Auch unsere vierbeinigen Freunde haben sich gutes, gesundes Essen verdient. Dennoch herrscht auf diesem Gebiet noch ziemlich viel Unwissenheit. Außerdem tut die Werbung ihr Übriges. Das Marketing der großen Firmen trägt dazu bei, dass vorwiegend gewisse Hunde- und Katzenfuttermarken gekauft werden, in dem Glauben, diese Futtersorten seien das Beste für unsere Haustiere. Was wirklich in den Futterdosen und -säcken drin steckt, wissen nur die wenigsten. Dabei ist es nicht das allseits bekannte Futter, das zur Gesundheit unserer Haustiere beiträgt, sondern es sind in erster Linie fast schon Insider-Marken, die das enthalten, was Tiere wirklich brauchen: bei Katzen einen hohen Fleischanteil und kein oder wenig Getreide, bei Hunden Fleisch, Getreide und Gemüse. Und da sowohl Hund als auch Katz keinen Zucker, Konservierungsstoffe oder Lockmittel brauchen, sollten diese auch nicht im Futter enthalten sein.
Tierbesitzer sollten deshalb auf die Etiketten achten. Wie viel Fleisch ist enthalten? Wenn bei Katzenfutter von „mindestens 4%“ geschrieben wird, sollte das Futter wieder zurück ins Regal. Denn in diesem Fall ist das Fleisch offensichtlich noch nicht mal an der Dose vorbeigelaufen. Eine Katze braucht einen hohen Fleischanteil, gerne über 80%. Außerdem sollte Nassfutter die bevorzugte Nahrung sein, da Trockenfutter den Nieren auf Dauer zusetzen kann. Die meisten Katzen sind schlechte Wassertrinker oder trinken erst dann, wenn es schon fast zu spät ist. Da das natürliche Beutetier einer Katze aus bis zu 70-80% aus Wasser besteht, ist es sinnvoll, ihr auch im trauten Heim Futter zu geben, das bereits Wasser beinhaltet. Somit ist eine weitere Wasseraufnahme nur in geringer Form notwendig, was dem natürlichen Verhalten der Katze entgegenkommt. Trockenfutter hingegen verfügt über eine durchschnittliche Restfeuchtigkeit von 14%, was dazu führt, dass die Katze in der Regel zwar etwas mehr trinkt, allerdings nicht so viel trinken kann, dass sie ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist.
Während Kohlenhydrate natürlicherweise nur dann im Bauch von Katzen landen, sofern zB die erbeutete Maus Getreide gefressen hat, bekommt die Katze von heute mit dem Standardfutter aus dem Supermarkt täglich vorwiegend Getreide in den Napf. Denn Getreide ist günstiger als Fleisch, zumindest für den Hersteller. Für den Tierbesitzer ist es teurer, denn die Katze muss davon mehr essen, um satt zu werden, und durch die Folgen wohl auch öfter zum Tierarzt, denn ein Leben lang Junk Food zu essen rächt sich auch bei Tieren. Deshalb sollten Katzenbesitzer darauf achten, dass Getreide nicht als erstes auf der Zutatenliste zu finden ist. Reis ist hier übrigens weniger schädlich als Mais & Co, da er meist einfach direkt wieder ausgeschieden wird.
Ebenso sinnvoll ist der Zusatz von Taurin im Futter, den Katzen für viele Körperfunktionen und Stoffwechselprozesse brauchen. Ein gutes Katzenfutter hat Taurin zugesetzt.
Darüber hinaus sollte Wert auf Frische und Qualität gelegt und auf Tier- und Knochenmehl, Urin von Schlachttieren (wird auf Grund seiner salzigen Note gerne in diversen Futtern eingesetzt), pflanzliche Nebenerzeugnisse, Schweinefleisch, Schlachtabfälle, Farbstoffe, chemische Zusätze und synthetische Bindemittel verzichtet werden.
Wer seine Katze auf gesunde Ernährung umstellen möchte, braucht Geduld und Konsequenz, denn Katzen sind große Gewohnheitstiere und haben feine Geruchs- und Geschmacksorgane. Alles im Futternapf, das eine Katze nicht kennt bzw. ihren gelernten Geschmacksmustern nicht entspricht, hat es zu Beginn meist sehr schwer. Deshalb müssen Katzenhalter oft tricksen und zu Beginn der Futtermittelumstellung nur ein Löffelchen des neuen Futters unter das alte, akzeptierte Futter mischen. Dieses Prozedere sollte ein paar Tage andauern, während die Menge an neuem Futter stets minimal erhöht wird.
Gute Nassfuttermarken bei Katzen sind übrigens Terra Felis (eine deutsche Qualitätsmarke), Granata Pet (in Österreich und Deutschland hergestellt), Grau, Porta 21 oder Pure. Erhältlich im guten Tierfachhandel oder ganz bequem online, zB bei Zooplus oder Sandras Tieroase.
Der Hund hingegen ist im Gegensatz zur Katze kein reiner Fleischfresser. Neben Fleisch, Innereien und Knochen darf es bei auch gerne Pflanzliches wie Obst oder Gräser und Wurzeln geben. Auch geringe (!) Mengen an Getreide kann er verdauen (solange das Individuum nicht unter einer Unverträglichkeit leidet).
Wie bei der Katze sollte auch beim Hund Nassfutter die erste Wahl sein. Denn auch sein natürliches Beutetier enthält sehr viel Feuchtigkeit, insofern sollte diese auch im Futternapf vorgefunden werden.
Hochwertige Nassfuttermarken für Hunde sind beispielsweise Terra Canis, Lukullus oder Grau. Erhältlich im guten Tierfachhandel oder online, zB bei Zooplus.
Wer trotz dieser Informationen aus welchem Grund auch immer Trockenfutter für sein Tier bevorzugt, der sollte dabei wenigstens auf beste Qualität achten (d.h. sehr hoher Fleischanteil, kein Zucker, so wenig Getreide wie möglich) und es wenn möglich das Trockenfutter vor der Fütterung in Wasser einweichen, damit das Haustier somit mehr Flüssigkeit aufnimmt. Zu den besten Trockenfuttermarken am Markt derzeit zählen zB Orijen oder Acana (beide bei Zooplus erhältlich).
Als Tierhalter tragen wir die Verantwortung, unsere Vierbeiner gut zu versorgen, deshalb sollten wir auch beim Thema Fütterung darauf achten. Bis auf Freigänger-Katzen haben Tiere nämlich nicht die Wahl darüber, was sie fressen wollen, insofern liegt es an uns, ihnen kein Junk Food zu servieren, sondern gesundes Futter anzubieten. Dieses hat neben dem gesundheitlichen Aspekt noch weitere Vorteile: nach der Eingewöhnungszeit frisst das Tier weniger, was zu geringeren Futterkosten führt und auch zu weniger Kotabsatz, da gesundes Futter besser verwertet werden kann. Bei Katzenbesitzern bedeutet das also folglich auch zu weniger Streu und damit zu weniger Ausgaben dafür.
Wer mehr zum Thema Tiernahrung wissen will, dem sei das Buch „Katzen würden Mäuse kaufen – Schwarzbuch Tierfutter“ zu empfehlen.
Vera
[…] etwas zurück, weil ich möchte, dass es ihnen gut geht und sie lange gesund bleiben. Daher gibt es hochwertiges Nass- und wenig Trockenfutter, viele Spieleinheiten, mit Futter gespickte Denkspiele und gemeinsames Clickern. Und natürlich […]