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Liebe Lauffreunde und alle, die es werden wollen ;-): wir haben bei Sabrina Mockenhaupt, ihres Zeichens deutsche Top-Läuferin nachgefragt, wie sie zum Laufen gekommen ist, wie sie sich an schlechten Tagen motiviert und warum sie beim Laufen nie mit MP3-Player anzutreffen ist. Viel Spaß beim Lesen!
Vera: Du bist bereits seit Jahren eine bekannte und beliebte Profi-Läuferin und hast bereits unzählige Interviews hinter dir. Welche Frage kannst du nicht mehr hören?
Sabrina: Mit 30 hört man immer öfter die Frage, wie lange wollen sie noch diesen Sport ausüben und was kommt dann? Mein Körper wird mir schon sagen, wann er keine Lust mehr hat und dann werde ich wahrscheinlich weiter im Sport tätig sein. Vielleicht sogar als Trainerin, wer weiß!
Was wolltest du als Kind werden? War für dich schon immer klar, dass du Profi-Sportlerin werden willst?
Ich wollte irgendwie immer anders als andere werden, wusste aber nicht unbedingt wie! Aber ich kam schon sehr früh mit dem Laufen in Berührung, da meine beiden Eltern selber begnadete Läufer sind. In der 5. Klasse hat mein damaliger Realschullehrer mein Talent entdeckt und ich kann mich heute noch an seinen Satz erinnern, den er zu mir gesagt hat: “Irgendwann bist du 30 und ärgerst dich, wenn du aus deinem Talent nichts gemacht hast.” Als ich dann mal mit meiner Mutter laufen war, war diese überrascht wie schnell ich laufen kann und riet mir, mal mit zu ihrem Trainer Heinz Weber zu kommen. Das habe ich dann auch gemacht und habe 1997 zum ersten Mal bei den Deutschen Cross Meisterschaften in Gotha teilgenommen, bei denen ich fünfte wurde. Neben meiner Ausbildung als Industriekauffrau bin weiter gelaufen und so entwickelten sich meine Erfolge und mein Hobby habe ich somit zum Beruf gemacht. Jetzt bin ich anders 🙂!
Wenn es mit dem Laufen nicht geklappt hätte, welchen Beruf würdest du dann heute ausüben?
Nach meiner Ausbildung zur Industriekauffrau bei Dometic, habe ich bei der Sparkasse Siegen im Zahlungsverkehr gearbeitet. Ich könnte mir schon vorstellen, dass ich dort geblieben wäre, wenn es mit dem Laufen nicht geklappt hätte.
Als Profi-Sportler dreht sich das ganze Leben rund um den Sport – gibt es Tage, wo du dir denkst, ich hab heute überhaupt keine Lust mich zu bewegen?
Natürlich! Vor allem morgens fällt es mir schwer mich aufzuraffen. Es gibt eben gute und schlechte Tage, wie in jedem anderen Job auch.
Wie sieht dein Trainingsplan aus? Setzt du auch auf Alternativsportarten?
Ich trainiere ca. vier Stunden. Die erste Einheit von 10 bis 12 Uhr, dann noch mal nachmittags von 16 bis 18 Uhr. Dazu kommen mindestens dreimal die Woche 20 Minuten Kraftübungen für den Oberkörper zur Rumpfstabilisation. Damit keine Langeweile aufkommt, trainiere ich manchmal mit einem Flexi-Bar. Abends steht dann noch oft eine Massage auf dem Programm. Auf Alternativsportsarten greife ich nur bei Verletzungen zurück, wenn ich z.B. nicht laufen darf. Dann kann es sein, dass ich auch mal meine Laufeinheiten beim Aquajogging mache.
Was ist deine Lieblingstrainingseinheit?
Mein Lieblingstraining findet bei schönem sonnigen Wetter statt und gestaltet sich als eine lockere Einheit, in der man die Düfte des Waldes aufsaugt, die Vögel hört, Gedanken schweifen lässt und gar nicht merkt, dass man ein Bein vor das andere setzt. Zuhause angekommen hat man sich so gar nicht bewusst gemerkt, wo man gelaufen ist, man hat es einfach getan und hat die Natur genossen.
