Es gibt einen Cartoon, der es meiner Meinung nach ganz gut trifft: ein Arzt fragt seinen Patienten was ihm denn besser in seinen Terminkalender passen würde: eine Stunde Bewegung am Tag oder der Tod in den nächsten 24 Stunden. Eine drastische, plakative Darstellung. Dennoch ist es in der Praxis noch immer so, dass sich nahezu niemand die eine Stunde am Tag für Bewegung nimmt, weil er oder sie der Annahme ist, dass er sie schlichtweg nicht hat. Sobald Erkrankungen aber erst mal bestehen, ist man gezwungen Zeit für die Genesung, Arztbesuche & Co aufzubringen – ob man sie hat oder nicht. Insofern ist vorbeugen kein unschlaues Konzept. Allerdings ist es leider immer noch nicht ganz in allen Köpfen angekommen. Außerdem wird es nur zu gerne verdrängt, dass man selbst sehr viel für sich tun kann. Abgesehen von gesunder Ernährung spielt Bewegung eine sehr große Rolle für die Gesundheit. Laut Studien sogar die größere, wenn es um die Sterblichkeitsrate geht. Demnach haben fitte Menschen mit ein bisschen an zu viel Gewicht mehr Überlebenschancen bei Erkrankungen als Schlanke, aber unfitte. Es reicht also nicht, schlank zu sein, es geht auch um den Fitnesszustand.
Für mich gehören gesunde Ernährung und Bewegung zusammen, sie ergänzen sich perfekt und tragen gemeinsam dazu bei, dass man sich gut, fit und stark fühlt. Warum also diese Kräfte also nicht nutzen? Bewegung hat sehr viele Formen und besteht nicht nur aus Laufen, Radfahren oder Gewichte heben. Insofern bin ich der fixen Überzeugung, dass für jeden etwas dabei ist, was zumindest das Minimum an Bewegung ermöglicht, das der Körper braucht. Denn eines sollte klar sein: körperliche Inaktivität führt dazu, dass Anforderungen an den Körper und seine Systeme ausbleiben, was logischerweise mit sich bringt, dass man sich an diese Unterforderungen anpasst. Muskeln degenerieren genauso wie Herz, Lunge und Blutgefäße. Das ist übrigens nicht nur bei „den anderen“ so, sondern auch bei einem selber. Hier handelt es sich also ganz klar um einen großen Risikofaktor für die eigene Gesundheit, der gerne noch einen Rattenschwanz an weiteren Faktoren mit sich bringt wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Adipositas, neuromuskuläre Dysbalancen, diverse Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder erhöhte Blutzuckerwerte. Auch das Skelettsystem kann sich an Bewegungsmangel nicht erfreuen und reagiert sehr gerne mit Rückenbeschwerden oder Osteoporose, abgesehen von dem stark verminderten Glukose-, Insulin- und Fettstoffwechsel durch seine geringe Beanspruchung. Kurzum: alles nicht gerade einladend.
Diese Entwicklungen und Risiken vor Augen handelt es sich bei sportlichen Aktivitäten und allgemeiner Bewegung also nicht nur um ein „zeitfressendes Hobby“, sondern um die beste Gesundheitsvorsorge überhaupt. Konsequenterweise ist es nicht fahrlässig, sich diese Zeit für sich zu nehmen bzw. abzuzwacken, sondern eigentlich im Gegenteil ein Wahnsinn, wenn man es nicht tut. Die Herausforderung besteht einzig und allein darin, eine Möglichkeit zu finden, Bewegung in den Alltag zu integrieren. Kein einfaches Unterfangen. Die gute Nachricht ist aber: es ist schaffbar. Es steht außer Frage, dass viele Menschen anstrengende, zeitraubende Jobs haben oder mehrfache Verpflichtungen, dazu noch Familie. Allerdings sehe ich genau darin erst recht einen entscheidenden Punkt: wer für andere sorgen will, muss selbst gesund und leistungsfähig sein. Und wer für seine Kinder lange da sein will, tut gut daran, auf seine Gesundheit zu achten. Es gibt immer einen Weg, eine Möglichkeit. Finde deine!