Vor einiger Zeit habe ich schon über den Adidas miCoach berichtet – ein neues trainingsunterstützendes Gerät vor allem für Läufer, das ich seit Herbst letzten Jahres im Langzeittest habe (den Testbericht dazu vom 25. Oktober 2011 findet ihr hier).
Ich habe den miCoach jetzt seit 10 Monaten in Gebrauch und mein gesamtes Lauftraining damit geplant, durchgeführt und analysiert.
Mit dem miCoach habe ich mich sowohl für den Vienna City Marathon im April vorbereitet als auch für den abschließenden Marathon beim Langdistanztriathlon der Challenge Roth im Juli. In meinem heutigen Bericht möchte ich ausführlich über meine Erfahrungen mit dem miCoach in dieser Zeit berichten.
Auf die Funktionen, Handhabung und Grundeigenschaften des miCoach möchte ich an dieser Stelle nicht nochmals genauer eingehen – auch hier findet ihr alles Wissenswerte im zuvor erwähnten Testbericht.
Der miCaoch überzeugt, neben seiner Leichtig- und Handlichkeit, vor allem durch seine einfache und leichte Handhabung.
Zum Aufladen, Auswerten oder Planen seines Trainings einfach mit dem mitgelieferten USB-Kabel an den Computer anschließen, automatisch startet das Programm und man kann das Gerät mit einem Klick synchronisieren.
Dabei werden nicht nur die Daten innerhalb kurzer Zeit (dauert meistens nie länger als 10 bis 15 Sekunden) auf den Computer bzw. den erstellten eigenen Account (wo alle persönlichen Einstellungen, Trainingseinheiten und Planungen abgespeichert sind) auf den Server übertragen, sondern gleichzeitig auch alle vorgenommenen Änderungen in der Trainingsplanung und Einstellungen auf das Gerät selbst transferiert. Es entfällt also lästiges und zeitaufwendiges Hin- und Herkopieren.
Die Auswertung der Trainingseinheiten und Daten ist leicht verständlich und unkompliziert möglich. Egal, ob man akribischer Datenanalyst ist oder sich einfach nur mal schnell die Ergebnisse der letzten Trainingseinheit anschauen möchte, es ist mit den Analysemöglichkeiten des miCoach sehr vieles möglich. Mir persönlich hat bei dem Programm nichts gefehlt, was sich nicht hätte auswerten lassen.
Der miCoach ist – im Gegensatz zu vielen anderen technischen Geräten – sowohl für Windows als auch Mac kompatibel, was für die immer größer werdende Anzahl von Mac-Usern äußerst angenehm ist, da komplizierte Umprogrammierungen oder Einstellungsveränderungen am Computer wegfallen.
Auch die praktische Handhabung des Geräts selbst hat sich über die Monate bisher völlig komplikationslos und einfach gezeigt, sie funktioniert sogar durch die etwas dickere Textilschicht einer Winterlaufjacke.
Eigentlich gibt es im Training nur drei Knöpfe die wichtig sind: einen Schieberegler, mit dem man das Gerät ein- und ausschaltet und gleichzeitig wählen kann, ob man ein freies Training (also ohne Planung) mit dem miCoach machen oder ein geplantes Training absolvieren möchte.
Daneben befindet sich ein zweiter Knopf, mit dem man die entsprechende Trainingseinheit auswählen kann (automatisch wird die aktuelle, am jeweiligen Tag geplante Trainingseinheit zuerst angeboten, man kann aber auch durch einfaches Draufklicken andere geplante Trainingseinheiten auswählen). Das ist äußerst praktisch, vor allem wenn man unterwegs ist und keinen Computer zum Bearbeiten der Planung bei der Hand hat und seine geplanten Trainingseinheiten tauschen möchte.
Mit dem großen Knopf in der Mitte des Gerätes – der eigentlich der einzige Knopf ist, den man während des Trainings wirklich braucht – kann man die Trainingseinheit starten und stoppen (bzw. unterbrechen), die Lautstärke verändern und die aktuellen Informationen (die man vorher in den Einstellungen aktiviert hat) abrufen.
Das Phantastische daran ist – wie schon geschrieben – das man diesen Knopf auch durch Textil hindurch gut bedienen kann, da er so groß ist, dass man ihn nur schwer verfehlt 😉 (selbst wenn das Gerät nicht angeklippt ist, sondern in der Laufjackentasche „herumkugelt“ trifft man den Knopf – vorausgesetzt man drückt auf der richtigen Geräteseite ;-)). Diese einfache und unkomplizierte Handhabung begeistert und führt zu einem unkomplizierten Lauftraining mit viel Spaß.
