Nachdem ich bereits seit Jahren unterschiedliche Polar-Modelle (mit und ohne GPS) für mein Training und Wettkämpfe benutzte, entschied ich mich vor einigen Monaten für den – damals neu am Markt erschienenen – Timex Ironman Global Trainer.
Vor allem die Aussicht den, bei meinen bisher genutzten Modellen immer notwendigen, externen GPS-Sensor nicht mehr “herumschleppen” zu müssen (da der Global Trainer den GPS Sensor bereits in die Uhr integriert hat) und die doch deutlich kleinere Form der Timex Uhr (im Vergleich zum Garmin Forerunner) waren für mich die Hauptargumente gewohnte Pfade zu verlassen.
Nach monatelanger intensiver Nutzung der Uhr (über 7000km am Rad und fast 2000km laufend) hat sich die anfängliche Begeisterung jedoch etwas gelegt und die Realität im Trainingsalltag hat Einzug gehalten:
Zwar bietet der Global Trainer natürlich alle gängigen Features, die ein ambitionierter, intensiv trainierender Triathlet für Training und Wettkämpfe benötigt (und viele Funktionen noch darüber hinaus, die hier nicht extra aufgezählt werden sollen), aber er hat doch auch so seine “Kinderkrankheiten”.
Positiv zu erwähnen ist die Messung von Tempo, Geschwindigkeit und Entfernung in Echtzeit – auch beim Schwimmen!
Das Display lässt sich für jede Sportart individuell mit bis zu 4 Informationsfenstern, die gleichzeitig angezeigt werden, konfigurieren, sodass man immer mit seinen “persönlich wichtigen Daten” topaktuell während des Trainings oder Wettkampfes “gefüttert” wird – und diese Daten können dann, wenn man seine Timex Uhr über das mitgelieferte USB-Kabel am Computer anschließt, über eine Online-Trainings-Protokollsoftware analysiert und ausgewertet werden.
Gerade für Triathleten bietet die Uhr ein Feature, dass sehr angenehm ist – zumindest in der Theorie: das Multifunktionsprogramm! Hier kann man sich individuell die unterschiedlichen Sportarten der Trainings- oder Wettkampfabläufe einprogrammieren und durch einfaches Tastendrücken die Einheiten koppeln und die entsprechenden Displays zu den unterschiedlichen Einheiten aufrufen. Ein konfuses und unter Wettkampfstress oft nervendes und langwieriges Herumdrücken an der Uhr entfällt damit.
Die Uhr hat ein handliches Format, ist aber – aufgrund des integrierten GPS-Senders – dennoch größer als herkömmliche Sportuhren und deshalb wohl auch ausschließlich beim Sport tragbar – die Alltagstauglichkeit ist hier mehr als zu hinterfragen (außer man ist Profi oder arbeitet als Sportartikelverkäufer). Vor allem für Frauen wirkt und ist der Global Trainer “erschlagend” groß.
Am meisten jedoch verärgert einen beim Global Trainer aber die Tatsache, dass es oft “endlos” dauert, bis die Uhr ein GPS-Signal findet und dieses dann auch gern wieder mal verliert. Dadurch verliert die Messung in Echtzeit ihre Bedeutung – vor allem, wenn man bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel bis zu 45min laufen muss, bis die Uhr ein Signal gefunden hat – dann stimmen die errechneten Durchschnittswerte des Trainings natürlich überhaupt nicht mehr mit der tatsächlich absolvierten Einheit überein.
Von Trainingskollegen, die den Global Trainer ebenfalls nutzen, habe ich auch von diesen Problemen gehört, weshalb es sich bei meiner Uhr keineswegs um einen GPS-Sender-Fehler handeln kann.
Gerade bei wichtigen Intervalltrainingseinheiten oder im Wettkämpfen ist es nervig, wenn man sich auf seine Uhr und die angezeigten Werte nicht verlassen kann – und genau das ist ja einer der Gründe,warum man sich eine GPS-Uhr zulegt.
Auch die Akku-Leistung der integrierten Batterie ist etwas bescheiden. Zwar kann man mit vollständig aufgeladenem Akku mit der vollen Messleistung der Uhr eine Ironman Distanz zurücklegen, allerdings sollte man dabei nicht viel länger als 12 Stunden brauchen, da sich nach ca. 11 Stunden die Uhr bereits zum ersten Mal mit niedrigem Batteriezustand meldet. Aus diesem Grund ist der Global Trainer wohl nur für SUB-12 Triathleten zu empfehlen 😉
Auch das Multifunktionsfeature hat so seine Tücken, denn wenn man versehentlich auch nur einmal einen falschen Knopf drückt (was z.B. durch Fremdeinwirkung bei “Wasserschlachten” in der Startdisziplin beim Triathlon passieren kann), stimmt die gesamte Koppelmessung nicht mehr überein und es ist vor allem im Wettkampfstress äußerst nervig und fast unmöglich, die korrekte Einstellung wieder herzustellen.
Fazit: Alles in allem ein Gerät, dass zwar wieder eine Weiterentwicklung auf dem Gebiet der GPS-integrierten Sportuhren ist, aber noch lange nicht “das Gelbe vom Ei”. Dazu müssten, meiner Meinung nach, einige Features noch deutlich verbessert, der GPS-Sender schneller und zuverlässiger sowie die Uhr insgesamt noch etwas kleiner, handlicher und formschöner werden.
Zu empfehlen ist sie für ambitionierte Sportler, die bereits mit den Vorzügen von GPS-basiertem Training und der entsprechenden Technik vertraut sind und darauf im Training und Wettkampf nicht verzichten möchten.
Ich werde nach meiner optimalen Trainings- und Wettkampfuhr aber weiterhin Ausschau halten.
Preis: ca. 349 Euro inklusive Pulsgurt
Erhältlich im gut sortierten Fachhandel
Doc Tom
[…] Timex Ironman Global Trainer: nachdem meine Garmin derzeit zickt, war im Feber die Timex Triathlon Uhr im Einsatz. Bis auf das Gewicht am Handgelenk bin ich soweit zufrieden (auch, weil ich mich damit abgefunden habe, von irgendeiner Sportuhr zu erwarten, dass sie IMMER reibungslos funktioniert). […]