
Unser Achilles wird in Kürze vier Jahre alt und weil ich oft danach gefragt werde, wie das Leben mit Hund im Alltag aussieht, habe ich beschlossen, nach Leben mit Hund Teil I einen zweiten Teil über unser Zusammenleben zu schreiben 🙂 . Dafür habe ich euch vorab u.a. via Facebook und Instastories gefragt, ob es spezielle Fragen eurerseits gibt und hoffe, dass ich diese heute hiermit auch beantworten kann 🙂 . Falls noch weitere Fragen offen sind, schreibt sie gerne in die Kommentare.
Der Alltag mit einem Hund
Wie oft muss man jeden Tag mit dem Hund raus? Wie viel Zeit sollte man einplanen? Das waren u.a. auch meine Fragen, bevor wir einen Hund bei uns aufgenommen haben. Über die Welpen- und Junghundzeit habe ich bereits in Teil I näher berichtet, deshalb möchte ich an dieser Stelle berichten, wie es bei uns derzeit, also nach mehreren gemeinsamen Jahren abläuft.
Achilles ist nach wie vor unkastriert und ein stolzer, ziemlich groß geratener Australian Shepherd, der Bewegung liebt. Aber er will nicht nur körperlich aktiv sein, er hat auch eine sehr sehr gute Nase und schnüffelt entsprechend gerne und freut sich auch sehr über Kopfarbeit. D.h. einfach zwei Mal am Tag ein bisschen draußen spazieren wäre für ihn zu wenig.
Ich kann heute schwer festmachen, wieviele Stunden ich tatsächlich pro Tag für ihn aufwende, auch weil ja unter anderem Futter richten (wir barfen, sprich er wird mit Rohfleisch, Obst, Gemüse etc. gefüttert), Ausbürsten, Staubsaugen, Putzen und Wischen sowie andere Dinge, die im Rahmen der Hundehaltung anfallen, miteingerechnet werden müssten. Insgesamt sind es aber täglich sicherlich mehrere Stunden.
Die erste Runde am Morgen geht nicht immer, aber meistens Doc Tom mit ihm. Da er sehr früh aufsteht (das kann an manchen Tagen auch kurz nach 4 Uhr sein), heißt es dann auch für Achilles sehr früh Tagwache. Normalerweise gehen sie eine Gassirunde, manchmal nimmt er ihn aber auch mit zum Morgenlauf oder sie spielen Ball, je nachdem wie wach Herr Hund bereits ist, denn eigentlich ist er kein wirklicher früher Vogel und oft wirkt es so als ginge er halt Doc Tom zuliebe mit. Da dieser aber meist erst spät am Abend wieder nach Hause kommt, ist diese gemeinsame Runde am Morgen für beide ganz fein, damit sie sich auch ein bisschen haben. Wenn Achilles dann von dieser Runde zurückkommt, wird direkt weitergeschlafen. Sein Frühstück bekommt er dann ein paar Stunden später von mir gerichtet.
Je nachdem wie meine Tagesplanung aussieht, gehe ich dann mit ihm zwischen 7.30 und 11 Uhr ein weiteres Mal hinaus. Um diese Zeit ist er dann ziemlich Energie geladen und in Phasen wie in den letzten Wochen wird dann sehr viel geschnüffelt, da einige Hündinnen aus der Umgebung läufig waren, was ganz offensichtlich wahnsinnig aufregend für ihn war. Dieser Spaziergang dauert meist zwischen 45 und 60 Minuten. Oft treffen wir dabei Hunde aus der Nachbarschaft, was fein ist, weil sie dann ein bisschen spielen können. Es gibt aber auch eine handvoll Hunde hier im Grätzel mit denen er absolut gar nicht kann (und umgekehrt).
An dieser Stelle möchte ich auch einmal eine Lanze für die sogenannten “Kampfhunde” brechen, denn mit einem Staff oder anderen “Listenhunden” hatten wir noch nie Probleme, im Gegenteil. Dafür kam Achilles einmal mit einem Setter ins Raufen, der so auf ihn losging, dass Doc Tom einschreiten musste und dann von dem anderen Hund attackiert wurde (ja, eigentlich sollte man hier nicht dazwischen gehen, aber wenn man sieht, dass der eigene Hund von einem anderen derart angegangen wird, ist das nicht so einfach). Seither mag er Setter nicht mehr besonders (wobei Ausnahmen die Regel bestätigen, denn er hat auch eine gute “Setter-Freundin”, die ihn anhimmelt und er findet sie auch toll 🙂 ).
Ein anderes Mal hat ihn eine Retriever Hündin wie aus dem Nichts attackiert und ihm ein blutendes, klaffendes Cut unter dem Auge verpasst. Und als Baby wurde er von einem Dackel so ins Ohr gebissen, dass dieses blutete. Was ich damit sagen möchte: “Familienhunderassen” gibt es als solche nicht. Auf der Beißstatistik führen außerdem die Schäferhunde und die Dackel und nicht die Dobermänner, Rottweiler oder Terrier. Natürlich ist es immer ein Problem, wenn ein großer Hund mit starker Beißkraft einen anderen Hund oder gar Mensch attackiert, aber meine persönliche Erfahrung mit den klassischen Listenhunden, die immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert werden, war eine sehr gute, während die mit anderen Rassen, die als familien- und kinderfreundlich gelten, anders ausgefallen sind. Schlussendlich geht es nie um die Rasse alleine, sondern um den Charakter ein