In der letzten Zeit tauchten in sportmedizinschen und sportwissenschaftlichen Fachzeitschriften immer wieder Artikel zum Thema Fettstoffwechsel- und Nüchterntraining auf. Mit einer einheitlichen Message: Nüchterntraining sollte wenn, dann vorsichtig eingesetzt werden und bringt eher dem Gesundheitssportler Vorteile als dem Leistungsathlet, da es Hinweise dafür gibt, dass sich die Insulinsensivität dadurch möglicherweise steigern lassen kann, was Gesundheitssportlern in Hinblick auf Krankheiten wie Diabetes Typ II durchaus etwas bringen kann.
Ansonsten aber ist Vorsicht geboten, da es auch zu negativen Effekten kommen kann: durch die Glykogenverarmung leidet das Immunsystem, die Verletzungsanfälligkeit kann steigen, es kann schneller zu Übertraining kommen. Alles Gründe, weshalb der jeweilige Sportler unbedingt auf seinen Körper hören sollte, sofern er Nüchterntraining oder Training ohne Kohlenhydratzufuhr als Trainingsmethode einsetzen will. Die Studienlage ist außerdem noch relativ dünn, trotzdem wird dazu geraten, wenn, dann höchstens ein solches Training pro Woche zu absolvieren.
Will man vorwiegend Fett reduzieren (also weniger den Fettstoffwechsel an sich trainieren, sondern eher auf die Optik des Körpers und eine Gewichtsabnahme abzielen), so bieten sich andere Methoden meist besser an.
Besonders interessant: bei Athleten, die in Bewerben an den Start gehen, bei denen der Glykogenstoffwechsel dominant ist, hat sich gezeigt, dass sich Nüchterntraining sogar kontraproduktiv auswirken kann, weil dadurch die Nutzung der eigenen Glykogenreserven verhindert oder verschlechtert werden kann. Folgedessen wird in diesen Fällen davon abgeraten, um den für diese Sportler wichtigen Glykogenstoffwechsel nicht negativ zu beeinflussen.
Fazit: es gilt, gewissenhaft und individuell zu entscheiden, ob ein Nüchterntraining Sinn macht oder nicht.