Auf der Suche nach einer GPS-Sportuhr habe ich über Monate immer wieder Erfahrungsberichte gelesen, um einen Ersatz für meine Polar-Uhr zu finden (die über kein GPS verfügt), konnte mich aber nicht so recht zu einer Entscheidung durchringen, welche Uhr es denn nun werden sollte. Doch dann brachte der Osterhase die Garmin Forerunner 110, die als “kleinste GPS Sportuhr der Welt” beworben wird und v.a. durch ihre Einfachheit (in Design und Bedienung) glänzt. Da ich kein Technikfreak bin und es gerne unkompliziert nach dem Motto “Funktionieren muss es” habe, war ich mit der Wahl des Osterhasens sehr zufrieden (offensichtlich kennt mich dieser sehr gut und weiß, dass ich für viel Technisches Drumherum keine Geduld habe *g*).
Nachdem ich nun bereits seit einigen Wochen damit laufe, möchte ich euch heute meine Erfahrungen mit dem Forerunner 110 mitteilen.
Stärken
Beginnen wir mit den Stärken der Uhr: ja, der Forerunner 110 hat etwas Unkompliziertes an sich. Zeit, Distanz, Herzfrequenz und Geschwindigkeit sind immer verfügbar, auf Los gehts Los (einfach die Starttaste drücken). Bis auf die Tatsache, dass man zuvor natürlich die GPS-Funktion aktivieren und der Satellit gefunden werden muss. Wer sein Training genau überwachen will, findet sicherlich an der Speicherfunktion Gefallen: diese zeichnet Distanz, Zeit und Geschwindigkeit auf. Wer es noch genauer wissen will, kann seine Daten auch auf die Website Garmin Connect hochladen und dort auswerten (funktioniert auch mit Mac).
Die Menüführung besticht durch Einfachheit. Die Bedienung funktioniert per Knopfdruck – und das wesentlich einfacher und angenehmer als zB bei meiner Polar Uhr. Der dazugehörige Brustgurt sitzt gut und liefert genaue Angaben zur Herzfrequenz.
Schwächen
Die Satellitenortung ist in meiner Laufgegend leider ein kleines Problem – wobei hier ehrlicherweise die Schuld wohl weniger an Garmin liegt. Dennoch für mich immer ein bisschen nervig, bereits zu laufen und noch immer auf ein Signal zu warten.
Was aber ärgerlicher ist, ist die Tatsache, dass sich die Uhr nach Gebrauch nicht ausschalten lässt. D.h. sie läuft weiter und will daher meistens dann aufgeladen werden, wenn man eigentlich keine Zeit dafür hat (da man zB schnell laufen gehen will, um das schöne Wetter zu nutzen, aber beim Weglaufen feststellt, dass der Akku leer ist). Die Akkulaufzeit scheint mir nicht die allerlängste zu sein, aber das kann auch ein subjektiver Eindruck sein.
Mein letzter und größter Kritikpunkt ist allerdings der Fakt, dass die Geschwindigkeitsanzeige der Uhr immer nur eine Durchschnittspace pro Kilometer anzeigt, d.h. hochgerechnet wird. Damit reagiert die Uhr sehr langsam auf jegliche Tempoänderungen, was gerade bei Intervall-Läufen frustrierend sein kann, da man keine genaue Angabe hat, wie schnell man aktuell unterwegs ist. Erst wenn man seine Daten nach dem Training am PC oder Mac auswertet, erhält man die detaillierten Angaben für jeden Kilometer.
Fazit: Mein persönlicher Eindruck ist jener, dass es die “perfekte” Sportuhr noch nicht wirklich gibt. Optisch gefällt mir Polar besser als Garmin, aber das ist Geschmacksache. Technisch ist in meinen Augen Garmin überlegen (auch was die schnelle, unkomplizierte Bedienung betrifft). Der Forerunner 110 ist für mich ein guter Kompromiss mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, aber eben auch mit Schwächen. Wer es genau wissen will, muss seine Daten nach dem Training auswerten.
Schlussendlich kommt es bei der Auswahl der richtigen Uhr darauf an, was man will und braucht. Für mich war neben einer einfachen Bedienung v.a. wichtig, dass die Uhr via GPS funktioniert und ich keinen Sensor am Fuß brauche. Und was das angeht, ist die Garmin Forerunner 110 wohl die derzeit beste Uhr am Markt.
Tragebilder
Der Forerunner 110 ist zwar groß, aber nicht klobig
Zum Aufladen und Auswerten der Daten wird die Uhr einfach an den PC oder Mac angeschlossen
Preis: ca. 199-229 Euro (je nach Shop) – bei Amazon derzeit reduziert und deshalb um 163,17 Euro erhältlich (inklusive Brustgurt, Netzladegerät und Benutzerhandbuch)
Vera