Rauchen wird oftmals als Genuss dargestellt, als beruhigendes Ritual oder aber als „cool.“ Ich möchte hier auch gar nicht gegen die gelegentliche Zigarette wettern, denn solange dabei niemand zum Passivrauchen gezwungen wird, muss jeder erwachsene Mensch selbst wissen, was er tut. Was mich aber durchaus wundert, ist die Tatsache, wie wenig über die negativen Auswirkungen von Rauchen bekannt ist. Ja, allen ist soweit zwar bewusst, dass es für die Lunge nicht gesund sein kann, aber hey, jeder kennt doch zumindest – und sei es nur für die eigene Beruhigung – einen Fall, in dem ein Kettenraucher doch glatt über 90 Jahre alt geworden ist, also kann es nicht so schlimm sein.
Dass sich Rauchen aber nicht nur auf die Lunge auswirkt, sondern heute der größte Risikofaktor für die Entstehung degenerativer Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist und dass dieser eine Fall wohl eher eine Ausnahme als die Regel sein dürfte und somit nicht auf sich selbst übertragbar sein muss, wird nicht wirklich wahrgenommen. Rauchen hat sehr viel mehr negative Auswirkungen als viele Menschen, konsequenterweise meist Raucher, glauben wollen. Abgesehen von der Lunge und damit verbundenen sehr unguten Erkrankungen, die man wirklich niemandem wünscht, sowie dem durch Nikotin stark belasteten Herz-Kreislauf-System wirkt sich das Rauchen aber auch wesentlich auf unseren Bewegungsapparat aus. So führt Rauchen dazu, dass beispielsweise die Durchblutung in den Wirbelkörpern vermindert wird, was die Bandscheiben natürlich gar nicht witzig finden. Kein Wunder also, wenn hier als Folge Beschwerden auftreten. Und natürlich haben es sämtliche Therapiemaßnahmen inklusive Therapeut sehr schwer, solange weiter geraucht wird. Ebenso negativ wirkt sich Rauchen übrigens auf Arthrosen aus. Genauso wie auf die Wundheilung und Verletzungen, da es durch das Nikotin zu einer gestörten Durchblutung im Gewebe kommt, was eine Besserung ziemlich verzögern kann. Auch das Immunsystem wird wesentlich geschwächt.
Bereits 1988 hielt die WHO fest, dass „durch keine andere Einzelmaßnahme mehr Menschenleben gerettet und mehr Krankheiten verhindert werden können als durch Nicht-Rauchen.“ Leider werden solche Warnhinweise aber nicht gehört und die oft bereits spürbaren Beschwerden, die man oder frau hat, nicht mit dem Rauchen in Verbindung gebracht. Daher kann man nur weiterhin darauf hinweisen und die Zusammenhänge erklären, in der Hoffnung, dass so zumindest einzelne darüber nachdenken, welche Auswirkungen die vermeintlich „gemütliche Zigarette“ wirklich hat.