Der diesjährige Sommer hat Hochkonjunktur und damit auch die heurige Trailsaison.
Passend dazu möchte ich euch heute, nach unzähligen Trailkilometern (die meisten zusammen mit Achilles), über meine Erfahrungen mit einigen, meiner Meinung nach derzeit besten, Trailschuhen der heurigen Saison berichten.
Vielleicht hilft es ja dem/der einen oder anderen dabei, den für sich passenden Trailschuh damit etwas leichter zu finden.
ASICS Gel-Fuji Pro:
Zum ASICS Gel Fuji Pro habe ich bereits vor einiger Zeit eine ausführliche Review auf unserem Blog veröffentlicht.
Zwischenzeitlich hat sich der Schuh zu einem meiner absoluten Lieblings-Trailschuhe entwickelt.
Er ist ein echter Allrounder (Neutralschuh) und sowohl auf Asphalt als auch in leichtem Gelände sehr gut zu laufen. Dass er in schwerem Gelände, vor allem im Matsch und auf nassem felsigen Terrain an seine Grenzen stößt, ist für mich nicht weiter störend, da er dafür auch nicht vorrangig vorgesehen ist und ich in solchen Fällen auf andere Schuhmodelle zurückgreife.
Vom Laufgefühl erinnert er mich ein wenig an den ASICS DS Trainer Neutral (10mm Sprengung) und wer gerne auf unterschiedlichen Untergründen, auch mal querfeldein, durch Wald und über Wiesen läuft, der findet im Asics Gel Fuji Pro sicherlich einen sehr ansprechenden Begleiter.
Seine Passform überzeugt auch auf längeren Läufen und die spezielle Fersenkappe gibt einen guten Halt. Für die Schnürsenkel gibt es in der Schuhzunge eine entsprechende Laschentasche.
FAZIT: Für mich einer der derzeit besten Door-to-Trail-Schuhe am Markt – sowohl für den hobbymäßigen Gelegenheits-Trailläufer als auch für ambitioniertere Genuss-Trailenthusiasten, die nicht hauptsächlich in gebirgigem Gelände unterwegs sind.
SALMING Trail:
Der Salming Trail ist ebenfalls ein hervorragender Door-to-Trail-Schuh (Neutralschuh), der sich allerdings auch in etwas gebirgigerem Terrain wohl fühlt und dort überraschenderweise auch auf Geröll, Steinen und Felsen ganz guten Halt gibt.
Bei Matsch, nassem Fels und Schnee stößt der Schuh allerdings dann auch eindeutig an seine Grenzen.
Der Trailschuh von Salming überzeugt mich nicht nur durch seine Leichtigkeit und seine Passform. Allerdings ist das Sohlenprofil eher flach gehalten und nutzt sich deshalb auch etwas schneller ab als normalerweise gewohnt. Dies macht sich vor allem bemerkbar, wenn man mit dem Schuh auch öfter mal auf asphaltierten Wegen unterwegs ist.
Die Sprengung beträgt (wie übrigens bei allen Salming Laufschuhmodellen) 5mm.
Der Salming Trail läuft sich sehr direkt ohne dabei zu hart zu wirken und bietet genügend Flexibilität, um auch im Gelände eine gute Lauftechnik umsetzen zu können.
Eine Zungenlaschentasche zum Verstauen der Schnürsenkel sucht man bei dem Trailschuh allerdings leider vergeblich.
FAZIT: Ein leichter und flexibler Door-to-Trail-Schuh mit guter Passform, der mich auch in etwas anspruchsvolleren Geländeabschnitten überzeugen konnte. Derzeit ebenfalls einer meiner Lieblingstrailschuhe, der mir aufgrund seines universellen Einsatzbereiches und seiner guten Laufeigenschaften viel Spaß beim Laufen im Gelände bereitet.
ASICS Gel-Fuji Elite:
Der ASICS Gel-Fuji Elite ist ein Allrounder (Neutralschuh), allerdings mit eindeutigen Grenzen im schwerem Gelände und bei Matsch.
Die Sprengung beträgt 8mm und im Vergleich zum Gel-Fuji Racer bietet der Gel-Fuji Elite etwas mehr Stabilität und verzeiht auch mal das eine oder andere lauftechnische Defizit oder muskuläre Ermüdungserscheinung bei längeren Trailläufen.
Aus diesem Grund ist er meiner Meinung nach vor allem für den Breitensportler, der gerne auch mal einen läuferischen Abstecher ins Gelände macht und Hobby-Trailläufer interessant und überzeugt vor allem in leichtem und mittelschwerem Gelände und auch auf längeren Trailläufen durch seine Passform und sein angenehmes Abrollverhalten.
Allerdings ist der Schuh etwas kleiner geschnitten und sollte vor dem Kauf unbedingt probiert werden, um die optimale Grösse und damit den perfekten Halt für sich zu finden.
