Gestern war es wieder soweit: der Halbmarathon im Rahmen des 31. Vienna City Marathons stand bei mir als erster Wettkampf 2014 auf dem Programm.
Nach der unkomplizierten und schnellen Abholung der Startunterlagen Samstag Nachmittag am Messegelände Wien und einem etwas überraschten Blick in das mehr als dürftig bestückte Goodiebag, das einem internationalen Marathon wie dem in Wien in keinster Weise würdig ist, besuchte ich im Anschluss noch einige Bekannte, Freunde und Kooperationspartner auf der Marathon-Expo.
Ein eigener Bereich zum Abholen der Startunterlagen sorgte für einen schnellen und wartefreien Ablauf
Marathonmesse – hier am Suunto und Salomon Stand
Mit Walter, einem Freund und Kooperationspartner unserer LaufSportPraxis hatte ich im Vorfeld vereinbart als Pacemaker zusammen eine Zeit unter 1:30 zu laufen, um ihm zu einer neuen persönlichen Bestzeit zu verhelfen.
Bei 10 Grad Außentemperatur und bewölkten Himmel – dem besten Rennwetter also – standen wir gestern früh dann kurz vor 9 Uhr an der Startlinie. Wie immer hatte die Hinfahrt zum Startbereich mit den Wiener Linien perfekt funktioniert (Walter lief von seinem Hotel zum Aufwärmen zum Start) und auch im Startbereich war alles, trotz der gewaltigen Masse an LäuferInnen, perfekt organisiert.
Nach dem Start der Eliteläufer 60 Sekunden vor dem Hauptfeld machten Walter und ich uns gemeinsam auf die 21,1km. Schon kurz nach dem Start konnten wir unser angepeiltetes Tempo von 4:10/km aufnehmen und dieses auch ziemlich konstant halten. Vorbei an den gut organisierten und in ausreichender Anzahl (für die vorherrschenden Temperaturen am gestrigen Renntag) vorhandenen Labestationen, vielen Musikbands und immer wieder stimmungsvollen Zuschauer-Hotspots passierten wir die 10km Marke exakt bei 41 Minuten und 40 Sekunden – genauer geht es nicht mehr 😉
Und weil wir uns gut fühlten, zogen wir das Tempo etwas an und erhöhten die Schrittfrequenz um unter Umständen eine 1.28er Zeit zu erreichen. Das ging auch ganz gut – trotz etwas Gegenwind auf der Wienzeile – bis ca. km 16, wo ich selbst kurzfristig in ein kleines Loch fiel und wir einige Sekunden auf diesem Kilometer der Strecke liegen ließen – doch Walter und ein hervorragend wirkender Koffein-Booster holte mich da schnell wieder raus, sodass wir ab km 17 wieder unser geplantes 4:10er Tempo aufnehmen konnten. Die letzten 3 Kilometer konnte ich dann – wie es der Rolle des Pacemakers entspricht – Walter gut motivieren durchzuhalten, dem es nun so ging wie mir bei Kilometer 16 🙂 und als wir die letzte Kuppe auf der Mariahilferstrasse 1km vor dem Ziel erfolgreich erklommen hatten, zeigte mir ein Blick auf die Uhr die von meiner Halbmarathon-App prognostizierte Endzeit : die 1:28 sollten knapp zu packen sein. Was ich zu diesem Zeitpunkt übersehen hatte: die App prognostizierte die Zeit für 21,1km – wir liefen aber insgesamt 21,3km -also 200m mehr. Folglich machte ich zuerst also ziemlich große Augen, als ich beim Einbiegen auf die Zielgerade schon von Weitem sah, dass die Uhr am Zielbogen schon 1:28,51 anzeigte und es noch 180m zu laufen waren. Schlussendlich durchliefen Walter und ich gemeinsam in 1:29,15 den Zielbogen und konnten uns trotz verpasster 1:28er Zeit über einen neuen persönlichen Rekord von Walter freuen.
Auch im Zielbereich war alles gut organisiert und im Vergleich zum Vorjahr gab es dieses Jahr sogar stilles (!) Mineralwasser und eine Banane als Zugabe zum Apfel im Finisherbag.
Über das etwas trostlose Design der Finishermedaille lässt sich dagegen ebenso streiten wie über das dürftige Goodiebag, schlussendlich überwiegte jedoch die Freude zusammen mit Walter unser Ziel erreicht und ein tolles gemeinsames Lauferlebnis bei bestem Laufwetter durch das wunderschöne Wien sowie mit großartiger Stimmung erlebt zu haben.
Ich werde deshalb wohl auch nächstes Jahr wieder mit am Start stehen, egal ob Marathon oder Halbmarathon, eigenem Rennen oder Pacemaking und dürftigem Goodiebag. Wien ist meine Heimatstadt und die Teilnahme als begeisterter Läufer bei diesem toll organisierten Rennen direkt vor meiner Haustür auf Strecken, auf denen man als Läufer sonst nie in der der Form unterwegs sein kann, ist quasi Pflicht, auch wenn wie jedes Jahr sicherlich wieder ein zusätzlicher internationaler Marathon bei mir auf dem Wettkampfprogramm stehen wird.
Ich gratuliere allen LäuferInnen, die gestern am Start waren zu ihren persönlichen Leistungen und freue mich schon auf das nächste Jahr, den 12. April 2015 und den 32. Vienna City Marathon 🙂 .
Ich wünsche euch allen eine erfolgreiche und vor allem verletzungsfreie Laufsaison 2014!
Euer Doc Tom