„Dein Yoga, dein Leben“ ist das neueste Buch von der amerikanischen „Yoga-Rebellin“ Tara Stiles, die seit Jahren dafür bekannt ist, nach ihren eigenen Regeln zu leben und Yoga undogmatisch an eine breite Menschenmenge zu vermitteln. Tara setzt auf Leichtigkeit und eine pragmatische Herangehensweise, was ihr in der Yoga-Szene nicht nur Zuspruch, sondern auch genug Gegenwind beschert hat. Wie auch immer man zu ihr und ihrer Art der Vermittlung von Yoga steht, eines muss man definitiv festhalten: Tara Stiles hat durch ihren eigenen Stil sehr sehr vielen Menschen Yoga näher gebracht (u.a. auch über ihren Youtube-Channel), die es ansonsten wohl eher nicht für möglich gehalten hätten, dass Yoga etwas für sie sein oder ihnen in ihrem Alltag helfen könnte.
Auf ihr neues Buch war ich neugierig, habe aber dennoch etwas gezögert, ob ich es kaufen soll, da ich mir von ihrem letzten Werk „Wie Yoga heilt“ inhaltlich etwas anderes erwartet hatte. Aus meiner Sicht beinhaltete es zu wenig über die tatsächliche Wirkungsweise des Yoga bzw. v.a. der einzelnen Asanas. Schlussendlich siegte aber die Neugier und rückblickend bin ich froh, dass das so war. „Dein Yoga, dein Leben“ ist nämlich nicht nur ein Buch über Yoga, Meditation und gesunde Ernährung, sondern eine angenehm lesbare Motivationsschrift, wie man sich selbst etwas Gutes tun und sich richtiggehend selbst nähren kann. Und mal ehrlich – wer möchte nicht mehr Energie haben, sich einfach richtig gut fühlen und mit einem Lächeln durchs Leben gehen?
Natürlich ist auch dieses Buch kein Allheilmittel, aber es schafft es wirklich gut, Leichtigkeit und Freude zu transportieren und dabei auch noch sehr ehrlich und persönlich geschrieben zu sein. Es ist zwar durchaus ziemlich klassisch amerikanisch verfasst, aber gerade diese lockere, motivierende Art hat hier meiner Meinung nach sein Gutes. Es liefert feine Denkanstösse und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, d.h. es geht nicht „nur“ um Asanas, also Körperübungen, sondern auch um Meditation, um die Atmung, um die Ernährung usw.. Und bei allem gilt: finde deinen eigenen Weg, lebe nach deinen eigenen Regeln und zwar nach jenen, die dir gut tun. Das können aktuell diese und in zwei Jahren andere sein. Da ich selbst nach diesem Ansatz arbeite, kann ich diese Vorgehensweise und Botschaft nur gut heißen, weil ich weiß, dass sie bestens funktioniert.
Nach so viel Lob trotzdem noch eine kleine Kritik am Rande: bei den Asanas hätte ich mir die Ausführung auf den Bildern noch exakter gewünscht, gerade im Schulterstand und im Pflug, da die abgebildete Haltung beim Üben zuhause für Anfänger irreführend sein könnte. Zudem sind einige (wenn auch wenige) Positionen weit fortgeschritten, hier frage ich mich, ob diese mit der tatsächlichen Zielgruppe des Buches übereinstimmen.
Alles in allem, finde ich das Buch aber gelungen, weil es Leichtigkeit vermittelt und dazu anregt, seiner eigenen Inuition zu folgen. Ein leicht lesbares „Gute-Laune-Werk“ 🙂