FAZIT: Eine Empfehlung meinerseits für alle Hobby-TrailläuferInnen, die vorwiegend in leichterem Gelände unterwegs sind, zeitweise aber auch mal die Herausforderung in anspruchsvolleren Passagen suchen.
SALOMON S-LAB Fellcross:
Der SALOMON S-LAB Fellcross ist ein absolut minimalistischer Trailschuh, der nicht nur durch seine leichte Aggressivität beim Laufen auffällt, sondern auch durch seine spezielle Profilkonfiguration seine Vorzüge vor allem im Matsch, auf nassen Wiesen und steilen Wiesen- und Schotterhängen ausspielt.
Auch wenn die Zehenbox guten Schutz in steinigem Gelände bietet so ist er auf felsigem Untergrund eher weniger zu Hause und ließ mich auch mal den einen oder anderen spitzen Stein unangenehm durch die Sohle spüren.
Mit 4mm Sprengung, seiner Leichtigkeit und seinem guten Abrollverhalten lässt sich der Schuh schnell und sehr direkt laufen.
FAZIT: Ein Schuh vor allem für Gatsch, Matsch und (nasse) Wiesen(abhänge) – ideal für „Mud-Runs“, Querfeldeinläufe oder Hindernisrennen im Gelände. Durch seine minimalistische Bauweise und seine Aggressivität beim Laufen erfordert er allerdings eine gewisse Lauftechnik und bereits trainierte Beinmuskulatur, um die Vorzüge dieses Trailschuhs auch wirklich ausnutzen und ausspielen zu können und dadurch damit viel Spaß zu haben.
ASICS Gel-FUJI Racer:
Der ASICS Gel-Fuji Racer ist die „Rennsemmel“ unter den ASICS Trailschuhen und ein reinrassiger Wettkampfschuh fürs Gelände.
Mit 8mm Sprengung, guter Passform mit festem Halt im Schuh und stark profilierter Sohle lässt sich der Schuh sehr direkt und aggressiv laufen. Allerdings setzt dieser Schuh eine gute Lauftechnik (auch im Gelände) und bereits gut trainierte Beinmuskulatur voraus, um damit auch wirklich Spaß und Erfolg zu haben.
Durch die stark profilierte Sohle kommt es kaum zum Anstollen, auch spitze Steine sind trotz der flexiblen Sohle kaum zu spüren und der Schuh überzeugt überraschenderweise auch in schwerem Gelände. Im Matsch und auf Schnee kommt allerdings auch der Racer gern mal ins Rutschen.
Besonders hervorzuheben ist das perfekte Drainagesystem des Schuhs, das jegliches Wasser umgehend nach aussen ableitet. Auch das Thermomanagement des Schuhobermaterials funktioniert bei nassen und kalten Verhältnissen ausgezeichnet.
Aus diesem Grund nehme ich den Schuh auch sehr gerne anstelle eines Winterlaufschuhs bei winterlichen und kalten Verhältnissen zum Laufen für schnelle Trainingseinheiten, da ich damit noch nie kalte Füsse bekommen habe und Wasser sowie Nässe im Schuhe schnell nach aussen abgeleitet werden.
Dadurch ist der ASCIS Gel-Fuji Racer für mich auch der perfekte Trailschuh für Wasser- und Bachpassagen.
FAZIT: Der ASICS Gel-Fuji Racer ist für mich der perfekte Trail-Wettkampfschuh – allerdings nur für den sehr gut trainierten Trailläufer oder Profi. Durch seine Leichtigkeit, sein Sohlenprofil und seine Aggressivität ist er für mich auch der ultimative Berglaufschuh. Vor allem seine positiven Eigenschaften auf fast allen Untergründen und bei Nässe überzeugen mich auf ganzer Linie.
Das Vorgängermodell des SALOMON S-LAB Sense 4 Ultra haben wir bereits auf unserem Blog ausführlich vorgestellt – hier geht zum entsprechenden Bericht.
Im Vergleich zum Vorgänger hat der S-LAB Sense 4 Ultra eine etwas härtere Sohle und ist nach wie vor ein qualitativ hochwertiger Trailschuh mit tollen Laufeigenschaften vor allem für den fortgeschrittenen Trailläufer für schnelle Geländeläufe oder Wettkämpfe.
Der Schuh erfordert eine gute Lauftechnik (Mittel- oder Vorfusstechnik) und aufgrund seiner niedrigen Sprengung (4mm) auch eine gute trainierte Wadenmuskulatur, um damit auch wirklich seinen Spaß im Gelände zu haben.
FAZIT: Weiterentwickeltes Modell mit nun etwas härterer Sohle ohne das dabei die bisher bekannten positiven Eigenschaften des S-LAB Sense Ultra negativ beeinflusst werden. Ein sehr schneller Schuh, der gut trainierte TrailläuferInnen mit entsprechender Lauftechnik schnell und mit viel Freude durchs Gelände bringt.
