Soja gilt v.a. für Nicht-FleischesserInnen als die Eiweißalternative. Es gibt mittlerweile eine große Palette an unterschiedlichsten Soja-Produkten, die sich allesamt als gesunde Lebensmittel positionieren. Doch ist Soja wirklich so gesund? Unserer Meinung nach nicht, man  sollte es damit also besser nicht übertreiben. Und nein, auch die Asiaten essen nicht rund um die Uhr Soja-Produkte, wie wir das oftmals glauben. Schon gar nicht die ganzen Soja-Protein-Isolate und -Konzentrate, wie wir sie bei uns in den Supermärkten finden und für gesund halten.

Auch wenn wir in unseren Breitengraden nicht so stark mit gentechnisch veränderten Sojabohnen kämpfen müssen wie es beispielsweise in den USA der Fall ist, so zählen Sojabohnen weltweit zu den am stärksten pestizidverseuchten Nahrungsmitteln. Von den ökologischen Diskussionen mal ganz zu schweigen. Auch die enthaltenen Trypsin-Hemmstoffe, Isoflavone (Pflanzenfarbstoffe) und Phytoöstrogene (sekundäre Pflanzenstoffe) sind nicht unumstritten. Isoflavone werden in unterschiedlichen Studien mit Schilddrüsenunterfunktionen in Verbindung gebracht, Phytoöstrogene können bei übermäßigem Verzehr das eigene Hormonsystem durcheinanderbringen (weshalb Soja für Kinder kein optimales Lebensmittel darstellt). Auch Histaminintolerante reagieren gar nicht gut auf Soja. Alles Gründe, weshalb Sojaprodukte nicht auf unserer Hitliste stehen. Ab und an genossen okay, aber sich täglich mit viel Soja-Milch, Soja-Joghurt, Soja-Eiweißpulver, Tofu, Soja-Energieriegel, Soja-Käse und Soja-Laibchen gesundheitlich etwas Gutes tun zu wollen, ist unserer Meinung nach  nicht zielführend.

Wenn Soja öfter am Speiseplan stehen soll, dann am besten in Form von fermentierten Produkten wie Tempeh oder Miso, da diese besser verdaulich sind und durch den Herstellungsprozess außerdem auch die Trypsin-Inhibitoren deaktiviert wurden. Prinzipiell gibt es aber genügend andere eiweißhaltige und in der Tat gesunde Alternativen. Also lieber ab und an genießen und gezielt einsetzen (machen wir zB mit Tofu selbst so), wenn man etwas wirklich mag, aber nicht übertreiben.