Und zwar nicht nur in beruflicher Hinsicht, sondern auch in sportlicher. Das kann der Entschluss für das Ausprobieren einer neuen Sportart sein oder aber ein kleiner Laufwettbewerb oder ein Triathlon oder die Teilnahme an einem Halbmarathon, ebenso wie ein Tennis- oder ein Beachvolleyballtunier.
Als ehemalige Siebenkämpferin bin ich es seit jeher gewohnt, auf etwas “hinzutrainieren” und weiß deshalb, wie sehr Wettbewerbe als Ziel anspornen können. Als ich der Leichtathletik den Rücken kehrte, habe ich einige Jahre just for Fun im Fitnessstudio trainiert und dort sämtliche Kursstunden besucht, da ich durch den Wegfall des ursprünglichen Trainings nun Zeit dafür hatte und Kurse schon immer geliebt habe – ein Training ohne wirkliches Ziel, allerdings hochmotiviert, weil es mir sehr viel Spaß machte. Als ich dann mit dem Studium mehrerer Studienrichtungen begann, war das erste Semester wohl die unsportlichste Zeit meines Lebens. Im zweiten wurde es dann etwas besser, ab dem dritten hatte ich endgültig begriffen, dass mein Körper Bewegung braucht, einerseits weil er es von klein auf gewohnt war und einfach seinen täglichen “Auslauf” haben wollte, andererseits, weil eben kein Mensch zum Sitzen geboren ist. Rückenschmerzen und andere lernbedingte unerwünschte Erscheinungen wurden durch den Sport wieder wesentlich besser und seit damals lege ich großen Wert auf ausreichende Bewegung – in welcher Form auch immer.
Ich habe gerne Abwechslung beim Training und mag verschiedene Sportarten sehr gern, weil ich von Kindesbeinen an von meinen Eltern gefördert wurde und sämtliche Sportarten ausprobieren durfte. Skifahren, Ballett, Rock ‘n Roll, Snowboarden, Tennis, Kunstturnen, Aerobic und Leichtathletik (Siebenkampf, Stabhochsprung, Dreisprung) haben mich teilweise über Jahre begleitet. Später habe ich dann Tae Bo, Kampfsport, Yoga, Pilates, Squash, Mittelstreckenläufe und Triathlon ausprobiert. Dennoch habe ich bis heute gerne ein Ziel und liebe Wettbewerbe, auch wenn ich mittlerweile nicht mehr um den ersten Platz kämpfe, sondern meine Erwartungen herunterschrauben musste, da der Trainingsaufwand zB im Triathlon definitiv nicht für einen Stockerlplatz reicht. Trotzdem macht es mit Bewerben mehr Spaß. Weil man sich gezielt vorbereitet, weil man motivierter trainiert, weil man in jedem Wettkampf Erfahrung sammelt und auch einiges über sich selbst lernt.
