Bereits 2004 habe ich diverse Modelle der Schuhmarke MBT genutzt, die Mitte der 90er Jahre erfunden wurden und vor allem durch eine abgerundete und instabile Sohlenkonstruktion auffallen.
Mich hat damals vor allem diese ungewöhnliche Philosophie auf dem Schuhsektor neugierig auf die neuartigen und etwas anderen Schuhe gemacht und ich habe sie viele Jahre vor allem in meinem beruflichen Krankenhausalltag (wo ich sehr viel zu Fuß unterwegs und in Bewegung bin) getragen und lieben gelernt.
Seit Urzeiten sind wir gewohnt uns auf unebenen Untergründen zu bewegen und nicht dauernd am Schreibtisch zu sitzen und uns nur auf glattem Asphalt oder Beton zugehen oder zu laufen. Denn durch unebenen Untergrund wird der Körper automatisch und unwillkürlich tagtäglich geschult, die dadurch auftretenden Instabilitäten bei der Bewegung permanent auszugleichen und zu korrigieren. So werden automatisch eine Vielzahl von Muskeln vor allem im Rumpfbereich zur Stabilisierung bewegt und aktiviert und damit die Haltung und der Gleichgewichtssinn trainiert und verbessert. Unser Körper erhält also über das sogenannte sensomotorische System andauernd Informationen, die er aktiv verarbeiten muss, weshalb er in Bewegung ununterbrochen gefordert ist.
Die Idee hinter dem MBT-Schuhkonzept ist es, durch die spezielle Sohlenkonstruktion den Körper auch auf ebenen und harten Untergründen bewusst in einen Instabilitätszustand zu versetzen, sodass unsere sensomotorischen und muskuloskelettalen Systeme wieder richtig arbeiten müssen und können.
Herzstück eines jeden MBT-Schuhs ist der Masai-Sensor im Fersenbereich der abgerundeten Sohle, der den weichen und unebenen Untergrund hervorruft – und damit eine Instabilität. Das wirkt sich natürlich positiv und aktivierend vor allem auf die Muskelaktivität der unteren Extremitäten aus.
Im Bereich der Zwischensohle ist ein Balancierbereich integriert, der ein aktives Gehen und Bewegen vom Schuhträger verlangt und eine aktive und richtige Abrollbewegung erfordert. Dadurch wird automatisch die richtige Gehbewegung gefördert und die Haltung und das Gleichgewichtssystem geschult und verbessert.
Vor allem für Menschen mit Rückenbeschwerden (vorrangig bedingt durch eine schlechte Rumpfstabilisation) und Sprunggelenksinstabilitäten ist der MBT-Schuh zu empfehlen. Auch Patienten mit Wirbelgleiten (Spondylolisthesis), die unter anderem oft unter einer dadurch entstandenen Verkürzung und massiven Spannung der ischiocruralen Muskulatur (Oberschenkelrückseite) und Schmerzen beim langen Stehen und Gehen leiden, profitieren – neben dem Tragen von flachen Schuhen (durch das Wegfallen des „Stöckelschuh-Effekts“ wegen der geringeren Sohlensprengung dieser Schuhe) auch von der regelmäßigen Verwendung von MBT-Schuhen.
Das MBT-Konzept funktioniert seit vielen Jahren sehr erfolgreich und hat schon einige „Nachahmer“ und „Imitationen“ auf den Markt gerufen.
Durch die permanente wissenschaftlich und technologisch unterstützte Entwicklung ist MBT ein Medizinprodukt der Klasse 1 und die positive Wirkung der Schuhe in zahlreichen Studien nachgewiesen.
Mit dem Instabilitätsindex ist es für jeden Kunden sehr einfach den für sich optimalen Schuh zu finden, da man dadurch den individuellen Grad der Instabilität seinen Bedürfnissen optimal anpassen kann.
Die MBT-Schuhe gibt es in vier verschiedenen Kategorien:
Beginnend mit „Activate“, einem Schuh mit geringer Stabilität für AnfängerInnen und Schuhneulinge, über „Dynamic“ und „Performance“ bis zum höchsten Grad der Instabilität, dem „Ultimate“ für die maximale sportliche Herausforderung.
Sehr erfrischend ist das seit einiger Zeit deutlich überarbeitete Design der MBT-Schuhe, das etwas weg von der medizinischen Komponente immer mehr auch in Richtung Style und Sport geht.
Was prinzipiell auffällt ist, dass die vier Bereiche der Kollektion (Casual, Dress, Athletic und Work) zunehmend ineinander übergehen und somit für jeden Geschmack das passende Modell vorhanden ist. Vor allem das neue vorwiegend sportliche und dynamische Design überzeugt und die aktuelle Kollektion besticht nicht nur durch trendige Vintagefarben, sondern auch durch Retrodesigns. Einige Modelle sind auch mit Gore-Tex-Membran ausgestattet.
Seit kurzem ist das MBT-Konzept aber nicht nur mehr bei unseren alltäglichen Aktivitäten gefragt, sondern erobert auch als „Trainingsgerät“ den Sportsektor.
Und das wollte ich natürlich ganz genau wissen 😉 vor allem nachdem immer mehr SpitzensportlerInnen MBT-Schuhe als Trainings- und Regenerationsgeräte verwenden.
Freundlicherweise wurden Vera und mir von der Firma MBT zwei Modelle kostenlos zur Verfügung gestellt, die wir in den letzten Monaten ausführlich und intensiv testen konnten.
Die Testschuhe sind aktuelle Modelle aus der Athletic-Kollektion: der Mahuta, für mich in Schwarz-Dunkelblau (Navy), für Vera in Violett (Violet).