Den größten Vorteil, den der miCoach allerdings für mich bringt, ist die Tatsache, dass ich mich bei meinem Training auf das Training selbst und Laufen konzentrieren kann und nicht mehr dauernd auf die Uhr blicken muss, ob mein Pulsbereich oder meine Pace passen bzw. wielange die jeweilige Intervall- oder Trainingseinheit noch dauert, etc. Das Gerät meldet sich automatisch wenn man den entsprechenden Trainingsbereich verlässt (also zu schnell oder zu langsam unterwegs ist), sagt einem wann die Intervalleinheit startet, wie lange die Intervall- bzw. Trainingseinheit dauert und in welchen Trainingsbereich man dabei kommen soll, meldet sich wenn die Intervalleinheit beendet ist und teilt einem auch automatisch mit wann man 25%, 50% und 75% der Trainingseinheit absolviert hat.
So ist man praktisch unabhängig von jeglicher Pulsuhr (was am Anfang sehr schwer fällt, denn man schaut allein schon aus Gewohnheit immer wieder auf seinen Pulsmesser) und kann sich komplett auf das Laufen konzentrieren.
Die Pulsmessung funktioniert sehr exakt und genau über den mitgelieferten Brustgurt und Transponder. Verglichen mit der Herzfrequenzmessung einer guten Pulsuhr von Polar (die nach wie vor auf dem Sektor der Herzfrequenzmessung im Sportbereich das Maß aller Dinge ist) gibt es keinerlei Abweichungen der miCoach HF-Messung.
Der Transponder, den man – wie bei guten Pulsuhren üblich – vom textilen Brustgurt abklippen kann, funktioniert auch mit Garminbrustgurten (habe ich zwangsläufig mal ausprobieren müssen, nachdem ich auf einer Reise zwar den Transponder des miCoach, aber leider nicht den Originalbrustgurt mitgenommen hatte).
Der HF-Sensor (Transponder) wie auch der Schuhsensor werden vom Gerät schnell gefunden und haben mich in den letzten 10 Monaten nie im Stich gelassen (und das, obwohl ich in dieser Zeit wirklich sehr viel mit dem miCoach unterwegs war – fast 2.500km!).
Auch der Schuhsensor, der – ein weiterer absoluter Pluspunkt – völlig schuhunabhängig (lästiges Umprogrammieren und Kalibrieren entfällt) und sehr verlässlich funktioniert, ist absolut witterungs- und belastungsbeständig. Egal ob Schnee, Wasserpfützen, eisige Temperaturen oder Hitze, der Schuhsensor funktionierte immer.
Doch wie schaut es mit der Software aus? Geht die Trainingsplanung und die Geräteeinstellung auch so einfach und unkompliziert?
Ein eindeutiges Ja! Hat man einmal alle seine Grundeinstellungen vorgenommen (die man je nach eigener Maßgabe mehr oder weniger genau anpassen kann – dauert in der Regel nicht länger als 10 Minuten, wenn man alle seine Einstellungen sehr exakt vornimmt) kann man sich das entsprechende Training seiner Leistungsstufe entsprechend auswählen und ganz unkompliziert individualisieren.
Bei den angebotenen Trainingsplanungen ist wirklich für jede Leistungsstufe etwas dabei (egal ob Profi oder Anfänger – wer sich selbst leistungsmäßig nicht überschätzt und seine zeitlichen Resourcen richtig und realistisch angibt – wird mit dem Gerät sehr viel Spaß und Erfolg beim Laufen haben) – und wer es z.B. noch individueller haben möchte, kann bei Bedarf jede einzelne Trainingseinheit bearbeiten und seinen Wünschen entsprechend einstellen.
Auch Änderungen in der Gesamtplanung sind einfach und unkompliziert möglich. Einfach z.B. eine Trainingseinheit mit „Drag and Drop“ auf einen anderen Trainingstag legen, Trainingseinheiten tauschen, etc. – alles kein Problem.
Zwar ist prinzipiell die Trainingsplanung so ausgelegt, dass trainingswissenschaftlich alles soweit möglich passt (z.B. Regenerationstage nach harten Einheiten oder Intervalltraining), aber man kann sich schlussendlich alles so personalisieren, wie man es selbst möchte.
