In der kommenden Saison hat ASICS erstmals einen reinen Triathlonschuh in die „deutschsprachige“ Modellpalette mit aufgenommen, den Noosa Fast 2.
Aber es gibt doch das Noosa-Modell, das vor allem durch sein auffälliges Design bekannt ist, bereits seit vielen Jahren werden einige jetzt sagen. Das ist korrekt, allerdings war der Noosa bisher für mich eher ein „Triathlonverschnitt“ eines gestützten Stabilschuhs und für den ambitionierten Triathlonsport einfach zu schwer und zu stabil. Trotzdem hat der Noosa seine berechtigte Fangemeinde – auch ich trage ihn so sehr gern (wenn auch nicht unbedingt beim Laufen und im Wettkampf), da mir sein Design immer sehr gut gefällt und der Schuh einfach „anders“ ist als alle anderen Schuhe.
Ab jetzt gibt es allerdings für Triathleten, die etwas mehr von einem Wettkampfschuh erwarten, den Noosa Fast 2. Dieser ist deutlich leichter als der Noosa, sehr flexibel, mit deutlich weniger Sprengung und ganz auf Speed ausgelegt. Um diesen Schuh effektiv laufen zu können braucht man nicht nur eine gut trainierte Wadenmuskulatur, sondern auch eine entsprechend gute Lauftechnik.
Der Schuh ist sehr direkt zu laufen, inklusive gutem Abdruckverhalten. Aufgrund des leichten und nahtlosen Obermaterials, lässt er sich auch problemlos barfuss tragen, allerdings würde ich persönlich das trotzdem maximal bis zu einer Olympischen Distanz tun.
Für eine Langdistanz ist der Schuh schon eine echte Herausforderung und auch der Hersteller sieht sein Haupteinsatzgebiet vor allem in der Sprint- und Kurzdistanz. Ich empfehle, bei entsprechendem Trainingszustand, den Schuh maximal bis zur Halbmarathondistanz (und damit Triathlonmitteldistanz).
Der Noosa Fast 2 besitzt drei rautenförmige Drainagelöcher im vorderen Sohlenbereich, wodurch Wasser aus dem Schuh ablaufen kann. Beim Vorfusslaufen auf Schotter verkeilt sich allerdings im vordersten Drainageloch sehr gern mal ein Stein und kann dann zu unangenehmen Drücken in diesem Bereich führen.
Der Schuh wird mit einem optionalen Schnellschnürsystem geliefert, das ich auf jeden Fall jedem Triathleten empfehlen würde, um die Wechselzeiten zu verkürzen. Auch das Verstauen des Schnellschnüradapters und des Schuhbandes in der integrierten Zungenlasche funktioniert schnell und unkompliziert und die Schnürsenkel und der Adapter bleiben auch bei schnellem Tempo in der Lasche drin.
Auch zum raschen Anziehen der Schuhe ist die Zungenlasche gut geeignet – man kommt mit dem Zeigefinger schnell hinein und kann damit den Schuh sehr rasch über den Vor- und Mittelfuß streifen.
Leider wurde auf eine Fersenlasche verzichtet, was meiner Meinung nach einen großen Minuspunkt ergibt. Jeder Triathlet weiß, wie wichtig diese Fersenlasche ist, um einen schnellen zweiten Wechsel zu ermöglichen und es ist mir unverständlich, wie man bei einem Triathlonschuh dieser Kategorie darauf verzichten oder vergessen kann. Auf jeden Fall ein Punkt, wo ASICS den Schuh bei einer Neuauflage nochmal um einen entscheidenden Faktor verbessern kann. Denn trotz eingelaufenem Schuh und mehrmaligen Versuchen ist es nach wie vor schwierig den Noosa Fast 2 ohne Fersenlasche schnell über die Ferse zu ziehen (und der Finger schmerzt danach auch einige Zeit).
Weiters zu beachten ist, das der Noosa Fast 2 im Vorfusbereich sehr schmal geschnitten ist. Das verleiht ihm zwar ein gutes Anpassungverhalten an den Fuss und gibt im Vorfussbereich guten Halt, allerdings vorwiegend auf der Sprint- und Kurzdistanz. Hat man einen etwas breiteren Vorfuss (sowie ich) bzw. geht einem der Fuss bei längeren Läufen „etwas auf“ bekommt man beim Noosa Fast 2 bei längeren Läufen schnell mal ein paar Druckstellen oder blaue Kleinzehennägel.
Fazit: ein sehr leichter, aggressiver, schneller und flexibler Triathlonschuh für den ambitionierten und gut trainierten Triathleten bis zur Halbdistanz, der einen Schuh mit gutem Halt am Fuss sucht. Das große Manko der fehlenden Fersenlasche sollte ASICS beim Nachfolgermodell noch korrigieren, um den Schuh wirklich im Triathlonsegment ankommen zu lassen. Ich persönlich würde mir außerdem einen etwas weiteren Vorfußbereich wünschen, um den Schuh auch auf längeren Distanzen einsetzen zu können.
Doc Tom
UVP: 99,95 Euro
Der ASICS Noosa Fast 2 wurde kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.