Früher habe ich öfter gehört, wie angenehm und sanftmütig das Wesen der Ragdoll Katzen sei und wie bemerkenswert umgänglich diese plüschigen Haustiger mit jedem und allem wären. Dass mir jemals eine Ragdoll „passieren“ würde, davon ging ich damals nicht aus, denn ich war besonders von den Kurzhaar-Katzenrassen immer sehr angetan.
Ich liebe Katzen wirklich sehr und ich war schon von Kindesbeinen an davon fasziniert wie unterschiedlich Katzen aussehen können und wie vielfältig und facettenreich so ein Katzencharakter ausfallen kann. Ich hatte als Kind eine Siam-Mix-Katze, die für immer den Grundstein dafür gelegt hat, dass ich mich Siam- und Thaikatzen einfach verbunden fühle.
Mit Anfang 20 habe ich mir meinen Lebenstraum von zwei Katzen, einem Bengal-Geschwisterpärchen, erfüllt, ein paar Jahre später kam eine – wie sollte es anders sein – Siamdame hinzu. Seither begleiten mich drei Katzen durchs Leben, denn nach dem Tod jeder Katze zog früher oder später wieder eine neue ein. Ich kann mir ein Zuhause ohne Katzen nicht vorstellen. Wobei: In Bezug auf Einrichtung & Co wäre es ohne Katzen sicherlich ein ästhetisch sehr schönes Daheim, aber lieber verzichte ich auf bestimmte Einrichtungsdetails und diverse Materialien als auf das Zusammensein mit Katzen.
Zuhause mit einer Ragdoll
Wie geschrieben war eine Ragdoll Katze eigentlich gar nicht geplant. Aber ich bin heilfroh darüber, dass es sich so ergeben hat. Und das lag zu großen Teilen auch daran, dass Paloma’s Familie unheimlich herzlich und fürsorglich mit ihren Kitten und Katzen war. Ein Kätzchen aus so einem tollen Heim zu bekommen, das einen so wunderbaren Start ins Leben hatte, ist ein Geschenk.
Ich hatte noch nie eine Katze, die so umgänglich, offen, sanftmütig und… ich kann es gar nicht beschreiben, einfach extrem angenehm mit jedem und allem ist. Egal ob Menschen, andere Katzen, Hunde – Paloma kommt mit jedem und allem zurecht und zwar vollkommen entspannt.
Natürlich kann es auch ein persönlicher Charakterzug von ihr sein und vieles liegt sicher auch an ihrer guten Sozialisierung als kleines Kätzchen, aber eben wohl auch an der Rasse an sich, denn liest man Beschreibungen über Ragdolls, liest man sehr oft über genau solche Eigenschaften.
Darüber hinaus ist sie wahnsinnig lustig. Sie bringt mich so oft zum Lachen. U.a. mit ihren kreativen Liege- und Schlafpositionen, die sie stets variiert. Nachdem sie mit ihren zwei Jahren noch sehr jung ist, ist sie naturgemäß auch verspielt und ich kann mir vorstellen, dass auch das ein Leben lang anhalten wird.
Von den acht Katzen, die mich bisher durch mein Leben begleitet haben bzw. begleiten, ist sie die Entspannteste von allen. Sie ist sehr menschenbezogen, aber nicht aufdringlich (einer der großen Unterschiede zur Siam 😉 ), sie weicht teilweise nicht von meiner Seite und ist immer in der Nähe, aber sie kann auch ihr eigenes Ding machen. Sie wirkt mit ihrem Plüschfell wie ein großer Pombär, hat es aber faustdick hinter den Ohren und ist richtig sportlich. Nicht nur im Haus, auch im Freigehege. Sie hat die süßesten rosaroten Pfoten, die ich je gesehen habe. Dazu diese dreieckigen Ohren, die blauen Augen, die weißen „Socken“… Man könnte sie ewig mustern und bestaunen, dass eine Katze so aussehen kann.
Was ich sehr zu schätzen weiß, ist außerdem ihre Fellstruktur. Ihr Oberfell sieht immer aus wie frisch gebürstet, optisch purer Plüsch – und damit ist es das genaue Gegenteil von unserem Maine Coon Kater Titus, den man frisch gebürstet noch immer nicht direkt ansieht, dass er tatsächlich gebürstet wurde, weil er einen natürlichen „Wildkatzen-Look“ trägt. Der Aufwand in Bezug auf das Bürsten ist hier also sehr unterschiedlich, obwohl beide längeres Fell haben, aber die Fellqualität ist einfach eine komplett andere und Paloma ist im Vergleich zu Titus in Sachen Fellpflege wirklich pflegeleicht.
Aber abseits von jeglichen Äußerlichkeiten glänzt diese Katze am allermeisten mit ihrem absolut liebenswerten Wesen, das seines gleichen sucht.
Auch wenn das nun alles sehr unkompliziert klingt, möchte ich an dieser Stelle aber auf jeden Fall ergänzen, dass auch diese vermeintlich pflegeleichte Katzenrasse Verantwortung bedeutet und dass man Eigenschaften nicht automatisch erwarten kann. Wer also eine Anschaffung einer Katze plant, egal ob Rassekatze oder nicht, sollte sich vorab gut überlegen, ob sie oder er generell offen für eine Katze ist. Denn eine Katze ist eine Katze und Katzen haben ihren eigenen Kopf. Und das sollten sie auch haben dürfen. Sie brauchen Futter, Katzenstreu, regelmäßige Impfungen & Co (was gerade in Zeiten der Inflation teils sehr teuer geworden ist). Sie sorgen dafür, dass man wesentlich mehr reguläre Arbeit im Haushalt zu erledigen hat. Sie machen – manchmal mehr, manchmal weniger – Blödsinn, machen Dinge kaputt, kippen Vasen oder Blumentöpfe um, klettern auf alles Mögliche, speiben lieber auf Teppiche als auf den Boden, manche miauen am liebsten nachts, andere versuchen einen auf der Treppe zu Fall zu bringen, indem sie zwischen den Beinen durchsprinten…
Das sollte man vorab wissen und man sollte nicht erwarten, dass nichts davon eintreten wird 😉 .
Ist man dagegen ein Katzenmensch, nimmt man das in Kauf. Viel mehr noch, man liebt einfach die Nähe zu diesen bezaubernden Wesen. Mein Nervensystem ist jedenfalls komplett auf Katzen gepolt, ich entspanne mit ihnen unheimlich gut und es wäre für mich sehr traurig, keine Katze in meinem Leben zu haben.
Während ich das hier schreibe, werde ich übrigens von Paloma beobachtet, die einen Meter neben mir ganz entspannt und zufrieden auf ihrem Kratzbaum thront. Und – zugegeben – hier schlafen gerade auch noch zwei Hunde.
Dass ich auch ein Hundemensch bin, habe ich erst später in meinem Leben entdeckt. Die Beziehung zu Hunden ist wieder eine etwas andere, aber dazu ein anderes Mal :O)
Alles Liebe,
Vera