Vor einigen Monaten habe ich von Eybl Österreich den aktuellen Under Armour (UA) Charge RC2 zum Testen zugeschickt bekommen. Für mich ein interessanter Schuh, da ich bis dato von UA noch keinerlei Schuhe gelaufen bin und neugierig auf das Laufgefühl war.
Auf sämtliche technischen Details und die genaue Konstruktion des Schuhs möchte ich an dieser Stelle nicht viel näher eingehen, ausgiebige Informationen dazu gibt es auf der Herstellerseite, wo ihr diese Infos direkt nachlesen könnt, falls es euch interessiert. Ich möchte vielmehr auf das Gefühl beim Laufen, den Tragekomfort & Co eingehen.
Das Laufgefühl
Bereits auf den ersten Laufmetern mit dem UA Charge 2 ist mir aufgefallen, dass der Schuh sehr direkt und hart zu laufen ist. Für längere lockere Läufe fast schon zu hart.
Beim Intervall- und Tempotraining – vor allem auf der Bahn – allerdings kann man mit diesem Schuh dafür ordentlich Gas geben und bekommt ein sehr gutes Feedback, auf der Strasse ist die sehr geringe Dämpfung allerdings gewöhnungsbedürftig.
Die Sohlenkonstruktion bietet auf trockenem Untergrund guten Grip und lässt auch einen guten Abdruck zu.
Den angeblichen geringen medialen Support des Schuhs (der Charge RC2 ist laut Hersteller für leichte bis mittlere Überpronierer ausgelegt) habe ich subjektiv nicht wahrgenommen.
Das Obermaterial des Schuhs ist angenehm und der Charge RC2 lässt sich auch auf kurzen Strecken barfuss laufen. Der Schuh sehr leicht ist – im Mittelfussbereich ist die sockenartige Innenkonstruktion des Schuhs angenehm und sorgt für guten Sitz und Halt. Barfuss gelaufen drückte bei mir allerdings der Randbereich des Obermaterials innenseitig vom Ristbereich etwas.
Im Vorfuss- und Zehenbereich zeigt sich der Schuh dagegen eher etwas weiter und flexibel mit – für mich – subjektiv etwas zu geringerem Halt des Vorfusses. Der Fersenhalt ist im Gegenzug allerdings gut.
Das Design
Das spezielle Design des Schuhs gefällt und fällt auch auf (ich wurde des öfteren beim Tragen der Schuhe darauf angesprochen, was denn das für ein Schuh sei).
Ich würde den Schuh, der in die Kategorie der Natural-Running-Schuhe fällt, vor allem im Trainingsbereich (Tempo- und Intervalltraining auf der Bahn, Lauftechnik- und Laufkrafttraining, etc.) oder aber auch im Functional Training Bereich (wo auch immer wieder kurze Sprints absolviert werden) sehen.
Für einen Einsatz auf längeren Strecken vor allem auf Asphalt (Halbmarathon und Marathon – auch im Rennen) braucht es allerdings sicherlich – wie bei allen Natural-Running-Schuhen – neben einer gut trainierten Unterschenkelmuskulatur auch eine saubere Lauftechnik und ein langsames Steigern der Umfänge und Intensitäten mit diesem Schuh.
Ich persönlich sehe den UA Charge RC2 deshalb nicht unbedingt als Rennschuh für längere Distanzen (wofür er oft angepriesen wird), sondern vor allem im Trainingsbereich sowie für kurze schnelle Einheiten und Rennen.
Fazit: Der UA Charge RC2 ist auf jeden Fall ein Schuh, für den man trainieren muss. Einfach anziehen und damit loslaufen wird bei den meisten wahrscheinlich mit einer Enttäuschung enden. Verfügt man allerdings über eine gute Lauftechnik (vorzugsweise Mittelfusslaufstil) und eine bereits gut trainierte Unterschenkelmuskulatur, spielt der Laufschuh sein Potential vor allem bei den schnellen Einheit auf der Laufbahn aus, genauso wie beim Functional Training. Für mich persönlich hat er es aber nicht in die Riege meiner Lieblingsschuhe geschafft.
Doc Tom
UVP: ca. 129,95€
Die Under Armour Laufschuhe wurden kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.
Schöner Schuh ! blub
Ja, hübsch ist er in der Tat! 😉