Für alle engagierten Freizeitsportler wie Wiedereinsteiger ist der Herbst der ideale Zeitpunkt, um sich einem Fitnesscheck zu unterziehen. Neben internistischen Grunduntersuchungen sollte außerdem auch eine Leistungsdiagnostik am Programm stehen, um Trainingsfortschritte zu evaluieren und wiederum mit aktuellen Werten in die neue Vorbereitung zu gehen.
Falls ihr euch jetzt fragt, weshalb man überhaupt eine Leistungsdiagnostik braucht, hier ein paar Informationen dazu:
- Richtig und angemessen trainieren ist nur in den eigenen individuellen Herzfrequenzbereichen möglich, deshalb muss man wissen, wo die eigenen Zonen überhaupt liegen.
- Grobe Rechenregeln treffen diese leider nicht immer, wer es genau wissen will, sollte sich einer Laktatdiagnostik unterziehen, die sowohl am Radergometer wie auch am Laufband möglich ist – je nachdem welche Sportart man betreibt. Wichtig zu wissen: die HF-Werte vom Laufband lassen sich nicht 1:1 auf das Fahrrad umlegen, hier müssen teilweise bis zu 10-15 Schläge abgezogen werden, wobei abermals gilt: wer es genau wissen will, macht sowohl einen Check am Laufband UND am Ergometer – und zwar mit einigen Tagen Pause dazwischen, damit die Tests aussagekräftig sind.
- Stehen die eigenen Zonen fest, kann folglich richtig trainiert werden. Wer beispielsweise Defizite im Grundlagenbereich hat, sieht das deutlich anhand der eigenen Kurve, kann mit Training entgegensteuern und in einem weiteren Test einige Monate später den Trainingserfolg kontrollieren.
- Gut zu wissen: der Mindestabstand zwischen einer Leistungsdiagnostik und einer Kontrolldiagnostik sind mindestens 6 Wochen, im Allgemeinen sind für Freizeitsportler 2-3 Diagnostiken pro Jahr pro Gerät (Laufband/Fahrradergometer/Airstreem) ausreichend.
Fazit: Eine Leistungsdiagnostik ist wesentlicher Bestandteil eines jeden Trainingsprogramms, weil die eigenen Werte die Grundbasis darstellen. Gerade deshalb sollte man nie Werte vergleichen, egal ob Herzfrequenz oder Laktat. Es handelt sich hierbei in beiden Fällen um extrem individuelle Werte, die lediglich intrapersonal, also in der Entwicklung ein und derselben Person verglichen werden sollten und nie untereinander.
Wie sieht eine Leistungsdiagnostik aus?
Je nachdem, wo diese durchgeführt wird, beinhaltet sie verschiedene Punkte. In unserer Praxis läuft es beispielsweise folgendermaßen ab:
- Anamnese, Zieldefinition
- sportmedizinischer und sportorthopädischer Grundcheck
- Körperfettbestimmung
- leistungsdiagnostischer Ergometertest mit Laktatmessung am Laufband oder Fahrrad (mit eigenem Fahrrad möglich oder am Standergometer)
- Leistungseinstufung und Trainingsempfehlung anhand der erhobenen Laktat- und Pulswerte mit Gliederung in Trainingsbereiche
Ein allgemeiner internistisch/kardiologischer Check mit Belastungs-EKG, Herz-Echo und aktuellem Blutbefund sollte zudem auf jeden Fall immer vorausgehen und zumindest einmal jährlich durchgeführt werden, um gesundheitlich bei sportlicher Aktivität auf Nummer sicher zu gehen.