Vor einiger Zeit habe ich das – für mich neuartige – Drink-Gel von der Firma Squeezy (gewann vor kurzem den Eurobike Award 2011) zum Testen bekommen und war am Anfang mehr als skeptisch. Nicht nur weil die Produktpaletten und Firmen auf dem Gebiet der Sportlerernährung immer mehr und unüberschaubarer werden, sondern weil – ganz einfach gesagt – vieles unter realen Bedingungen und vor allem im Wettkampf nicht so funktioniert, wie es angepriesen wird.
Und dann plötzlich ein Carbo-Gel, das bereits soviel Wasser zugesetzt hat, dass man keine zusätzliche Flüssigkeit -zumindest bei sportlichen Belastungen bis zu 2 Stunden – mehr zu sich nehmen bzw. mit sich führen muss. Kann das wirklich funktionieren? Wäre ja praktisch, wenn man bei langen Läufen keine Flüssigkeitsbehälter mehr mit sich herumschleppen und nur mehr das Drink-Gel in die Jacken oder Trikottasche stecken müsste.
Was auf den ersten Blick gleich einmal auffällt ist die deutlich größere Verpackung im Vergleich zu den bekannten und von mir meistens verwendeten Energy- und Carbo-Gels (z.B. von Powerbar, Perotoon, Sponser oder GU). Ist aber auch klar, da ja noch Platz für die Flüssigkeit (bzw. das Wasser ) sein muss.
Trotz der Größe bekommt man das Drink-Gel jedoch leicht in seinen Radtrikot- oder Jackentaschen unter – nur bei so manchem Triathlontrikot oder Seitentasche einer Triathlonhose, wo man sonst meist noch ein bis zwei kleine Gelpackungen unterbringen kann, ist für das Drink-Gel kein Platz mehr. Dafür spart man sich aber – zumindest auf der Kurzdistanz und bei sportlichen Unternehmungen bis zu 2 Stunden – die schwere, große und sperrige Trinkflasche.
Der zweite Punkt, der – äußerlich betrachtet – sofort meine Aufmerksamkeit auf sich zog, war das neuartige und selbstverschließende Verschlußsystem! Wirklich einfach (sowohl mit den Zähnen als auch einhändig) und problemlos zu öffnen – und obwohl geöffnet, kommt nichts raus! Selbst wenn man es auf den Kopf stellt und schüttelt: absolut dicht! Erst wenn man auf die Verpackung drückt (was am Anfang etwas ungewohnt ist – solange bis man den richtigen Druck heraus hat) kommt das Drink-Gel aus der Verpackung und verschließt sich sofort wieder von selbst wenn man aufhört zu drücken – solange bis man eben wieder drückt! Natürlich habe ich das Verschlußsystem gleich einem Härtetest unterzogen und in geöffnetem Zustand verkehrt in meine Trikottasche gequetscht – das Ergebnis: es hält dicht! (solange der Druck von außen (aufgrund zu viel Quetschens in die Trikottasche) nicht zu groß wird 😉 ). Das anfängliche „A-HA-Gefühl“ bei diesem Verschlußsystem ist auf jeden Fall garantiert!
Kleiner Nachteil des Systems: neigt sich der Inhalt seinem Ende zu muss man schon etwas mehr Geschick und Druck aufbringen, um auch noch den letzten Rest aus der Verpackung herauszubekommen.
Doch wie heißt es so schön: Nicht nur außen muss es glänzen, sondern auf die inneren Werte kommt es an! Und da zeigt sich – im Vergleich zu herkömmlichen Gels – gleich einmal ein deutlich geringerer Carbo-Anteil! 41g vorwiegend langkettige Kohlehydrate auf 120ml erscheint auf den ersten Blick nicht berrauschend (da haben andere deutlich mehr: z.B. Powerbar-Gel 65g/100ml, Sponser Energy-Gel 71g/100ml, GU Energy Gel 75g/100ml). Auch der Kalorienanteil beträgt zirka nur die Hälfte der sonst üblichen Gel-Produkte. Das das ganze fettfrei ist, versteht sich von selbst! Der Zuckeranteil bewegt sich mit 21g im oberen Bereich der Vergleichsprodukte (allerdings ohne künstlichen Süßstoffen).
Dafür ist das Squeezy Drink Gel aber wesentlich trinkfreudiger als die Vergleichprodukte aus dem Gel-Sektor, da der „Faktor: klebrig“ durch den Wasseranteil deutlich reduziert und damit wesentlich anwenderfreundlicher ist und kein Nachspülen mit Flüssigkeit nach der Einnahme des Drink-Gels mehr notwendig ist, um das sonst so klebrige und pick-süße Zeug hinunterzukriegen.
