Bewegungsmangel und zu langes Sitzen sind die neuen großen Risikofaktoren in unserer Gesellschaft. Leider werden sie in der Regel nicht als solche wahrgenommen. Wir verbringen wohl den größten Teil unserer Zeit sitzend – ob im Büro oder zuhause am Sofa. Zeit, dafür zu sorgen, dass wir in Bewegung kommen. Wie unsere regelmäßigen BlogleserInnen wissen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als gesundheitsförderliche Mindestdosis körperlicher Bewegung für Erwachsene mit (!) und ohne chronischen Erkrankungen 150 Minuten moderat-intensive körperliche Ausdaueraktivitäten ODER 75 Minuten bei höheren Belastungsintensitäten pro Woche. Darüber hinaus sollten ZUSÄTZLICH zwei Mal wöchentlich 45 Minuten Krafttraining absolviert werden. Soweit zu den Empfehlungen. Wie die Realität ausschaut wissen wir. Bewegung kommt in unserem Leben zu kurz.
Das Hauptargument ist in den meisten Fällen schnell ausgemacht: keine Zeit (und oft auch einfach keine Lust). Wie man es dennoch schafft, den Körper nicht nur vom Schreibtischstuhl auf die Couch zu schleppen, sondern die Muskulatur zu stärken und den Stoffwechsel zu pushen? Indem man die Bewegung in den Alltag integriert. Denn bereits wenige Minuten täglich ein bisschen hier und ein bisschen da trainieren sind viel besser als gar nichts. Daher stellen wir auch gerne Videos mit 10-Minuten-Workouts auf unsere Seite, denn 10 Minuten sind für viele weniger abschreckend und leichter im Alltag unterzubringen. Habt ihr schon mal eins der Videos ausprobiert? Wenn nein, dann wirds aber Zeit ;-).
Neben dem Training daheim kommt für mehr Bewegung im Alltag auch der eigene Arbeitsplatz ins Spiel, denn die meisten von uns verbringen laut Studien rund 60% der Tageszeit an eben diesem. Hier wäre von Seiten des Unternehmens sehr viel Raum für präventive Maßnahmen, sollte es also welche in eurem Betrieb geben, dann nutzt diese. Sollte das nicht der Fall sein: werdet selbst aktiv und baut gesundheitsfördernde Maßnahmen ein: das beginnt beim Trinken von nicht belastenden, sondern gesunden Flüssigkeiten (Leitungswasser!) und geht über ein kurzes Aufstehen vom Bürostuhl, zumindest alle 30-45 Minuten. Weiters ist ein Stehpult als Abwechslung zur Arbeit im Sitzen ebenfalls sehr hilfreich und sinnvoll. Gerne auch mit einem Airexpad unter den Füßen (also am besten ohne Schuhe).
Für ein bisschen Bewegung und Training sorgen außerdem folgende kleine Helfer:
- Thera- und Minibänder passen in jede Schreibtischschublade und können schnell für ein paar Minuten Training hervorgeholt werden, wenn man in der Mittagspause noch 5 Minuten Zeit hat.
- Stretchingübungen zwischendurch machen locker und entspannt (und dünne Yogamatten lassen sich ebenfalls gut verstauen).
- Auch ein Gymnastikball, der zwischendurch (NICHT durchgehend den gesamten Tag lang!) als Stuhlersatz geeignet ist, ist sinnvoll.
- Klimmzugstangen, die sicher auch die Kollegen neugierig machen, eignen sich nicht nur für Klimmzüge, sondern auch perfekt zum „Aushängen“ einer gestressten Wirbelsäule von Schreibtischtätern.
- Ebenso wie ein Mini-Trampolin (wie ihr wisst, eines meiner Favoriten), das allerdings ein kleines bisschen mehr Platz im Büro einfordert, dafür aber umgehend für sanfte Bewegung, Abwechslung, gute Laune und Kreativität sorgt. Außerdem kann in jeglicher Kleidung gehüpft werden 😉
Überlegt euch, was euch im Büro aus gesundheitlicher Sicht eine Hilfe wäre, was platzmäßig möglich ist, und besprecht die Situation auch mit eurer Personalabteilung oder direkt mit eurem Abteilungsleiter oder Chef, v.a. bevor größere Dinge angeschafft werden. Und steckt auch Kollegen an und wenn es nur für einen gemeinsamen kurzen Mittagsspaziergang an der frischen Luft ist. Umso regelmäßiger ihr täglich kleine Zeitfenster für Bewegung findet, umso besser.
P.S.: Stiegensteigen zählt übrigens zu den besten Bewegungsformen überhaupt, wer sich also absolut keine Zeit für Bewegung nehmen will, vermeidet am besten konsequent jeden (!) Lift und nimmt dafür die Treppen. Und zwar immer ;-).