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Ab einem gewissen Alter hört man oft „Dafür bin ich langsam zu alt“ oder „Das würde ich machen, wenn ich jünger wäre“ und ganz oft haben die Aussagen mit etwas zu tun, das mit Lernen zu tun hat. Neues zu wagen, Neues zu lernen. Und ich kann die Aussagen ein Stück weit auch verstehen. Andererseits glaube ehrlich gesagt aber auch, dass hier sehr oft auch Bequemlichkeit mitspielt. Und Ängste, die man vielleicht selbst gar nicht direkt wahrnimmt, die einen unbewusst aber davon abhalten sich mit ihnen zu konfrontieren, weil etwas Neues zu beginnen und sich Neuem zu stellen ja immer auch Ungewissheit, Einsatz und Mut erfordern.
Gerade weil wir alle älter werden, länger arbeiten werden als die Generationen vor uns, anders arbeiten, anders leben, mehr Komplexität auf allen Ebenen erleben – sei es politisch, sei es die K.I. (A.I.), die in den nächsten Jahren noch so viel mehr verändern wird – ja gerade deshalb finde ich wir sollten, egal wie alt, nie aufhören zu lernen und Neues zu wagen. Ob es berufliche Weiterbildungen und Ausbildungen sind, ein kompletter Neustart auf einem neuen Gebiet oder neue Hobbys, neue Sportarten, neue Sprachen, neue Gewohnheiten… Wer sich und sein Gehirn fit halten will, bleibt am besten in Bewegung und das gern auch wortwörtlich.
Apropos Gehirngesundheit: Bei der Wissenschaftlerin Dr. Rhonda Patrick könnt ihr euch zu diesem Thema ein interessantes Pdf downloaden (ich habe es bereits gestern in meinen Insta Stories geteilt): The Cognitive Enhancement Blueprint: A Guide to Powerful Protocols for Reducing Brain Aging. Dort findet ihr praktische Tipps und wissenschaftliche Hintergründe rund um ein fittes Gehirn, welches hoffentlich möglichst lange gesund bleibt. Und selbst wenn man genetisch keinen Jackpot gezogen hat und es vielfach neurologische Erkrankungen in der Familienanamnese gibt, so kann man mit dem eigenen Lebensstil dennoch auf vieles positiv einwirken und gerade deshalb bewusst darauf achten, es lohnt sich also immer.
Neustart!?
Persönlich habe ich schon oft in meinem Leben Neues gestartet, neu angefangen, Berufe und Berufsfelder gewechselt, verschiedene Studienrichtungen studiert, noch eine Weiterbildung mehr gemacht, eigene Firmen gegründet, noch etwas dazugelernt und meine Expertise erweitert und ich glaube ich werde das mein Leben lang so machen. Heutzutage gibt es so viele Bücher, YouTube Videos, Podcasts & Co zu allen möglichen Themen, dazu Aus- und Weiterbildungen, die man oft auch online absolvieren kann und damit Möglichkeiten, die es so früher gar nicht gab. Und auch wenn es sich auf den ersten Blick für manche nicht lohnen mag, weil etwas aus mehreren Blickwinkeln sehr viel Aufwand ist und sich vieles aus rein finanzieller Sicht allein nicht lohnt, so gewinnt man auf jeden Fall immer neue Erkenntnisse. Neue Wege zu gehen ist bestärkend, bereichernd, ermutigend und sorgt für persönliches Wachstum. Gerade auch wenn man bereits älter ist.
Wenn du also endlich mit dieser Sportart, die du schon lange ausprobieren wolltest, anfangen willst, dann mach es!
Wenn du schon lange mit dem Gedanken spielst, eine neue Sprache zu lernen oder eine alte Sprache aufzufrischen, tu’s!
Wenn du dich beruflich neuorientieren willst, kannst du das auch über 35 noch tun.
Wenn du backen, kochen, putzen, Gartenarbeit, ein Instrument spielen oder was auch immer endlich besser beherrschen willst, informier dich darüber und werde aktiv. Nur durch Üben finden wir heraus, wie es besser geht und ob uns das, was wir vorhaben, überhaupt wirklich gefällt.
Hab keine Angst, dass du zu alt für irgendetwas bist. 30, 40, 50, 60, 70… Oft verbinden wir mit diesen Zahlen Erinnerungen an Menschen, die damals so alt waren, als wir selbst Kinder oder Jugendliche waren. Und da schien das – egal wie alt diese Menschen waren – „alt“ und „sehr weit weg“. Aber 1. haben sich die Zeiten sehr gewandelt und 2. vergeht unsere Lebenszeit wirklich schnell. Umso wichtiger, dass wir unser Leben leben wie es zu uns passt. Und das bestimmst zu großen Teilen DU selbst, wenn du das Glück hast in unseren Breitengraden geboren zu sein.
Ich möchte dich bestärken, Dinge anzugehen. Und ja ich weiß, dass es nicht immer leicht ist und dass man zweifelt und überlegt und wenig direkte Vorbilder für verschiedene Vorhaben hat. Kenn ich alles selbst nur zu gut. Aber ich würde sagen: Tu es einfach trotzdem, wenn es dir wichtig ist. Einfach machen und schauen, was passiert 🙂 . V.a. wenn du sonst eher verkopft bist und ewig planst (Stichwort overthinking) kann es dir helfen einfach mal ins kalte Wasser zu springen und zu sagen: „Ich mach das jetzt einfach.“ Ob es deine erste Kampfsportstunde, die neue Tanzklasse, eine Ausbildung oder die Weltreise ist – du wirst merken, wo es dich hinzieht.
Alles Liebe & go for it!
Vera