Auch hier sieht man, das Adidas nicht nur irgendwelche Pläne für die Trainigseinheiten programmiert hat, sondern wirkliche Könner hinter den jeweiligen Trainingseinheiten bzw. -planungen stehen, die sportwissenschaftlich und trainingsmethodisch wissen, wie ein gutes Trainings aussehen soll. Natürlich ist es immer schwer, Pläne anzubieten, die für alle User exakt passen, aber meiner Meinung nach hat sich Adidas diesem Problem sehr gut angenommen und bietet hier wirklich auch traininsgmethodisch absolut gute Qualität (und wer es besser weiß oder individueller möchte, kann sich die Pläne unkomplitziert anpassen).
Dies ist auch ein weiterer absolut positiver Effekt des miCoach: gerade für AnfängerInnen oder LäuferInnen, die nicht soviel Wissen über die richtige Trainingsgestaltung und -planung haben, ist der miCoach ein verlässlicher und komptenter Trainingspartner.
Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass man sich mit dem miCoach u.U. einen eigenen Lauftrainer spart und mit diesem Gerät einen persönlichen Lauftrainer hat.
Die Trainingsplanungen sind – solange man sich (wie schon oben erwähnt) bei der Auswahl und den Einstellungen der entsprechenden Trainingsauswahl realistisch einstuft – sehr gut und durchdacht angelegt. Dabei werden sowohl notwendige Intervalleinheiten, Tempodauerläufe und Grundlagenläufe in das Training integriert als auch Regenerationsläufe und -zeiten. Damit wird ein mögliches Übertraining bzw. Überbelastungsbeschwerden durch falsches oder zuviel Training vermieden. Problematisch wird es nur dann, wenn man sich besser einstuft als man wirklich ist. Wenn man sich als Laufanfänger zu Beginn seiner Laufkarriere den Marathonplan unter 3:00 aussucht, wird das mit oder ohne miCoach kein gutes und erfolgreiches Ende nehmen.
Durch die abwechslungsreiche Trainingsplanung hat man bei seinen Laufeinheiten mit dem miCoach immer wieder neuen Spaß und neue Herausforderungen.
Als besonders angenehm habe ich es empfunden, dass man in den Einstellungen auch angeben konnte, wann standardisierte Ansagen mit vorab ausgewählten Informationen erfolgen sollen. So kann man sich z.B. nach jedem gewünschten Kilometer Informationen z.B. über die momentane Herzfrequenz, Pace, Schrittfrequenz, vergangene Zeit, verbrauchten Kalorien, Geschwindigkeit, etc. geben lassen und wer es lieber ruhig haben möchte, kann das Ganze auch komplett ausschalten (dann hat man immer noch die Möglichkeit jederzeit den großen Mittelknopf zu drücken und bekommt dann da alle Informationen mitgeteilt). Sozusagen: Informationen in Echtzeit – ohne lässtiges Herumklicken auf der Pulsuhr, was den Laufrhythmus bricht.
Und das Beste daran – man kann dabei auch noch seine eigene Musik hören. Der miCoach ist mit allen mp3-Playern kompatibel und unterbricht die Musik automatisch bei den jeweiligen Ansagen. Das einzige etwas Unangenehme daran ist, dass man praktisch zwei Geräte mitführen muss: den mp3-Player und den miCoach. Das ist gerade im Sommer, wenn man nur sehr knapp bekleidet ist manchmal etwas störend, wenn man zwei Geräte an den Hosenbund klemmen muss – behindern tut es einen zwar nicht, aber bequem ist es auch nicht. Es wäre großartig, wenn der miCoach einen integrierten Speicher für mp3 hätte. Ein ebenfalls kleiner Kritikpunkt ist das Verbindungskabel, das den mp3-Player mit dem miCoach verbindet. Dieses zeigt nach einiger Zeit Verschleißerscheinungen, die Steckverbindung (sicherlich aufgrund der Belastungen beim Laufen) wurde bei mir defekt. Dieses Verbindungskabel war das einzige Teil in der gesamten Testzeit, das ich (nach 5 Monaten Gebrauch) austauschen musste und auch das erneuerte Kabel zeigt bereits deutliche Abnutzungserscheinungen und funktioniert nur mehr aufgrund des Einsatzes von Isolierband. Hier wäre eventuell noch ein Verbesserungsansatz (durch eine Verstärkung der Kabelstruktur oder einfach eine etwas stärkere Ummantelung des Kabels) vorhanden und wünschenswert.
