Schon seit vielen Jahren gehört der Radmarathon in Salzburg/Österreich – die Eddy Merckx Classic – zu einem der Highlights des Saisonabschlusses von Radsportlern.
Auch dieses Jahr standen gestern früh um 8 Uhr wieder mehr als 1.600 Radler/innen an der Startlinie, um die drei unterschiedlichen und selektiven Strecken des Salzburger Radklassikers in Angriff zu nehmen.
Auch Eddy Merckx war mit dabei und radelte die kurze Strecke
Zur Auswahl standen eine kurze Strecke mit 57km, eine mittlere Strecke mit 107km und die klassische lange Strecke mit 161km und über 2.500 Höhenmetern.
Dieses Jahr stand auch ich am Start der langen, klassischen Strecke um meine Radsaison 2012 mit diesem Event ausklingen zu lassen.
10° beim Start – ganz schön frisch 😉
Mein Bike – gefüllt mit unzähligen Kalorien – bereit für die Aufgaben der nächsten Stunden
Die Strecke bzw. Fahrtrichtung wurde im Vergleich zu den Vorjahren umgedreht, womit nun der Gaisberg – der Streckenteil mit der größten Anzahl an Höhenmetern – gleich am Anfang zu bewältigen war und die SportlerInnen dort noch frischer in die Pedale treten konnten als früher.
Eine gute Entscheidung in Anbetracht der Tatsache, das nach harten 130km die Konzentration bei so manchem schon etwas nachlässt und durch die Neuregelung das Sturz- und Verletzungsrisiko bei den Abfahrten vom Gaisberg deutlich sinkt.
Gestartet wurden alle Strecken in Eugendorf bei Salzburg und bereits auf den ersten 5km Richtung Gaisberg waren für die TeilnehmerInnen der langen Strecke ca. 200Hm zu bewältigen – nichts mit locker einfahren und warmtreten 😉 Da ging es gleich schon mal ordentlich zur Sache.
Und dann war er schon da: der Gaisberg – insgesamt 400Hm (bis auf knapp 1.000m) waren hier auf einer Fahrtstrecke von ca. 3,5km zu bewältigen.
Oben angekommen ging es nach einem kurzen Blick über die unter einem liegende wunderschöne herbstliche Salzburger Landschaft in rasanter Fahrt den Gaisberg wieder hinunter Richtung Faistenau.
Da die Strassen vom Regen am Vortag und durch den Hochnebel noch sehr nass bzw. feucht waren und einige Passagen durch schmale Waldstrassen führten eine nicht ungefährliche Angelegenheit.
Leider passierten auch einige Stürze, die zum Glück allerdings alle glimpflich verliefen.
Selektiv ging es weiter – kaum Zeit zum Verschnaufen oder die Beine auszulockern. Vorbei an Fuschl am See und Thalgau nach Oberösterreich. Nach einer deutlich länger als geplanten Hilfestellung beim Radwechseln einer verzweifelten TeilnehmerIn ging es dann von Mondsee nach Zell am Moos und wieder zurück nach Salzburg nach Neumarkt am Wallersee, wo in etwa die Streckenhälfte absolviert ist.
Leider verlor ich durch die Hilfestellung bei der Panne sehr viel Zeit, weshalb ich keine geeignete Radgruppe in meinem Tempo mehr fand und zu den Gruppen in meinem Tempo leider nicht mehr aufschließen konnte. So musste ich den Großteil der Strecke ab sofort alleine fahren. Bei teilweise starkem und böigem Gegenwind wäre mir eine gemütlich dahinrollende „Windschattengruppe“ nicht ganz ungelegen gewesen – so trat ich eben kräfteraubend allein in die Pedale.
Dank tatkräftiger gegenseitiger Hilfe bei so manchem technischem Defekt, konnten die meisten Pannen vor Ort gerichtet werden.
Auch für die perfekte Verpflegung entlang der Strecke war bestens gesorgt und die Labestationen immer wieder ein gemütlicher Treffpunkt für alle, die es an diesem Tag nicht so eilig hatten mit dem Rad ins Ziel zu kommen.
Radsportbegeisterte Zuschauer entlang der Strecke sorgten für teilweise grandiose Stimmung
Über Schleedorf (vorbei am Mattsee), Lochen, Auerbach und Michelbeuern ging es dann Richtung Obertrumer See und Seedorf, wo nochmal knapp 600 Höhenmeter bis ins Ziel zu absolvieren waren, die sich nach 130km ordentlich in den Beinen bemerkbar machten.
Über Obertrum und Seekirchen am Wallersee ging es dann zurück nach Eugendorf Richtung Ziel. 10km vor dem Ziel hatte ich dann noch meinen eigenen technischen Defekt, da mir beim schnellen Runterschalten die Kette raussprang und sich so zwischen Kurbel und Kettenblatt einklemmte, dass ich sie erst nach mehrmaligen Versuchen und Anwendung roher Gewalt wieder lösen, meine Fahrt fortsetzen und ich die letzten Kilometer ins Ziel absolvieren konnte wo – nach einer ordentlichen Reinigung meiner ölverschmierten Hände – bereits ein ausgiebiges Finisherbuffet mit allerlei Köstlichkeiten wartete.
Mit dem 183. Gesamtrang und einer reinen Fahrzeit von 6:04,32 Stunden bin ich soweit ganz zufrieden und es war der erhoffte schöne, erlebnisreiche aber auch anstrengende Saisonausklang einer wunderschönen Radsaison 2012 für mich.
Doc Tom
[…] während ich mal wieder für einen längeren Weiterbildungsblock in Salzburg war, nahm Doc Tom beim Eddy Merckx Classic Radmarathon […]