Trainierst du lieber alleine oder in der Gruppe?
Ich trainiere lieber alleine, da ich meine Trainingseinheit auf meine Bedürfnisse ausrichten kann. Zu den langen Läufen freue ich mich natürlich über jede Gesellschaft.
Ich habe gelesen, dass du sehr gerne tanzt und Musik sehr magst, allerdings immer bewusst ohne Musik trainierst und daher nicht mit MP3-Player läufst. Wie das?
Ich laufe generell nicht mit Musik, da die Musik mir ein Tempo vorgibt, welches nicht zu meinem Trainingsplan passt und ich im Wettkampf auch keinen MP3-Player habe. So genieße ich lieber die Natur.
Mittlerweile haben viele Profis Mentaltrainer. Arbeitest du neben dem physischen Training auch mental?
Ich habe das mal ausprobiert, zurzeit arbeite ich aber ohne Mentaltrainer. Wenn es im Training gut läuft, läuft es meist auch im mentalen Bereich. Ansonsten habe ich einige sehr gute Bücher zur Hand.
Als Langstreckenläuferin läufst du in den Wettbewerben unterschiedliche Distanzen. Was ist dein Lieblingsbewerb und warum?
Jede Strecke und jeder Wettkampf hat seinen Reiz! Es gibt kein Lieblings-Wettbewerb, ich liebe das Laufen!
Gehst du mit einer bestimmten Wettkampfstrategie in einen Bewerb?
Nein, ich versuche mein Tempo zu laufen und nicht zu schnell anzugehen.
Wieviel Wert legst du auf gesunde Ernährung? Ernährst du dich nach einem bestimmtem Prinzip?
Ja, ich esse viel Obst und Gemüse und nur sehr selten Fleisch. Morgens esse ich z.B. Müsli mit frischem Obst und Joghurt sowie einem TL Leinöl, mittags gibt es warmes Essen bei meiner Mutter und abends esse ich meist Brot mit Käse und einem Kräuter-Shake.
Was sollte jeder Läufer/jede Läuferin im Schrank haben? Welche Produkte kannst du auf Grund deiner langjährigen Erfahrung empfehlen?
Mindestens 2 Paar Laufschuhe zum Wechseln und natürlich eine gute Funktionsbekleidung. Da achte ich auf funktionelle Bekleidung, damit der Körper nicht auskühlt und die Feuchtigkeit schnell nach außen transportiert werden kann. Hier kann ich die Laufoutfits von PUMA auch sehr empfehlen, da diese nicht nur gut ausschauen, sondern noch überaus atmungsaktiv sind und nicht auf der Haut kleben.
Was sind deine Lieblingslaufschuhe?
Ich bin mit dem neuen Faas 300 von PUMA sehr zufrieden, da dieser für meine Wettkämpfe sehr leicht und gut gedämpft ist und mir ein sicheres Laufgefühlt bietet.
Dein erstes Buch “Mein großes Fitness-Laufbuch” ist gerade erschienen. Ist das Buch eher für Laufneulinge oder ambitionierte, erfahrene Läufer gedacht?
Wir haben beschlossen, uns den Läufern zu widmen, die die meisten Fragen haben. Das sind in erster Linie die Menschen, die gerade angefangen haben oder noch nicht so lange laufen. Zudem wollen die meisten Läufer ja gar nicht den Marathon unter drei Stunden rennen, das sind ja nur die Wenigsten. Die meisten Läufer wollen Spaß haben, gesund und fit bleiben und laufen hin und wieder mal einen 10-Kilometer-Lauf oder einen Halbmarathon – wenn überhaupt. Für die haben wir dieses Buch gemacht. Bestellen könnt ihr das Laufbuch hier: *klick*
Herzlichen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!!