In diesem Zusammenhang möchte ich ganz besonders auch auf einen Punkt hinweisen, der leider allzu oft von vielen Unternehmen vernachlässigt wird: den technischen Support. Mein miCoach hat nach einer Softwareaktualisierung nach ca. 2 Monaten Trainingszeit plötzlich nicht mehr funktioniert – ich war im wahrsten Sinne des Wortes fassungslos: alle bisherigen Trainingsanalysen und -planungen weg, keine gespeicherten Daten mehr und auch die Ansagen funktionierten nicht mehr so, wie ich sie in den Einstellungen programmiert hatte. Ich rief natürlich sofort bei der Support-Hotline an und erwartete das übliche Spiel: lange endlose Warteschleifen, Herumverbinden von einem Mitarbeiter zum nächsten und dennoch kann einem schlussendlich keiner weiterhelfen… Aber hier – große Überraschung – war alles ganz anders: es empfing mich ohne Wartezeit am Telefon eine freundliche Stimme, die mich nach meinen Login-Daten fragte, sich das Problem schildern ließ und mir dann kompetent, geduldig und unkompliziert erklärte, wie ich das Problem beheben sollte (ich musste das Gerät einfach noch einmal „reseten“ und die neue aktuelle Software draufspielen und alles war wieder beim „Alten“ bzw. eben nur mit neuer Software und neuen Features drauf ;-)). Mir wurde sogar angeboten die Problembehebung gemeinsam mit mir durchzuführen. Sogar als ich noch ein zweites Mal anrufen musste, weil eine weitere Kleinigkeit dabei nicht ganz funktionierte, wurde mir sofort genauso kompetent und freundlich weitergeholfen. Man wusste sogar von meinem vorbestehenden Problem, da die Mitarbeiterin anscheinend Aufzeichnungen über das bestandenen Problem bei mir gemacht hatte und somit neuerliche lästige und langwierige Problemschilderungen entfielen.
Ich war wirklich absolut positiv überrascht: schnell, unkompliziert, kompetent und freundlich – so etwas ist man nicht gewohnt. Beide Daumen hoch für diesen perfekten Service, den man mit dem Gerät mitbekommt.
Anmerken möchte ich an dieser Stelle, dass ich das Gerät zwar von Adidas kosten- und bedingungslos zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen habe, dem Service-Center jedoch nicht mitteilte, dass ich das Gerät gerade teste und einen Bericht darüber schreibe – sie behandelten mich also wie einen „normalen Kunden“.
Was gibt es aber an diesem Gerät dann eigentlich noch auszusetzen? Was könnte man noch verbessern?
Wenn man technische Geräte im Langzeittest hat, werden manchmal einige kleine Schwachstellen sichtbar, die vielleicht bei kurzen Tests verborgen bleiben – so auch hier:
Über das „anfällige“ Verbindungskabel zwischen mp3-Player und miCoach habe ich oben schon berichtet. Auch die Genauigkeit der Geschwindigkeit könnte noch etwas besser sein – im Vergleich zu den GPS-gemessenen Geschwindigkeiten mit Garmin und Polar – variiert die gemessene Geschwindigkeit beim miCoach zeitweise doch ein bisschen. Vor allem wenn man im langsameren Bereich unterwegs ist (Pace ca. 5:30 bis 6:00/Kilometer) kann es schon mal Abweichungen von ca. 20 Sekunden/Kilometer geben (das Gerät gibt bei diesem Tempo eine ca. um 20 Sekunden schnellere Geschwindigkeit/Minute an – dadurch entsteht der Eindruck dass man schneller und besser unterwegs ist, was dann z.B. bei einem Wettkampf zu bösen Überraschungen führen kann).
Je schneller man läuft umso geringer werden die Abweichungen. Ab einem Tempo von ca. 3:50/Kilometer stimmt die Genauigkeit der Geschwindigkeitsmessung mit den GPS-Messungen dann ziemlich überein. Hier liegt sicherlich noch Verbesserungspotential (auch wenn die Geschwindigkeitsmessung sicherlich nicht für Jedermann/frau ausschlaggebend ist – für ein ordentlich gesteuertes Training sollte diese jedoch möglichst genau funktionieren).
