Es ist mir eine große Freude und Ehre, dass Mountainbike-Weltmeister Alban Lakata sich zu diesem Interview bereit erklärt hat. Alban stammt wie ich aus Osttirol und ich freue mich immer wahnsinnig, wenn ein Landsmann so erfolgreich seinen Weg geht :-). Ich kann mich noch daran erinnern, wie er in meiner Jugendzeit beim Beachvolleyball geglänzt hat. Heute gewinnt er einen Mountainbike-Marathon nach dem anderen. Und hat sich außerdem netterweise die Zeit genommen, um uns ein paar Fragen zu beantworten :-).
Vera: Wie bist du zum Mountainbiken gekommen? Bestand die Leidenschaft dafür schon von Klein auf oder hat sich die Faszination erst mit der Zeit entwickelt?
Alban: Im Jugendalter bin ich schon viel BMX gefahren. Erst im Jahr 2000 im Urlaub am Gardasee bin ich dann so richtig vom MTB-Sport infiziert worden.
Warum sind es gerade die langen Distanzen, die dich reizen?
Ich bin einfach für die Langdistanz geschaffen. Die Erfolge im Marathon versüßen mir noch zusätzlich mein Sportlerleben. Lange Runden im Gebirge zu fahren ist eigentlich das ursprüngliche Mountainbiken und speziell in unserer Heimat wunderschön.
Du bist in deiner Sportart v.a. in den vergangenen Jahren extrem erfolgreich. Ein Erfolg jagt den anderen. Was sind in deinen Augen die wesentlichen Faktoren für deine herausragenden Leistungen?
Talent, Konsequenz, Mut was Neues auszuprobieren und Spaß zu haben, den Sport zu leben.
Von allen legendären Rennen, die du bisher gefahren bist – welches ist dir am besten in Erinnerung geblieben und was ist für dich persönlich bisher dein größter Erfolg gewesen?
Eindeutig die Marathon Weltmeisterschaft 2010 in St. Wendel. Dort bin ich ja auch Weltmeister geworden.
Ohne mentale Stärke kann man bei Rennen wie dem Leadville Trail 100 wohl einpacken. Wie stehst du zum Thema Mentaltraining?
Halte ich nicht wirklich viel davon. Was nicht heißt, dass die Birne nicht einen wesentlichen Teil zum Erfolg beiträgt.
Da es sicher viele unserer Leser interessiert und Energiezufuhr während eines Bewerbs ja schon nahezu eine eigene Disziplin darstellt: wie verpflegst du dich während eines Rennens?
Im Rennen verpflege ich mich nur mit schnellem Zucker. Das heißt, mit Elektrolytgetränken und Gels. Feste Nahrung bremst dich im Rennen nur ein. Das Sollziel für mich ist es, 1/2l Flüssigkeit und 2 Gels pro Stunde zu mir zu nehmen.
Und welche Rolle spielt Ernährung im Alltag für dich? Gibt es Dinge, auf die du dabei besonders achtest?
Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich gestehen, dass ich nicht der Asket in Sachen Ernährung bin. Wenn wichtige Rennen anstehen, dann achte ich aber besonders auf das, was ich esse. Ich esse sehr gerne alle Arten von Salat und auch gerne Steak mit Salzkartoffeln.
Wie darf man sich einen typischen Trainingstag von dir vorstellen, wenn du dich auf ein wichtiges Rennen vorbereitest?
Einen typischen Trainingstag gibt es nicht unbedingt bei mir. Im Winter trainiere ich oft zweigeteilt (z.B. Krafttraining oder Rolle am Vormittag und dann eine Ausdauereinheit wie Skitour am Nachmittag). Im Sommer trainiere ich meist in einem Stück und vorwiegend am Rad. Ich liebes es im Winter Skitouren zu machen. Es ist eine ideale Alternative zum relativ monotonen Rollentraining. Stretching ziehe ich vor an Ruhetagen zu machen.
Wie oft im Jahr checkst du deinen Trainingszustand?
Ich trainiere schon seit Jahren mit einer SRM-Kurbel (Wattmessgerät). Das heißt, ich erkenne bei jedem Training meinen Ist-Zustand. Dieses Gerät ist für einen Profi unentbehrlich.
Du bist sportlich ja bekanntlich ein echter Allrounder und warst auch im Beachvolleyball früher sehr aktiv. Welche Sportarten stehen neben dem Mountainbiken heute bei dir hoch im Kurs?
Hauptsächlich mache ich Alternativsport, der mir auch im Mountainbike weiterhilft. Dazu gehören Skitouren, Skirollern, Berglauf, Langlauf. Selten aber doch hie und da spiele ich Tennis.
Welche Ziele hast du für die Zukunft? Wie sieht deine Planung für 2013 aus?
Mein Hauptziel für 2013 ist die Marathon WM in Kirchberg/Tirol.
Dein Lieblingszitat?
Von nix kommt nix!
Lieber Alban, ein großes Danke für das Interview, mein allergrößter Respekt für deine Leistungen und weiterhin viel Erfolg!