Zeit nicht zu dunkel zu haben. Entlang der kupierten Strecke feuerten uns sämtliche Dorfbewohner und Mitreisende von Bewerbern an, überall waren Tirol-Fahnen-Wegweiser gesteckt, an manchen Stellen am Berg auch Fackeln und Kerzen.
Kurzum: es war eine großartige Atmosphäre und es machte extrem viel Spaß, Bergstrapazen hin oder her.
Denn ja, ich spürte die Anstiege wirklich nicht zu knapp. Alles, was ich in den Abwärtspassagen und den flacheren Stücken gutmachen konnte, verlor ich spätestens beim ersten kleinen Aufwärtsteil.
Nach diesem Event habe ich wirklich noch mehr Respekt vor Bergläufern als ich ihn eh schon hatte.
Es ist einfach unglaublich, was sie leisten. Während ich für diese Strecke 52 Minuten brauchte (was dem 5. Platz meiner AK entsprach), war der schnellste Mann bereits nach 32 Minuten im Ziel – und zwar so, dass er an den kommenden Tagen auch noch sehr gute Leistungen bei den anderen Bewerben bringen konnte. Es wurde untertrieben zu schreiben, dass das eine beachtliche Leistung ist. Es ist schlichtweg unvorstellbar ein Wahnsinn ;-).
Nach dem Zehner ging es nach Hause, um wenig später geduscht und warm angezogen wieder „Auf da Mühle“ einzukehren, die sich an diesen Tagen zu unserem Stammlokal entwickelte. Wir luden unsere Kohlenhydratspeicher wieder auf, was vor allem für Doc Tom wichtig war, denn im Gegensatz zu mir ließ er die Bergmarathon-Etappe am nächsten Tag nicht aus.
Der Samstag zeigte Tirol wie der Freitag von seiner schönsten Seite. Strahlend blauer Himmel, Sonne, überall freundliche, herzliche Menschen. Alles Gründe, weshalb ich meine Heimat liebe :-).
Ich begleitete Tom zum Start und genoss die Atmosphäre (und ehrlich gesagt auch das Wissen, dass ich NICHT mitlaufen musste, denn Marathondistanzen sind nach wie vor etwas, was mich persönlich (noch?) gar nicht reizt, allerdings habe ich großen Respekt vor jedem, der es gerne tut, insbesondere, wenn der Marathon auch am Berg stattfindet).
So feuerte ich beherzt alle LäuferInnen an, die bevor es auf den Berg ging einige Meter unten im Dorf machen mussten. Die Stimmung war einfach großartig.
Nachdem ihr sicher wissen wollt, wie sich das Abenteuer Kaisermarathon anfühlte, lasse ich an dieser Stelle Doc Tom zu Wort kommen, denn nachdem seine seit Wochen schmerzende Achillessehne nach erfolgreicher Therapie am Vortag den Söller Zehner in meinem Tempo (also für ihn nicht wirklich schnell) mitgemacht hatte, hatte er beschlossen, den Bergmarathon auf jeden Fall anzugehen und als Worst Case Szenario w.o. zu geben, sollte sie wieder beginnen zu schmerzen. In diesem Sinne, hier sein Bericht zum Lauf:
Ohne große Erwartungen, aber doch mit einer gewissen Anspannung – schließlich war es mein erster Bergmarathon, und für einen großteils Flachlandläufer wie mich bedeuten Höhenmeter meist nichts Gutes 😉 – stand ich am Sonntag früh mit fast 300 anderen LäuferInnen in Söll am Start, um die anspruchsvollen 42,195m mit insgesamt fast 2.200 Höhenmeter in Angriff zu nehmen.
Das anspruchsvolle am Kaisermarathon ist zweifelsohne der Umstand, dass die ersten 21km mit knapp 300 Höhenmetern noch relativ flach sind und sehr schnell zum Tempo machen verleiten, was sich dann aber, aufgrund des Streckenprofils, in der zweiten Hälfte rächen kann.
Der Start war wie bereits am Vortag sehr stimmungsvoll und wir LäuferInnen wurden wie Helden unter dem Jubel und der Begeisterung der Zuschauer, die im Startbereich und überall im Dorf standen, auf die Strecke geschickt.
