Heute gibt es endlich einmal wieder eine Buch-Review 🙂 Und zwar aus dem Bereich Meditation & Yoga, wobei sich dieses Buch durchaus auch an jene richtet, die bisher noch gar keine Erfahrung mit Yoga oder Meditation haben: „Das 7-Minuten-Versprechen – Eine einfache Yoga-Meditation für mehr Liebe, Sex und Intimität„* ist das neueste Werk von dem bekannten Yogalehrer Mark Whitwell, der u.a. bei T. Krishnamacharya lernte (welcher wiederum auch der Lehrer von B.K.S Iyengar, Pattabhi Jois und T.K.V. Desikachar war). Whitwell war lange Zeit beruflich in der IT-Welt tätig, bevor er sein Herzens-Anliegen umsetzte und nun durch & mit Yoga andere Menschen unterstützt, ihr Leben selbstwirksam zu leben.

Auch wenn der Titel vielleicht auf anderes schließen lässt, so findet man in diesem Buch v.a. Denkanstöße und Übungen für echte innere Verbundenheit – und zwar in erster Linie mit sich selbst. Wer konkret nach sexuellen Praktiken sucht, wird hier also nicht fündig. Hier geht es in erster Linie um (Selbst)Liebe, Verbundenheit und Intimität. Denn nur davon ausgehend können auch unsere Beziehungen mit unserem Umfeld erfüllter und tiefer werden. Durch eine tägliche 7 Minuten Praxis, welche einfache Körperübungen mit Atemtechnik verbindet, soll es zu einer innigen Verbundenheit mit dem Leben an sich kommen. Durch die Synchronisation von Atem und Bewegung beruhigen und entspannen wir uns nämlich nicht nur, sie fördert auch unsere Achtsamkeit, bringt unser vegetatives Nervensystem in Balance und uns wieder zurück zu dem, wer wir wirklich sind. Der Atem spielt also eine unglaublich wichtige Rolle, welcher man sich durch die regelmäßige Praxis der Übungen (sowie generell beim Yoga) wieder sehr bewusst wird.

In dem 231 Seiten langen Buch finden sich neben einem sehr schön verfassten Vorwort von Anna Trökes eine allgemeine Einführung und folglich zwei Hauptteile: einmal der Hintergrund zur Praxis („Das Versprechen“) und einmal die 7-Minuten-Meditation an sich („Ihre 7-Minuten-Meditation“), in der die praktischen Übungen und Atemtechniken erklärt werden. Die Übungspraxis ist eine vermeintlich simple, aber effektive Abfolge von verschiedenen Yoga-inspirierten Bewegungen, wofür im Gesamten die Dauer von 7 Minuten gewählt wurde, damit es so für jeden von uns auch tatsächlich machbar ist, ein tägliches, kleines Ritual in unser Leben zu integrieren und dennoch so stark wie möglich davon zu profitieren. Inwiefern  und wie positiv sich die 7-Minuten-Praxis auswirken kann, beschreiben unterschiedliche Erfahrungsberichte von Schülerinnen und Schülern im Buch. Auch an dieser Stelle sei noch einmal erwähnt, dass es dabei nicht in erster Linie um Sex geht, sondern um das Gefühl inniger Verbundenheit mit sich selbst, einfach ein nach Innen hören. Ein wesentliches Thema im Buch ist nämlich v.a. der Grundsatz „Hören Sie auf zu suchen und fangen Sie an zu leben“, denn Whitwell sieht weder Materielles noch die Erleuchtung als suchenswert an, sondern rät seinen SchülerInnen vielmehr dazu, dass sie sich am Leben, welches sie schon haben, mehr erfreuen sollen. Dass sie das Leben an sich wieder mehr spüren und sich nicht mit einer permanenten Suche nach xy davon ablenken zu lassen oder auf Autopilot schalten. Es geht darum, sich wieder wirklich lebendig und bei sich zu fühlen.

Auch wenn sich das Buch an einigen Stellen wiederholt, so ist es auf jeden Fall eine lesenswerte, interessante Lektüre, die neue Blickwinkel eröffnet – unabhängig davon, ob man die eigene Intuition wiederfinden, die Verbundenheit mit sich selbst schärfen oder mehr Intimität in seiner Beziehung genießen möchte.

Fazit: Nicht nur für Yogis lesenswert!

* Rezensionsexemplar