Es war ein Experiment: ursprünglich hatten wir für den heutigen Tag nur einen Bewerb geplant und zwar den 5km langen Vienna Night Run. Nachdem wir allerdings vom Krebsforschungslauf erfahren hatten, wollten wir auf jeden Fall auch dort dabei sein, denn für eine gute Sache läuft man gleich noch viel lieber. Dass wir dort heute aber bei Wind und Kälte über 16km lang unterwegs waren, rückte die Abendveranstaltung in ein neues Licht. Um ehrlich zu sein, war in der Tat einiges an Überwindung notwendig, sich um 19 Uhr noch einmal dick eingepackt aus dem Haus zu schleppen, um knackige 5km zu laufen, obwohl die Beine (meine zumindest ;-)) schon sehr schwer waren und ein Abend auf der Couch einfach soooo einladend wirkte.
Der entscheidende Motivationsschub war für mich dann allerdings die Frage, ob ich es überhaupt schaffen würde, die 5km ansprechend zu laufen, wo ich doch so lange Einheiten wie die vorangegangene nicht gewohnt war. Würden meine Beine das mitmachen und gutheißen? Oder würde ich bei Kälte, Wind und Nieselregen um 20 Uhr abends schlussendlich den Wiener Ring entlang spazieren, weil einfach nicht mehr drin sein würde?
Nachdem ich so etwas noch nie gemacht hatte, legte ich es drauf an, ließ die gemütliche Couch und ihre Lockrufe hinter mir, klebte mir Cross Tapes auf die kleinen Wehwehchen-Stellen am linken Bein, zog die CEP Kompressionsstrümpfe an, warf mich in meine Winterlaufhose mit Windstopper-Technologie (die musste einfach sein, nachdem ich heute schon gefroren hatte) und schnürrte meine Lieblingswettkampfschuhe, die pinken Saucony Kinvara. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Außerdem wollte ich auf keinen Fall meinen inneren Schweinehund gewinnen lassen. Und zudem wollte ich auch schlicht und einfach das Lauferlebnis am Wiener Ring entlang genießen. Also ging es los.
Mit den Öffis fuhren wir zum Start beim Heldenplatz und warteten gemeinsam mit den anderen 15.000 LäuferInnen auf den Startschuss. Als wir die ersten Meter gelaufen waren, fühlten sich die schweren Beine gleich viel besser an. Und nach dem zweiten Kilometer durfte ich feststellen, dass man auch nach einer langen Einheit eine kurze knackige laufen kann. Und schlussendlich lief ich sogar meine beste 5km-Zeit :-).
Fazit: es geht! 🙂 Wenn man den härtesten Moment, die Loslösung vom wohlverdienten Sofa, hinter sich hat, ist alles möglich.
Mit Doc Tom auf dem Weg zum Bewerb
Unser derzeitiger absoluter Lieblingsschuh: der Saucony Kinvara
Unterwegs Richtung Start am Heldenplatz
Unter den über 15.000 LäuferInnen herrschte beste Stimmung
Haben Sie Wien schon bei Nacht gesehen?
Ein tolles Lauferlebnis am Wiener Ring entlang. Außerdem trotz vieler Teilnehmer „freie Bahn“ – herrlich zum Laufen
Wohoo – geschafft! 🙂
Es war eine wirklich schöne Veranstaltung, absolut empfehlenswert, weil es nicht nur gut organisiert, sondern durch die Einteilung der Läufer in mehrere Blöcke auch wirklich angenehm zum Laufen war.
Nach so vielen Kilometern am heutigen Tag, wird morgen pausiert :-). Und heute gut geschlafen.
Ich wünsche euch eine gute Nacht!
Vera