Die ersten 8km waren eine Schleife Richtung Alpenschlössl und wieder retour nach Söll durch das Dorf, die ich erst mal sehr entspannt und locker anging. Das wunderbare Herbstwetter und die beeindruckende Bergkulisse Tirols verleiteten mich richtig zum Schwärmen und der Wettkampf entwickelte sich für mich auf diesen ersten Kilometern zu einem wahren Genusslauf – so macht Laufen Spaß!
Von Söll verlief die Strecke dann immer leicht bergauf Richtung Scheffau und Ellmau, wo man die erste Hälfte des Marathons absolviert hatte. Bei einer der ersten der zahlreichen Verpflegungsstationen entlang der Strecke traf ich zufällig noch einen Freund und Kollegen aus Uniklinikzeiten, der bei diesem Event als Rennarzt im Einsatz war und ich nahm mir die Zeit für ein kurzes Gespräch mit ihm. Im weiteren Verlauf traf ich ihn alle 10km bei der jeweiligen Verpflegungsstation wieder, wo er mich begeistert anfeuerte, was mich nicht nur sehr freute, sondern mich im weiteren Verlauf auch sehr motivieren sollte.
Nach 2 Stunden passierte ich die Halbmarathondistanz und gab Vera mit dem Handy kurz Bescheid, dass mir meine Achillessehne erfreulicherweise bis dahin keine Probleme bereitete und ich den Bergmarathon bis jetzt sichtlich genoss.
Doch kurz nach der Halbmarathondistanz war es vorbei mit „Lustig“ – es ging innerhalb von knapp 5km hinauf auf den 1.555m hohen Hartkaiser. Steinige Singletrails durch Wälder und stellenweise direkt geradeaus den Berg hinauf über Skipisten lief ich den Hartkaiser rauf. Wobei Laufen stellenweise übertrieben ist – aufgrund der Steilheit und der für mich doch ungewohnten Beanspruchung des Berglaufs mutierte ich immer öfter zum Walker. Vorbei war es mit dem Genuss 😉
Niemals zuvor kamen mir 10km so lange vor wie die von Ellmau auf den Hartkaiser und ich kann mich nicht erinnern jemals beim Laufen für 10km solange gebraucht zu haben wie diesmal: 1 Stunde und 29 Minuten standen für die letzte 10km auf meiner Uhr als ich endlich das Gipfelplateau des Hartkaisers erklommen hatte.
Ein herrliches Bergpanorama und unzählige ungläubige Blicke verwunderter Bergwanderer rund um uns LäuferInnen herum entschädigten für die Anstrengungen der letzten 10km. Doch ich wusste, die härtesten Kilometer standen noch vor mir.
Die nächsten Kilometer verlief die Strecke ungefähr 400 Höhenmeter bergab in Richtung Hexenwasser auf 1.140m Höhe. Eigentlich ein Teilstück zum Gas geben und um wieder etwas Zeit gut zu machen. Aufgrund meiner Achillessehnenbeschwerden der letzten Wochen und die beim Bergablaufen große exzentrische Belastung der bereits doch schon etwas beanspruchten Muskulatur ging ich es jedoch etwas gemütlicher an und versuchte mir noch einige Energiereserven für den Schlussteil der Strecke aufzuheben.
Und dann war er da, Kilometer 40 und der Schlussanstieg mit 700 Höhenmetern hinauf auf die 1.829m Hohe Salve. Eigentlich konnte ich es gar nicht so richtig glauben: ich wusste es waren nur mehr knapp über 2km zu Laufen, aber irgendwie türmte sich da vor mir ein Riesenberg auf und ganz klein und in weiter Ferne ganz oben am Berg war die Seilbahnstation und damit auch das Ziel zu erkennen. Wie sollte sich das nur ausgehen innerhalb von nur 2km fragte ich mich. Ich lief ums Eck und wusste wie: kerzengrad hinauf den Berg – ohne Kompromisse.