Ich für meinen Teil bin beispielsweise alles andere als die geborene Triathletin. Im Schwimmbecken schwimme ich zwar optisch recht schön, im Freiwasser bin ich dagegen der größte Angsthase den es gibt, der auch noch Probleme mit der Orientierung hat ;-). Bis zu meinem ersten Triathlon bin ich nie freiwillig in einem See oder Meer geschwommen, sondern nur – wenn überhaupt – ein paar Meter ins Wasser gegangen. Ich habe IMMER Pools bevorzugt und das tue ich auch heute noch (ich gehe nur für Bewerbe ins Freiwasser). Das Schwimmen im Wettkampf in sämtlichen Gewässern oder wie in Abu Dhabi mit Delfinen in der Nähe ist für mich wirklich eine Herausforderung – die aber selbst ich Angsthase immer wieder bestehe, teilweise sogar mit gar nicht sooo schlechten Zeiten. Wenn es dann ans Radfahren kommt, sind wir bei meiner schlechtesten Disziplin angekommen, das mochte ich nämlich noch nie. Im Bewerb allerdings macht es durch die gesperrten Straßen weitgehend Spaß, solange es nicht aufwärts geht oder windig ist *g* (eines von beiden trifft aber leider so gut wie immer zu ;-)). Also auch hier eine Herausforderung, v.a. weil das Radtraining jenes ist, das ich aus Unlust am liebsten ausfallen lasse, weshalb es im Bewerb natürlich noch härter ist, denn ohne Training geht gar nichts (oder aber es tut sehr weh). Wenn das Radfahren dann geschafft ist, komme ich zu der Disziplin, die ich am liebsten mag, dem Laufen. In einem Bewerb weiter als 800m zu laufen (die längste Laufdistanz bei einem Siebenkampf) hat mir einiges an Training abverlangt, denn ich bin von Natur aus nicht wirklich eine große Mittel- bzw. Langstreckenläuferin, sondern eher schnellkräftig. Insofern besteht die Herausforderung für mich beim Laufen darin, mich weiterhin zu steigern, denn immerhin habe ich es schon geschafft, einen Viertelmarathon zu laufen, was ich vor ein paar Jahren noch für schier unmöglich gehalten hätte, weil mich längeres Laufen nicht interessiert hat und ich kurze, schnelle Einheiten einfach lieber mochte, auch weil sie mir eben entgegen kommen und es leichter für mich war.
Ich bin sehr stolz, dass ich mich solchen Herausforderungen gestellt habe und stelle, denn ich könnte solche Disziplinen, die ich mir “erarbeiten” muss, auch einfach zur Seite schieben und mich auf das beschränken, was mir von Natur aus extrem leicht fällt: alles Tänzerische, Turnerische, Kampfsport. Den Fokus aber einmal auf etwas zu verschieben, was eben nicht “leicht” geht, ist eine interessante und wertvolle Erfahrung, die mir viel gebracht hat.
“It always seems impossible, until it`s done”
Dieser Spruch ist in diesem Fall mehr als zutreffend und bringt einem nicht nur tolle Erlebnisse, sondern auch mehr Selbstvertrauen. Man kann alles schaffen, auch wenn es unmöglich erscheint. Wichtig ist nur, dass man sich ein Ziel setzt und einfach loslegt. Wenn du also bisher Anti-Läuferin warst, dann heißt das nicht, dass du nächstes Jahr nicht bei einem 8km-Lauf mitmachen kannst, denn du hast den gesamten Winter und das Frühjahr, um dich ausreichend und v.a. gesund darauf vorzubereiten. Wenn du Angst vor Freiwasser hast, so wie ich, dann ist das kein Grund, nicht bei einem Triathlon mitzumachen.
Ziele helfen uns, sie motivieren uns und wenn wir sie erreichen, stärken sie uns auch noch. Deshalb überleg dir für dich, was du schon immer gerne machen wolltest und tu es einfach. Egal ob Ballett, Karate, Tennis, Laufen oder Yoga. Auch wenn du bisher unsportlich warst, heißt das nicht, dass du deshalb weiterhin nie der oder die Sportliche sein wirst. Ich habe genug lebendige Beweise, die früher NIE Sport gemacht haben und nun zB sogar einen Ironman absolviert haben, bei dem man 3,8km schwimmt, 180km radfährt (und zwar nicht nur flach ;-)) und dann einen Marathon (42,1km) läuft. Und ja, diese Person hat das neben einem anstrengenden Job gemeistert.
Nichts ist in Stein gemeisselt, jeder kann in jedem Alter eine neue Sportart erlernen und ausüben, auch wenn er kein “Naturtalent” ist. Das alles macht nichts, denn niemand von uns rittert wie ein Profi-Sportler um den ersten Platz. Also, who cares?
In diesem Sinne: was sind deine Ziele für diesen Winter oder für das nächste Jahr? Was wolltest du schon immer mal ausprobieren?
Denkt daran, ihr könnt alles schaffen, wenn ihr nur wollt!
Vera