Dieser Sport- und Freizeitschuh zum Schnüren präsentiert sich nicht nur in sportlichem Design, sondern überzeugt vor allem (neben der bekannten Sohlenkonstruktion) durch seine Leichtigkeit, das angenehme und atmungsaktive Mesh-Obermaterial, den guten Tragekomfort und eine optimale Passform.
Aber jetzt zum wichtigsten Punkt – vor allem für mich als Ausdauersportler und Läufer:
Was bzw. wie kann mich dieser Schuh in meiner sportlichen Entwicklung und Leistungssteigerung unterstützen?
Sehr viele Läufer leiden – bedingt durch falsches Schuhwerk, schlechter Lauftechnik und zuwenig Kraft und vor allem Rumpfstabilisation – immer wieder an verschiedenen Verletzungen und Überbeanspruchungsbeschwerden. Prophylaktisch sollte man daher aus sportmedizinischer Sicht seine Muskulatur – und hier vor allem die Rumpfmuskulatur – regelmäßig kräftigen und dehnen.
Trägt man den MBT-Schuh nach dem Training, an trainingsfreien Tagen oder in der Freizeit, so führt er nebenbei, bedingt durch seine einzigartige Sohlenkonstruktion und seine dadurch verursachte Instabilität, zu einer Kräftigung der Muskulatur und einem permanenten Training der Sensomotorik. Beides zusammen verbessert nicht nur die Haltung, sondern führt durch die Sohlenkonstruktion auch zu einer Dehnung der bei vielen Läufern verkürzten Waden- und Hüftstreckermuskulatur. Neben der stabilisierenden Rumpfmuskulatur werden vor allem auch die Muskeln des Ober- und Unterschenkelbereichs sowie des Sprunggelenks trainiert und dadurch kann bekannten und häufig auftretenden Läuferbeschwerden (wie z.B. Muskelreizungen, Schienbeinkantensyndrom, Runners Knee, Iliotibiales Bandsyndrom, Plantarfasciitis) vorgebeugt werden.
Auch bereits langjährige und routinierte LäuferInnen oder ProfiläuferInnen sind vor Laufverletzungen nicht gefeit. Hier liegt die Ursache meist in muskulären Dysbalancen, die ebenfalls durch den Schuh „nebenbei“ unterstützend wegtrainiert werden können.
Dadurch verbessert sich nicht nur die muskuläre Situation und verletzungsbedingte Pausen können vermieden bzw. reduziert werden, sondern natürlich auch die sportliche Leistung.
Nebenbei wird, durch gesteigerte Aktivierung der Muskelpumpe beim Gehen mit MBT-Schuhen, die Regeneration gefördert.
Besonders empfehlenswert sind die MBT-Schuhe vor allem LäuferInnen mit Achillessehnenbeschwerden. Durch Fehl-und Überbelastungen (z.B. unzureichend trainierte Wadenmuskulatur, falsche Laufschuhe und –technik) kommt es zu Mikrotraumen mit Vernarbungen, was bei fortdauernder Belastung in einigen Fällen sogar bis zum Riss der Achillessehne führen kann. Als prophylaktische Übung wird hier aus sportmedizinsicher und physiotherapeutischer Sicht unter anderem ein Wippen des Fußes abwechselnd auf Ferse und Zehen empfohlen – eine Bewegung, die während des Tragens der MBT-Schuhe ganz automatisch und nebenbei ausgeführt wird.
Bei mir hat sich das Tragen des Schuhs innerhalb kürzester Zeit sehr positiv vor allem auf meine temporären Beschwerden und Verhärtungen im Bereich der Wade ausgewirkt. Ich hatte viel weniger Muskelverhärtungen im Bereich der Unterschenkelmuskulatur und konnte auch keinerlei Sehnenreizungen mehr im unteren Bereich der Achillessehne, wie sie bei mir in der Vergangenheit immer wieder mal auftraten, während des Tragens der Schuhe feststellen.
Ich habe die Schuhe mehrere Stunden täglich in meiner trainingsfreien Zeit (vor allem während der Arbeit) aus Regenerationszwecken getragen und mich sehr schnell wieder an das – anfänglich doch etwas eigenartige und instabile Gefühl – gewöhnt. Ja ich habe es, wenn ich andere Schuhe getragen habe, zeitweise sogar vermisst ;-). Auch Vera war von den Schuhen positiv überrascht.
Dass man MBT-Schuhe trägt, fällt einem innerhalb kürzester Zeit selbst gar nicht mehr auf, da der Körper automatisch alle Wackel- und Instabilitätsbewegungen unwillkürlich selbst ausgleicht und durch das neue frische Design der Schuhe ist auch der Gesamteindruck weniger medizinisch, sondern erfreulicherweise deutlich modischer und sportlicher geworden.
Wichtig zu beachten ist allerdings, dass der MBT-Schuh KEIN Laufschuh ist, sondern nur ZUSÄTZLICH in der Regenerationsphase (vor und nach dem Training, in der Freizeit oder im Büro) getragen werden soll – und das auch nicht den ganzen Tag, sondern vor allem am Anfang nur stundenweise, dann halbtags. Außerdem ist es nicht schlecht, nach mehreren Stunden des Tragens vorsichtig die Waden zu dehnen.
Fazit: Durch das erfrischend neue Design der neuen MBT-Schuhkollektion überzeugt der Schuh, nicht nur durch seine bewährte Sohlenkonstruktion, sondern ab sofort auch – richtig eingesetzt – im trainingstherapeutischen Sportbereich.
Für mich eine klare Empfehlung im Sport als Regenerations- und Trainingsgerät – vor allem bei Laufsportbeschwerden und als Prophylaxe.
Im gesundheitsbewussten Alltag ist der MBT-Schuh eine sinnvolle und zeitsparende Ergänzung vor allem zum Training der stabilisierenden Rumpfmuskulatur.
Euer Doc Tom