Hatte ich vorab für die letzten 2km aufgrund der zu erwartenden Höhenmeter ungefähr eine halbe Stunde Zeit berechnet (und damit eine Zielzeit von knapp unter 5:30 Stunden) so wurde ich umgehend eines Besseren belehrt. Mit einem Durchschnittstempo von ca. 20min/km lief,kletterte, stolperte und wanderte ich den Berg hinauf. Dabei fragte ich mich die ganze Zeit nur, wie es auf diesem Streckenteil nur möglich sein könnte, dass die EliteläuferInnen hier noch hinauflaufen. Aber nicht umsonst ist man unter anderem 7-facher Weltmeister im Berglauf (Jonathan Wyatt – Gesamtzweiter der Tour der Tirol 2012), um hier noch den Berg hinauflaufen zu können. Eine beachtliche Leistung vor der ich meinen Hut ziehe.
Endlich ein Kilometerschild in weiter Ferne – mitten am Hang. Ein Ziel auf das ich mich fokussieren konnte: Das musste schon das Schild mit KM41 sein, solange wie ich bereits seit KM40 bergauf unterwegs war. Die Hälfte des Schlussanstieges sozusagen. Hätte ich allerdings nur kurz einen Blick viel weiter nach oben geworfen, hätte ich feststellen müssen, dass hier unmöglich die Hälfte des Bergs geschafft sein konnte. Trotzdem konzentrierte ich mich auf das Schild und den Umstand gleich dort angelangt zu sein – umso größer war die Enttäuschung als ich mich dem Schild näherte und darauf lesen konnte: KM40,5! Ihr könnt Euch sicher meinen Blick vorstellen 😉 was hatte ich die letzten über 10 Minuten gemacht – 500m??? Ich konnte es nicht fassen. Aber es half nichts ich musste weiter bergauf um ins Ziel zu kommen.
Nach weiteren endlosen Minuten und einer Streckenlänge, die mir weiter vorkam als die letzten 20km gelangte ich schließlich zur abschließenden Verpflegungsstation mitten am Berghang bei KM41.
Ein letzter Glukoseschub und noch ein paar aufmunternde Worte der Betreuer der Station und schon ging es weiter steil bergan. Meine anvisierte Endzeit konnte ich zu diesem Zeitpunkt bereits ad acta legen – insgeheim haderte ich sogar mit mir, ob es sich hoffentlich für eine Zeit unter 6 Stunden ausgehen würde. So hart hatte ich mir diese letzten Kilometer nicht vorgestellt. Zwar wusste ich bereits von Erzählungen vorab, dass die Schwierigkeit dieses Bergmarathons in seinem Streckenverlauf mit den Höhenmetern im zweiten Streckenabschnitt und dem extrem steilen Schlussanstieg liegt, dass es aber so heftig werden würde, hätte ich nicht gedacht. Stellenweise kamen mir die Erinnerung an mein Red Bull 400 Rennen 2011 in den Sinn, wo wir eine Skiflugschanze hinaufgelaufen waren – viel Unterschied bestand hier nicht mehr, nur dass die Streckenlänge definitiv länger war.
Und dann war es geschafft: nach knapp 5 Stunden und 45min (und fast 50 Minuten für die letzten 2,2km) lief ich die letzten Meter hinauf ins Ziel der Hohen Salve, wo ich von zahlreichen HelferInnen herzlich empfangen wurde. Eine wunderschöne Finishermedaille aus Kristallglas und ein einzigartiges Bergpanorama bei bestem Kaiserwetter waren die Belohnung für die Strapazen der letzten Stunden – und auch meine Achillessehne hatte problemlos alles mitgemacht.
Im Zielbereich war die Betreuung durch die Veranstalter, genauso wie entlang der gesamten Lauf- und Bergstrecke absolut perfekt: sofort waren bei jedem Finisher Ärzte und erkundigten sich nach dem jeweiligen Zustand und betreuten – wenn notwendig – die entsprechenden LäuferInnen medizinisch direkt in einem zelt im Zielbereich, wärmende Rettungsdecken wurden jedem Finisher sofort umgehängt und eine Vielzahl von HelferInnen brachten einem die entsprechenden Umkleidesäcke, Getränke oder was zum Essen.