Auch die Cliphalterung des Gerätes bietet noch Verbesserungspotential. Zwar hält sie, wenn man sie auf den Hosenbund oder das Laufshirt klippt auf den ersten Eindruck sehr gut, allerdings nur bis zum mittelschnellen Tempobereich. Vor allem bei schnellen Intervalleinheiten, wo mit hoher Frequenz gelaufen wird, sollte man sich vorher vergewissern, dass das Gerät wirklich fest sitzt, damit es nicht davonfliegt ;-). Das Positive daran: den miCoach können solche „Abflüge“ nicht erschüttern, er funktioniert und funktioniert und funktioniert und…. aber die entsprechende Intervalleinheit ist natürlich „gestört“ und man muss mitten im Training sein Gerät wieder zusammenbasteln. Eine etwas verbesserte, größere Clip-Halterung würde das Problem sicherlich vermindern – sicherlich ist es aber schwierig hier den richtigen Kompromiss zwischen Gerätegröße, Komfort und Halterungsfestigkeit zu finden.
Ich habe dieses Problem zumindest bis in die wettermäßige Übergangszeit so gelöst, dass ich den miCoach bei schnellen Einheiten einfach in meine Jackentasche gesteckt habe.
Der Akku des miCoach wird automatisch beim Anstecken an den Computer aufgeladen und hält auch für einige Trainingseinheiten (ca. 2-3 Trainingseinheiten – je nach Länge der Einheiten). Nur wenn man mal ein paar Tage kein Training hat (macht), sollte man nicht vergessen das Gerät rechtzeitig wieder aufzuladen. Die Aufladezeit ist zwar recht kurz, aber es ist mehr als ärgerlich, wenn man nach nur wenigen Tagen Trainingspause wieder einen Lauf machen möchte und dann der Akku des Geräts schon beim Einschalten leer ist bzw. nach wenigen hundert Metern Laufen leer wird. Aber dieses Problem haben leider viele technischen Geräte und schlussendlich liegt es ja an uns selbst, rechtzeitig den Akku wieder aufzuladen.
Was man als Benutzer eines mp3-Players beim Laufen mit dem miCoach beachten sollte, ist der Umstand, dass die eventuell vorhandene Fernbedienung an den Kopfhörern des mp3-Players im Zusammenspiel mit dem miCoach nicht mehr funktioniert. Man kann seinen mp3-Player dann nur mehr manuell steuern, was mich persönlich aber nicht wirklich stört.
Auch würde ich mir – als aktiver Triathlet – ein speziell für Triathleten zugeschnittenes Trainingsprogramm wünschen, wo auch die Radeinheiten eingeplant bzw. miteingeplant werden können. Ich denke gerade auch eine Rad-Planung sollte relativ einfach mit dem Gerät möglich sein (bis auf die Geschwindigkeitsmessung am Rad ist ja bereits alles im Gerät vorhanden) und die Schwimmeinheiten könnte man ebenfalls in der Planung berücksichtigen. So könnte man auch der immer größer werdenden Triathlon-Anhängerschaft dieses Gerät noch mehr schmackhaft machen und es wäre auch hier sicherlich ein kompetenter Trainingsbegleiter vor allem für Triathlonanfänger und Hobbyathleten.
Zum Abschluss aber die entscheidende Frage: Was hat mir der miCoach definitiv gebracht?
Ich habe versucht soweit wie möglich alle angebenen Trainingseinheiten ordnungsgemäß durchzuführen und konnte mich bereits bei einem Halbmarathon im März über eine Verbesserung meiner Bestzeit um zwei Minuten freuen (von 1:33 auf 1:31). Auch beim Wienmarathon im April konnte ich meine angepeilte Zielzeit um fast 8 Minuten unterbieten – nur bei meinem Marathon zum Abschluss der Langdistanz in Roth wurde ich leider von den Auswirkungen eines Magen-Darm-Infekts deutlich eingebremst.
Subjektiv fühle ich mich aber nach 10 Monaten Training mit dem miCoach gut und ich sehe auch an meinen Trainingswerten und -ergebnissen, dass eine deutliche Leistungssteigerung stattgefunden hat. Somit hat das Training mit dem miCoach auch diese Erwartung meinerseits voll erfüllt.
Fazit: der Adidas miCoach ist ein empfehlenswerter und verläßlicher Trainingspartner für LäuferInnen – vom Anfänger bis zum ambitionierten Hobbyathleten – der neben seinem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis und sehr viel Spaß und Abwechslung mit einer gut gesteuerten Trainigsplanung zum Ziel führt, egal, ob man Kalorien verbrennen oder neue Bestzeiten aufstellen möchte.
Ich werde den Adidas miCoach jetzt zwar aus dem Testbetrieb entlassen ;-), bei meiner Saisonvorbereitung für 2013 wird er aber sicher wieder mein ständiger Laufpartner sein.
Doc Tom