Eine Unverträglichkeit gegenüber Milchprodukten wird gerne als Krankheit angesehen, deshalb möchte ich an dieser Stelle einmal ein paar Fakten auf den Tisch legen, um diesen Irrglauben zu entkräften. Tatsache ist nämlich, dass ein Großteil der erwachsenen Bevölkerung keinen Milchzucker verträgt. Um genau zu sein: zwei Drittel der Weltbevölkerung. Es handelt sich hiermit also nicht um eine Zivilisationskrankheit, sondern um einen normalen Zustand (Babys und Kleinkinder ausgenommen).
Sollen deshalb nun alle auf Milch & Co verzichten? Nein. Wer Laktose verträgt und keinerlei Probleme hat (d.h. weder eine allergische noch pseudoallergische Reaktion zeigt), gehört offensichtlich zu dem einen Drittel, das Milchzucker spalten kann und muss nichts ändern. Wer allerdings mit Verdauungsproblemen zu kämpfen hat, sollte einmal ausprobieren, Milch & Co von seinem Speiseplan zu streichen. Das bedeutet, auch die Inhaltsstoffe sämtlicher Nahrungsmittel zu überprüfen und auf Magermilchpulver, Süßmolkenpulver & Co zu überprüfen. Man würde nicht glauben, wie oft man fündig wird – vom Brot über Wurst bis hin zu Süßwaren.
Verarbeitete Milchprodukte wie Käse, Topfen oder Joghurt weisen übrigens durch die Milchsäuregärung weniger Laktose auf. Allerdings sind sie für laktoseintolerante Menschen nur dann gute Calcium-Lieferanten, wenn auch Vitamin D durch Sonnenlicht genossen wird, da zur Calciumaufnahme bzw. den Transport von Calcium Laktose oder eben Vitamin D benötigt wird. Das Gleiche gilt für andere Lebensmittel, die viel Calcium enthalten, beispielsweise Brokkoli, Grünkohl, Fenchel, Soja/Tofu oder Mineralwasser (zB Contrex).