Die letzten Wochen hat mich ein neues Fitnesstool ständig begleitet: das Fitbit Flex.
Das Fitbit Flex ist ein Armband, das ähnlich wie ein Tracker, die Bewegungen seines Trägers aufzeichnet und daraus die zurückgelegten Schritte, Kilometer und verbrauchten Kalorien pro Tag berechnet. Zusätzlich zeichnet es den Schlaf auf und kann auf Wunsch auch als Vibrationswecker eingestellt werden.
Auch wenn das Fitbit Flex sehr leicht ist und sich gut an den Arm anschmiegt, so ist es doch – zumindest für mich – der es gewohnt ist nur seine Uhr auf der linken Armseite zu tragen, doch sehr ungewohnt gewesen, ein etwas auftragendes Armband am rechten Arm zu haben – bis zum Schluss konnte ich mich an das Gefühl nicht gewöhnen.
Das Armband an sich ist sehr flexibel, wasserfest, pflegeleicht und robust.
Interessant war die Tatsache, dass man als Träger dieses Armbands von allen Seiten darauf angesprochen wird, was das denn sei, wobei oft auch im selben Atemzug mögliche Ideen genannt werden (O-Ton eines Neugierigen: „Ist das eine neue Version der Fussfessel?“).
Das wasserfeste Fitbit Flex verfügt über eine LED-Anzeige, die seinem Anwender anzeigt, wieviel er von den vorgeschriebenen Tageskilometern oder Schritten bereits erreicht hat bzw. sich somit am angezeigten Tag schon bewegt hat. Diese Zielvorgaben können selbständig im eigenen Profil, das einmalig angelegt werden muss, jederzeit angepasst und konfiguriert werden. In diesem besagten Profil – abrufbar im Internet oder über eine App – kann man natürlich auch seine Auswertungen und Daten analysieren und mitverfolgen. Die Grafiken und das Layout der Seite und App sind sehr einfach gehalten und äußerst verständlich dargestellt. Hat man neue Tages- oder Wochenbestwerte erreicht, bekommt man als Belohnung virtuelle Abzeichen und Applaus vom Programm.
Die Übertragung der Daten vom Armband erfolgt kabellos mittels eines kleinen Empfängers, den man an einen USB-Anschluss seines Computers ansteckt und erfolgt selbständig, sobald man ein paar Minuten am Computer arbeitet oder via „gewollter“ Synchronisation auf seinem Account.
Besonders interessant fand ich die Schlafaufzeichnungsfunktion, die ich allerdings nicht auf Ihre Genauigkeit überprüfen konnte, da ich dabei ja geschlafen habe ;-). Das System zeichnet dabei auf jeden Fall auf, wieviel man effektiv wirklich geschlafen hat, wie oft man in der Nacht aufgewacht ist und wie oft man unruhig war. das ist schon sehr interessant, wenn man selbst glaubt, dass man gut und fest geschlafen hat und dann sieht, dass man in der Nacht laut Fitbit dreimal wach und siebenmal unruhig war. Auch die wöchentliche durchschnittliche effektive Schlafzeit wird angezeigt – meist weniger als selbst angenommen, was mich zB zum Nachdenken angeregt hat und zu etwas mehr Ruhephasen und geregelteren Schlafzeiten bewogen hat – laut System mit Erfolgt ;-). Diese Funktion hat also meiner Meinung nach auch recht gut funktioniert.
Über das Programm oder die App kann man auch eine Weckzeit eingeben, zu der einen das Armband durch Vibration wecken soll. Auch das funktioniert – allerdings nur, wenn man nicht so fest schläft, dass man das Vibrieren nicht spürt.
Der Akku des Fitbit Flex hält ungefähr 5 Tage. Das Programm zeigt einem auch immer den aktuellen Ladestand an und kann sehr leicht über einen mitgelieferten Adapter über den USB-Anschluss des Computers aufgeladen werden.
Im Grunde genommen also ein ganz interessantes Tool mit Potential für mehr Motivation für Bewegung und Regeneration, wenn nicht das große ABER wäre. Dieses besteht aus meiner Sicht darin, dass das Fitbit Flex leider des Öfteren sehr ungenau ist. Da es die Daten über die Armbewegungen kalkuliert, kann man durch Bewegen des Armes bereits Kilometer sammeln. Aber auch wenn man sich korrekt bewegt, sind die Ergebnisse ungenau. So wurden mir zB nach einem mit GPS gemessenen 32km-Lauf vom Fitbit Flex nur knapp 18km angezeigt (die angezeigte sehr aktive Zeit stimmte allerdings mit meinem Lauf überein), dafür hatte ich aber an Tagen, an denen ich mich für meine Verhältnisse nur wenig bewegte manchmal schon innerhalb kürzester Zeit mein selbst konfiguriertes Ziel (was deutlich über den empfohlenen Standardwerten des Systems lag) erreicht, was einfach unmöglich sein konnte.
Für den Preis, den man für das Fitbit Flex bezahlt, ist diese Ungenauigkeit bei einem Wert, der eigentlich die Hauptfunktion darstellt, meiner Meinung nach inakzeptabel.
Fazit: ein Tool, das seinen Preis hat und für meinen Geschmack (noch ?) viel zu ungenau arbeitet. Aber ein Schritt in die richtige Richtung, vor allem für diejenigen, die täglich etwas Motivation brauchen um sich ausreichend zu bewegen. Ob das den Preis des Fitbit Flex rechtfertigt, muss schlussendlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil bin froh, dass ich das Armband nicht mehr rund um die Uhr tragen muss – ich bin einfach kein Armbandträger und auch das Fitbit One stellt für mich keine Alternative dar.
Preis: ca. 99 Euro
Doc Tom
Das Fitbit Flex wurde kosten- und bedingungslos zum Testen zur Verfügung gestellt.