Nach einer kurzen Verschnaufspause und nachdem ich das Panorama und Finisher-Flair auf der Hohen Salve genossen hatte, ging es mit der Gondel direkt zurück nach Söll (und erst jetzt sah ich, wo wir die letzten 2km hinaufgelaufen waren).
Glücklich wurde ich von Vera bereits an der Talstation empfangen und nach einer regenerierenden Dusche gingen wir in unser Stammlokal an diesem Wochenende, damit ich meine Kohlehydratspeicher wieder aufladen konnte und für den abschließenden Halbmarathon am folgenden Tag wieder halbwegs fit sein würde. Bei einem perfekten Steak und einem großen Teller Schokopalatschinken ließen Vera und ich den erfolgreichen Tag ausklingen.
Doc Tom
Am Sonntag war es dann soweit: der abschließende Halbmarathon stand vor uns. Mein zweiter für dieses Jahr und eigentlich eine Distanz, die nie meine war und an die ich mich erst seit heuer herantastete, denn ursprünglich war alles über 800m für mich weit. Und zugebenermaßen oft auch fad. Ich liebte kurze, knackige, extrem fordernde Läufe auf der Tartanbahn, alles andere herum war immer nur Begleitmusik. Aber – und das soll als Motivation für alle gelten, denen es ähnlich geht – auch ich habe mittlerweile längere Läufe lieben gelernt. Und an diesem Sonntag hatte ich sogar RICHTIG viel Spaß dabei. Im Gegensatz zu den letzten traumhaften Tagen war es an diesem Tag grau in grau und ab zehn Uhr vormittags begann es bereits ordentlich zu regnen. Da unser Start erst um 13 Uhr erfolgte, lief ich mich kurz nach dem Frühstück ein bisschen gemütlich ein, um meine Beinmuskulatur wieder aufzuwecken, denn diese war vom Freitagslauf natürlich noch geschockt (soviele Höhenmeter und v.a. das schnelle Abwärtslaufen waren Reize, die mein Körper in der Form nicht gewohnt war). Es ging soweit gut und auch wenn es mich hier bereits komplett einregnete, war ich guter Dinge, dass der Lauf ein angenehmer werden würde. Vielleicht würde sich der Regen ja mit der Zeit geben.
Mit langer Jacke und Dreiviertelhose ging ich gemeinsam mit Tom an den Start. Der Regen hatte sich in ein angenehmes Nieseln verwandelt, die Stimmung rundherum war einmal mehr eine gute Mischung aus leichter Anspannung und Freude. Ich war gespannt, ob ich mein Ziel, nämlich eine Zeit von 1:45h erreichen können würde. Nachdem es mir beim Halbmarathon in Wien nach der Einnahme eines Gels, das mein Magen nicht haben wollte, für viele Kilometer sehr schlecht gegangen war und ich dennoch bei meinem ersten HM mit einer Zeit von 1:49h ins Ziel kam, ging ich davon aus, dass es sich ausgehen müsste, wenn ich mich brav an mein Tempo hielt und keine gröberen Probleme auftauchen würden. Da ich noch dazu Tom als Pacemaker dabei hatte, war es natürlich umso besser :-). Außerdem war überall zu lesen, dass diese Strecke „schnell und flach wie keine andere“ sein würde – also, was wollte ich mehr für eine neue persönliche Bestzeit, auch wenn meine Beine schwerer und müde waren als sonst.