Erwähnenswert ist auch die Besonderheit, dass das Drink-Gel von Squeezy sowohl gluten- als auch lactosefrei ist. Viele SportlerInnen leiden (meist unwissentlich) an einer dieser Unverträglichkeiten und bekommen die Auswirkungen davon vor allem in Wettkampfsituationen zu spüren. Mit dem Squeezy Drink-Gel können sich AthletInnen mit einer dieser Intoleranzform ab sofort trotzdem sorgfältig und gut sowohl in der Trainings- als auch Wettkampfsituation ernähren.
Laut Squeezy hat das Drink-Gel zusätzlich auch eine deutlich niedrigere Osmolalität, was die Aufnahme durch den Körper verbessert.
Als Geschmacksrichtungen gibt es Apfel-Zimt und Himbeere zur Auswahl. Meine Testprodukte beschränkten sich auf Apfel-Zimt, was geschmacklich OK war (aber ehrlich gesagt, nicht ganz so meine persönliche Geschmacksrichtung beim Sport ist – ich hatte immer das Gefühl von „Weihnachten und Winter“ beim Trinken des Drink-Gels 😉 ). Trotzdem Hut ab, dass man es bei Squeezy mal mit komplett anderen Geschmacksrichtungen probiert und auf die normalerweise üblichen Standardgeschmacksvariationen wie Banane, Schokolade, Vanille und Orange verzichtet.
Squeezy empfiehlt bei sportlicher Belastung ein bis zwei 120ml Packs/Stunde – wobei das natürlich vom individuellen Kohlehydratbedarf abhängt). Ich persönlich nehme bei sportlichen Extrembelastungen normalerweise 2 Gelpackungen/Stunde zu mir und benötigte von den Squeezy-Packs 3 Packungen in der selben Zeit. Dafür musste ich aber doch etwas weniger Flüssigkeit zu mir nehmen (und damit auch mit mir mitführen) als sonst, da ich durch das Squeezy-Pack automatisch bereits einiges an Flüssigkeit mit dem Gel zu mir nahm.
Besonders vorteilhaft ist das natürlich in Situationen, wo man nur eine Hand kurzfristig frei hat, da man das Squeezy Drink-Gel ganz einfach und schnell öffnen und in den Mund stecken kann und dann nur mal kurz andrücken muss, damit man sowohl Kohlenhydrate als auch Flüssigkeit zu sich nimmt – es entfällt also das mühsame und zeitaufwendige Flaschenprocedere oder Becherjonglieren zum Nachtrinken (und man muss vor allem bei Laufwettkämpfen nicht mehr bis kurz vor die nächste Verpflegungsstation warten, damit man ein Gel zu sich nehmen kann um dort gleich etwas zum Nachtrinken zu haben) – einfach das Squeezy Drink-Gel aufmachen und zu sich nehmen (wann und wo man will) – funktioniert übrigens auch ausgezeichnet auf ausgedehnten Wander- und Trekkingtouren, womit man sich einiges an Verpflegungsgewicht im Rucksack sparen kann, was man sonst immer mühsam mit sich herumschleppt.
Allerdings bleibt einem – vor allem bei längeren und anspruchsvolleren Belastungen – das zusätzlich zu sich nehmen von Flüssigkeit nicht gänzlich erspart (vor allem beim Radfahren habe ich mein Trinkprocedere (alle 10min 2-3 Schluck) beibehalten müssen, um ausreichend hydriert zu sein).
Mit einem UVP von 3,40 € / 125ml Pack ist das Drink-Gel im ähnlichen Preissegment wie die herkömmlichen Gels (vor allem wenn man die Packungsgröße berücksichtigt).
FAZIT: Das Drink-Gel von Squeezy ist ein gelungenes Kombi-Produkt auf dem Sektor der Energie- und Flüssigkeitsversorgung im Sport, mit innovativem, sich selbst verschließendem, einfachem und vor allem funktionierendem Verschlußsystem. Vor allem auch für AthletInnen mit Lactose- und Glutenintoleranz ist diese Produkt zu empfehlen. Trotzdem: ganz ohne zusätzliche Flüssigkeit kommt man bei großen und länger andauernden Belastungen nicht aus! Dafür bietet das Drink-Gel vor allem mehr Flexibilität und einen deutlich weniger verklebten Mund- und Fingerbereich beim Sport 😉
[…] so SQUEEZY! ” lautet der Titel eines Testberichtes im blog der >gesundheitsexperten. Was genau im Artikel steht könnt ihr hier nachlesen oder über den >Link weiter […]