Karin Kühr leitet im Familienverbund das Fitnessstudio Injoy in Saalfelden. Wie ihr Alltag dabei aussieht, was sie bei der Auswahl eines individuell passenden Studios empfiehlt und wie sie sich selbst fit hält, hat sie uns in diesem Interview verraten.
Karin, als langjähriger Fitness-Profi hast du bereits sämtliche Studio-Trends kommen und gehen sehen. Welcher aktuelle Trend wird sich deiner Meinung nach länger bewähren?
Karin Kühr: Die Fitnessbranche ist sehr schnelllebig. Immer wieder werden neue Trends ins Leben gerufen, um möglichst viele Menschen für Sport zu begeistern. Themen wie Gesundheit oder die Wichtigkeit gut trainierter Muskulatur werden aufgrund der unglaublichen positiven Effekte immer mehr von den Medien wahrgenommen und beleuchtet. Die Zeiten, wo einfach „nur Joggen gehen“ empfohlen wurden, sind zum Glück vorbei. Mittlerweile findet man auch in Zeitschriften kein Abnehm-, Figur- oder Rückenprogramm ohne gezielte Muskelkräftigung, wie beispielsweise jüngst im Focus, der zu Recht titelte: „Muskeln garantieren Gesundheit“.
Im Gruppenfitnessbereich werden immer wieder neue Richtungen kommen. Für die nächsten Jahre wird Yoga auf alle Fälle ein fixer Bestandteil in einem guten Kursangebot sein. In Österreich gerade im Kommen sind Kurse wie Crossfit und Bootcamp, die den Leuten einiges abverlangen und zugleich wieder zu mehr Körpergefühl und Körperspannung führen. Diese Kurse sind sehr vielversprechend und werden auf alle Fälle den ein oder anderen zum Schwitzen und Dranbleiben bringen. Auch ZUMBA ist ein Gruppenkurs, der unglaublich viel Spaß macht und die Teilnehmer eine Stunde bewegt. Ein sehr schönes Konzept, welches Glücksgefühle bei den Menschen hervorruft.
Welche Tipps kannst du jemandem geben, der auf der Suche nach einem passenden Fitnessstudio ist? Was sollte man bei der Auswahl beachten?
Man sollte sich einen Beratungstermin vereinbaren und sich somit persönlich ein Bild von dem Club, der Atmosphäre, der Kompetenz der Trainer und den Trainingsmöglichkeiten verschaffen. Ein Mitglied in einem Fitnessstudio zu sein ist mehr als sich nur 2 – 3 x pro Woche dort zu bewegen. Man sollte sich wohlfühlen und gut aufgehoben sein. Vor allem für Trainingseinsteiger und „Normalsportler“ ist die Trainingsbetreuung sehr entscheidend. Gibt es ein Betreuungsprogramm? Hat man vor allem am Anfang aber auch später ausreichende Trainerkontakte, um den Trainingsfortschritt und die Zielerreichung zu sichern und sind die Trainer gut ausgebildet sprich zertifiziert? Das sind wesentliche Punkte, die man sich genauer anschauen sollte.
Wie sieht dein Alltag als Studio-Besitzerin aus?
Schön! 🙂 Die Arbeit in einem Studio ist sehr vielseitig. Ich kümmere mich um Organisatorisches, Personalwesen, Marketing, Ablauforganisation… Bin aber zugleich auch viel auf der Trainingsfläche, um zu sehen, ob es unseren Kunden gut geht, kontrolliere und unterstütze bei der Übungsausführung oder stehe für Ernährungs- und Trainingsberatung zur Verfügung. Außerdem unterrichte ich verschiedene Kurse wie Yoga, ZUMBA, Stretching, Aqua Fit uvm.
Wieviel Bewegung machst du selbst? Und was machst du besonders gern?
Bewegung gehört seit ich klein bin zu meinem Leben. Seit ich die Wettkämpfe hinter mir gelassen habe, gehören ca. 3 – 6 Stunden Sport pro Woche dazu. Ich trainiere gerne an den Geräten, weil es sich einfach gut anfühlt. Zusätzlich mache ich viel Yoga und Intervalltraining. Paragleiten, Golfen und Motorradfahren dürfen auch nicht fehlen.
Hast du zum Abschluss einen Tipp, wie man auch bei geringem Zeitbudget effektiv in einem Studio trainieren kann?
Viele Studios gehen bereits ganz gezielt auf den Faktor Zeit ein. Teilweise bieten sie tolle Geräte an bzw. sind einige Geräte so positioniert, dass man sich Zeit spart und nicht weite Wege bzw. viel kreuz und quer laufen muss. Sehr gut eignet sich auch ein Kraftkurs wie z.B. Hot Iron oder Body Pump, um Kraftausdauertraining durchzuführen. Hier lernt man gleichzeitig die Technik und Übungsausführung und fordert seine Muskeln.
Je nach Trainingszustand und Trainingsziel ist die v.a. Intensität der Übungsausführung ein Schlüsselfaktor. Kurze intensive Kräftigungseinheiten zur Figurformung zum Beispiel sind viel besser geeignet als langes Ausdauertraining am Ergometer.
Auf alle Fälle empfehle ich Fitnessstudio-Kunden sich Hilfe bei der Trainingsplanung, Übungsausführung und Zielerstellung zu holen, um dann mit Motivation und Spaß loszulegen und auch wenn der Schweinehund mal kommt – und er wird kommen 😉 – dran zu bleiben! Bewegung und Sport verhelfen uns allen zu einem schöneren, aktiveren und gesünderen Leben!
Herzlichen Dank für das Interview.