
Dieses Jahr hat viel Neues und viele Veränderungen gebracht. Und bei vielen im Zuge des verstärkten Home Offices und anderen neuen Gegebenheiten auch ein Haustier oder aber den Wunsch nach einem Haustier. Nachdem ich seit meiner Kindheit Katzen habe und seit über sieben Jahre zusätzlich auch einen Hund, werde ich oft gefragt, welche Tipps ich vor dem Einzug geben kann. Und genau darauf möchte ich heute hier einmal näher eingehen, denn nach wie vor werden Tiere oft zu voreilig angeschafft oder gar zu Weihnachten verschenkt.
Gleich vorne weg: Ich bin – wie ihr hier seit vielen Jahren zu sehen bekommt – ein riesengroßer Katzen- und Hundefan. Ich mag aber auch Ratten sehr gerne, hatte in meiner Jugend meine Ginger sowie als Kind einen Nymphensittich. Wenn es nach mir ginge, hätten wir wohl einen riesigen Zoo 😛 . Jedoch weiß ich wiederum auch, dass jedes Tierchen auch eine Menge Aufmerksamkeit und Zeit erfordert und auch mit Spielzeug, Schlafplatz, Futter, Tierarzt etc. versorgt werden will. Kurzum: Tiere brauchen nicht nur ein Zuhause, sondern auch eine entsprechende Ansprache und Versorgung plus Rücksichtnahme und Geduld.
Deshalb erzähle ich jedem, der mich in Sachen Haustiere fragt, auch sehr ehrlich von allen nicht so tollen Seiten: Katz und Hund sind nicht nur süß, sie machen auch eine Menge kaputt, besonders wenn sie klein sind und sie legen dabei keinen Wert darauf, wie wichtig dir etwas war oder ist. Die Wohnung oder das Haus werden nach Herzenslust und in Rekordzeit “umdekoriert”. Neue Vorhänge waren mal neu und unversehrt. Ein wunderschöner Winterschuh kann in Windeseile zu einem untragbaren Schuh werden, der neue Wintermantel hält das Anspringen und die Welpenzähnchen auch nicht gut aus und Deko, Vasen & Co sind gerade bei Jungtieren die optimale Spieleinladung schlechthin.
Die Hausarbeit verdreifacht sich, vielleicht noch nicht gleich zu Beginn, aber nach und nach. Gerade Hunde sorgen in der Regel dafür, dass man gefühlt stündlich Saugen und Wischen könnte. Ein Tag ohne Staubsaugen & Co? UNDENKBAR.
Abgesehen davon gibt es auch bei Haustieren Dinge wie Erbrechen, Durchfall und anderes, womit man meist nicht eine so große Freude hat. Blutige Verletzungen an Krallen und andere Notfälle wie Fressen von nicht dafür gemachten Sachen passieren in der Regel am Wochenende, was zusätzlich die Herausforderung mit sich bringt, seinen Tierarzt zu erreichen.
Erkrankungen sorgen dafür, dass man täglich nicht nur für sich kocht, sondern auch für das Tierchen, dazu täglich mehrmals Medikamente gibt und das gut und gern auch mal über viele Monate.
Vom Gehenlassen und Tod eines geliebten Tieres ganz zu schweigen.
Und trotz alle dem gibt es für mich persönlich keine Vorstellung von einem Leben ohne Hund und Katz. Der Tod von unserem über alles geliebten Achilles hat mir noch mehr aufgezeigt, dass – obwohl man direkt danach denkt, dass man nie wieder jemals einen Hund haben wird – ich nicht nur eine große Katzenliebhaberin bin, sondern Hunde für mich ebenso einfach zu meinem Leben dazugehören. Hunde und Katzen bringen einfach etwas in den Alltag ein, das durch nichts aufzuwiegen ist. Für mich ist es magisch und nicht wegzudenken. Und das, obwohl sowohl Doc Tom als auch ich “eigentlich” eine Katzenallergie haben. Das ist neben dem Aspekt der Indoorhaltung auch einer der Gründe, weshalb wir Rassekatzen haben, da man auf bestimmte Rassen oft weniger reagiert. So kann es auch sein, dass wir Katzen von Freunden bei Besuchen deutlich spüren, während wir mit unseren Katzen (auch durch die Gewöhnung unseres Immunsystems) keine Probleme haben.
Generell glaube ich ohnehin, dass das Immunsystem durch Haustierhaltung absolut gestärkt wird und auch der Seele tut es unheimlich gut. Man erlebt so viele wunderschöne Momente, täglich geht einem das Herz auf. Die Blicke, das Schnurren, gemeinsames Spielen und Kuscheln…
Hat man die Zeit, die Geduld und das Geld, dann sind Haustiere aus meiner persönlichen Erfahrung das Tollste überhaupt. Gerade auch für Kinder, für mich war es traumhaft mit Tieren aufzuwachsen, auch wenn wir Kinder meine Eltern davon erst überzeugen mussten. Ich verstehe aber auch, wenn man sich den Aufwand nicht antun will, denn ehrlicherweise sind es die Eltern, die die Arbeit haben und ja, diese ist – je nach Tier und Anzahl – eben nicht zu unterschätzen.
Katze oder Hund?
Wer vor der Frage steht, ob eine Katze oder ein Hund einziehen soll (eine Frage, die sich gerade heuer recht oft gestellt hat), dem kann ich nur zu einem guten Abwägen raten. “Eine Katze” ist prinzipiell keine gute Idee, wenn, dann sollten es immer zwei Katzen sein, da Katzen – wider ihres Rufs – soziale Tiere sind. Also nicht ein Kitten nehmen, wenn noch keine andere Katze im Haus ist, sondern zwei Kätzchen, diese müssen nicht aus dem selben Wurf sein, aber es ist wichtig, dass Katzen nicht in Einzelhaltung verkümmern. Mittlerweile bekommt man eigentlich nirgends mehr eine einzelne Katze aus guter Haltung, auch Tierschutzorganisationen geben Katzen in der Regel nur in Familien, die bereits mindestens eine Katze besitzen oder eben im Doppelpack ab. Überlegt man also, eine Katze aufzunehmen, dann macht die Überlegung nur Sinn, wenn man sich auch zwei Katzen zutraut. Was, nebenbei erwähnt, nicht wirklich mehr Arbeit als eine Katze ist, da die Katzen – gut ausgewählt – miteinander spielen und sich haben. Das schont im Übrigen auch die Wohnumgebung ^^ . Wer wirklich nur eine Katze will, sollte sich im Tierschutz nach älteren Katzen umsehen, die explizit als Einzelkatzen gelten und sich mit keiner anderen Katze vertragen, weil sie es durch die bisherige Haltung nicht gewohnt sind.