Die Strecke setzte sich aus sieben Runden durch Söll zusammen. Und bereits in der ersten Runde war mir klar: als „flach und schnell“ würde ich sie nicht bezeichnen. Natürlich war sie in der Tat flacher als beim Söller Zehner und VIEL flacher als beim Kaisermarathon, aber der ein oder andere kleinere Anstieg war dennoch dabei (zumindest empfanden es meine Beine so). Was aber noch mehr ins Gewicht fiel, waren zwei längere Passagen über Schotter und Wiese. Denn natürlich hatte es pünktlich zum Start angefangen stärker zu regnen. Dieser Regen sollte von Runde zu Runde weiter zu nehmen und spätestens nach Runde drei genau jene Streckenteile, die mir ohnehin schon mehr Zeit abverlangten richtig gehend überfluten. Trotzdem: das Laufen machte riesigen Spaß. Auch, als ich eigentlich nichts mehr sah, weil mir der Wind den Regen ins Gesicht klatschte und es schüttete, als würde die Welt untergehen. Ich wurde in diesem Sommer bereits mehrfach beim Training eingeregnet, aber SO eingeregnet wurde ich mein Leben lang noch nie. Das Tollste daran: trotz dieses Sauwetters, das man als Athlet trotzdem noch halbwegs gut ertragen kann, standen viele Menschen am Rand der Strecke und feuerten uns Runde um Runde wohlgelaunt und von Herzen an. An dieser Stelle herzlichen Dank an alle, die dabei waren und vielen eigentlich Fremden dadurch eine große Freude und Ehre bereitet haben. DANKE! 🙂
Als wir schließlich nur noch zwei von sieben Runden vor uns hatten, waren wir noch sehr gut in der Zeit, jedoch spürte ich bereits, dass es sich wohl nicht mehr ganz ausgehen würde mit meinen angepeilten 1:45h. Zu groß waren die Pfützen und auch wenn ich keinerlei Probleme beim Atmen hatte, waren die Beine doch gerade den Tick zu schwer, um die holprigen Schotterstücke in konstanter Geschwindigkeit zu meistern. Als ich dann bei der Verpflegungsstation ankam und einen ziemlich fitten Typ entspannt im Gehen sein Wasser/Cola/Red Bull (was immer er hatte) trinken sah, dachte ich mir, wenn der Zeit hat, um zum Trinken stehen zu bleiben, dann nehm ich mir sie auch *g*. Keine gute Idee, wie mir Tom im Nachhinein steckte, denn durch diese Aktion (die ich zwei Mal richtig gehend zelebrierte ;-)) verlor ich gute 40-45 Sekunden, die mir hinten hinaus natürlich fehlten. Unterm Strich wäre es aber egal gewesen, da diese das Kraut auch nicht fett gemacht hätten. Nach sieben Runde und klatschnass kamen wir mit einem erleichterten Lächeln ins Ziel. 1:47:07h waren zwar nicht 1:45h, aber sie waren angesichts der Umstände für mich dennoch sehr sehr zufriedenstellend. Ich hatte das Rennen genossen, hatte keinerlei Probleme, konnte mich während dem Laufen sogar noch bei den Zuschauern für ihre Unterstützung bedanken ohne Atemnot zu bekommen :-). Es war toll so wie es war und würdiger Saisonabschluss. Als 4. meiner Altersklasse war ich für meine erste HM-Saison durchaus glücklich. Mal schauen, ob ich hier nächstes Jahr einen Fokus darauf legen werde, je nachdem wie es meine anderen Lieblingssportarten zulassen.
Zusammenfassend können wir die Tour de Tirol jedem wärmstens empfehlen. Wem alle drei Bewerbe zu viel wären (so wie mir), der kann auch nur ein oder zwei der Rennen bestreiten. Die Tage in Söll waren auf jeden Fall wirklich eine Reise wert. Zum Abschluss noch ein paar Empfehlungen für alle, die einen Start in Erwägung ziehen: für die Übernachtungen können wir euch das Hotel Tanne Garni empfehlen. Wichtig ist zweifelsohne eine sehr frühe Buchung, um nicht schlussendlich ohne Zimmer da zu stehen. Sehr gutes Essen und eine schöne Atmosphäre mit Ausblick auf die Bergwelt findet ihr „Auf da Mühle“.
Für uns wird die Tour de Tirol immer eine großartige Erfahrung bleiben. Ein ganz tolles Event, das nicht nur eine wunderschöne Naturkulisse bietet, sondern auch viel Herzlichkeit. Danke an alle, die dieses Event durch ihren Einsatz ermöglicht haben. Macht weiter so, ihr leistet tolle Arbeit! 😉
Vera
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