Für mich eine absolute Empfehlung vor allem für fortgeschrittene und ambitionierte TrailläuferInnen für schnelle Wettkämpfe im Gelände – funktioniert auch auf Asphalt sehr gut.
ASICS Fuji Runnegade:
Der ASICS Fuji Runnegade mit 6mm Sprengung sticht auf den ersten Blick nicht nur aufgrund seines Designs, sondern vor allem durch die eingenähte Neoprengamasche des Schuhs aus der Gruppe der Trailschuhe hervor.
Die weiche Neoprengamasche schmiegt sich wie eine weiche Socke um den Fuss und auch wenn der Schuh auf den ersten Blick eher steif aussieht, ist er zwar hart und direkt zu laufen ohne dabei allerdings unangenehm zu sein.
Die Neoprengamasche verhindert das Eindringen von Schmutz und Steinen in den Schuh, allerdings ist sie, so wie das Obermaterial, das zwar wasserabweisend ist, nicht wasserdicht und hat sich das Neopren erst einmal mit Wasser vollgesaugt, so ist und bleibt es im Schuh auch feucht, durch das Neoprenmaterial wird der Fuss dabei allerdings nicht kalt im Schuh.
Das Sohlendesign ist aggressiv, flach und grobstollig (ein Anstollen ist auch in grobem Matsch kaum vorhanden) und der Schuh lässt keine Zweifel offen: der Fuji Runnegade ist der Schuh fürs Grobe.
Auf nassen Steinen oder Fels ist der Schuh allerdinsgs auch gern mal etwas rutschig unterwegs. Dafür spielt er seine Stärken vor allem im Matsch, Schnee und unwegsamen Gelände aus.
Leider gibt es keine Schnürsenkeltaschen auf der Zungenlasche, was gerade im Matsch von Vorteil wäre. Dafür punktet der Trailschuh mit großzügigen Laschen als Anziehhilfe.
FAZIT: Der ASICS Fuji Runnegade ist für mich der „Matsch-Schuh“ schlechthin. Ein absolutes Must-Have für alle Mud-Runner und Trailläufer in schwerem, nassem und matschigem Gelände. Trotz seiner optischen „Wucht“ lässt sich der Schuh dabei im Gelände angenehm, direkt und schnell laufen.
SALOMON S-LAB XT 6:
Auch den SALOMON S-LAB XT haben wir bereits in einer ausführlichen Review auf unserem Blog vorgestellt.
Das aktuelle Modell (S-LAB 6 XT) überzeugt mit den „alten“ Tugenden:
Der Schuh ist ein Wettkampfschuh mit 6mm Sprengung und hervorragendem Grip, der vor allem auf längeren Distanzen seine Vorzüge immer mehr ausspielen kann, da er im Vergleich zu minimalistischeren Modellen mehr Stabilität bietet und durch seine dezente Pronationsstütze vor allem bei zunehmender muskulärer Ermüdung hilfreich sein kann ohne dabei den perfekten Neutralläufer unangenehm zu beeinflussen.
Die etwas breitere Sohlenkonstruktion im Fersenbereich reduziert zudem das Risiko des Umknickens des Sprunggelenks im Gelände und bietet dadurch mehr Stabilität.
Das atmungsaktive und wasserabweisende Obermaterial bietet auch Schutz in unwegsamen und steinigem Gelände, die integrierte Fersen- und Zehenkappe lässt einen auch felsige Kontakte unversehrt überstehen und die Kevlarschnürung ist nicht nur äußerst resistent, sondern bietet auch perfekten Halt bei entsprechender Schnürung.
Zudem ist der Schuh rundherum nochmals mit einem speziellen Material umgeben, das in diesem Bereich Schlamm und Wasser abweist und die Schutzabdeckung der Schuhzunge verhindert ebenfalls noch einmal zusätzlich das Eindringen von Schlamm und Dreck in den Schuh.
Allerdings ist es unbedingt empfehlenswert, den Schuh vor dem Kauf zu probieren, da er etwas enger geschnitten ist und die perfekte Passform Grundvoraussetzung bei diesem Schuh sind, um alle seine Vorzüge entsprechend ausspielen zu können.
FAZIT: Der Salomon S-LAB XT 6 ist ein (Wettkampf)schuh für alle Herausforderungen im Gelände, speziell wenn es mal etwas länger und weiter wird: meiner Meinung nach der ultimative Ultra-Trailschuh mit direktem und schnellem Laufverhalten, etwas Stabilität (die allerdings nicht negativ beeinflusst) sowie gutem Grip und „Rund-um-Schutz“ für alle Arten von Gelände.
Soviel zu den unterschiedlichen Modellen und meinen persönlichen Erfahrungen damit. Ich wünsche Euch viel Spaß mit eurem passenden Trailschuh und viele tolle und erlebnisreiche Trailruns.
Doc Tom & Achilles
Die Schuhmodelle wurden uns kosten- und bedingungslos für Testzwecke zur Verfügung gestellt.