Der Frühling hat begonnen und auch die Zeitumstellung naht. Und wie jedes Jahr schlägt bei vielen gerade jetzt auch die Frühjahrsmüdigkeit zu. Oder ist seit dem vergangenen Jahr und nach einem Jahr Pandemie gar nie richtig weggegangen.
Ja, die Zeiten sind hart, unsicher, mühsam und es nervt alle, privat und beruflich gab und gibt es Herausforderungen, der Ton ist gefühlt rauer geworden, Freundschaften sind vielleicht zerbrochen, man versteht so manch anderen nicht (mehr), aber gleichzeitig hilft es uns allen nichts im Jammermodus unterzugehen, auf „die da oben zu schimpfen“ oder sich an nichts mehr zu halten, weil sich angeblich sonst auch „eh niemand mehr an die Regeln hält“.
Was wir tun können, ist mit gutem Beispiel voranzugehen, auf einander zu achten und zwar im Kleinen, denn das weitet sich schlussendlich aufs große Ganze aus.
In Sachen Corona (so wie vor einem Jahr als das Gefühl des Zusammenhalts spürbar war und man füreinander da war) genauso wie in Sachen Frühjahrsmüdigkeitsbekämpfung, wo wir uns auch gegenseitig unterstützen können. Ob mit einer Tasse Tee oder Kaffee für den müden Partner, guter Laune bereits am Morgen (oder immerhin keine schlechte Laune 😉 ), einem offenen Ohr für den besten Freund, Unterstützung und Hilfe im richtigen Moment für jemanden aus der Familie. Oft hilft es schon ungemein, wenn man zeigt: Du bist nicht allein, ich bin für dich da und wenn es „nur“ virtuell ist. Besser als nichts, gerade, wenn nun auch noch die Frühjahrsmüdigkeit bei vielen dazu kommt.
In diesem Sinne, kommen wir zu den Tipps, um frischer und mit mehr Energie in den Frühling zu starten. Falls ihr selbst kein Problem damit habt, aber jemanden kennt, bei dem das anders ist, teilt die Tipps gerne.
- Tapetenwechsel mal anders: Wegfahren über Ostern ist heuer bekanntermaßen keine so gute Idee. Vielleicht sind die Tage rund um Ostern aber dafür der ideale Zeitpunkt in den eigenen vier Wänden mal wieder größer umzuräumen, einen oder mehrere Räume anders zu gestalten, Schränke umzusortieren, in irgendeiner Form Neues in den Alltag zu bringen, besonders an jene Stellen, die man oft sieht und die unser Auge schon sehr gewohnt ist. Und wenn man nur im eigenen Kleiderschrank bestimmte Kleidungsstücke, die man selten trägt, weiter nach vorne oder in greifbare Nähe ordnet, um so durch andere Outfits dem ewigen Trott des Alltags zu entfliehen und durch zB andere Farben der Kleidungsstücke auch mehr Energie zu haben. Klingt alles total einfach und simpel, ist es auch, hat aber dennoch eine Auswirkung auf uns 😉 . Weil wir unsere direkte Umgebung ständig sehen, v.a. wenn wir im Home Office arbeiten (wo einem schon allein das Wort „Outfit“ komisch vorkommt, wenn man auf seine Jogginghose oder Leggings hinunterschaut 😛 ).
- Augenmerk auf das Immunsystem legen: Um sich stark und mit ausreichend Energie versorgt zu fühlen, hilft es, das eigene Immunsystem sinnvoll zu unterstützen. Hier ist Individualität gefragt: Beim einen freut sich der Darm über Hilfe, weil die Allergiezeit bereits in großen Schritten auf ihn zueilt – ob in Form von prä- und probiotischen Lebensmitteln, selbstgekochter Kraftbrühe gegen das Leaky-Gut-Syndrom (zudem hilfreich kann hier auch die Einnahme von L-Glutamin sein) oder speziellen, hochwertigen probiotischen Kapseln oder Pulvern zum Auflösen aus der Apotheke. Beim anderen sind es Vitamin C (Tipp: vorzugsweise ein Ester C wählen) und Magnesium, die besonders geschätzt werden, um wieder in die Gänge zu kommen und sich weniger müde zu fühlen. Beim nächsten ist es schlichtweg ein bisschen mehr Schlaf pro Nacht für die nächsten Wochen, die ganz bewusst auch so eingeplant werden, weil ihm die Zeitumstellung immer zusetzt. Ihr kennt euch selbst am besten: Was genau ist das Problem? Und was könnte helfen? Schleift ein Problem nicht länger mit und lasst erst recht keine neue Baustelle aufkommen, sondern überlegt direkt, was eine sinnvolle Hilfe sein könnte.
- Wasser trinken: Wasser hilft immer, wichtig ist, dass man es über den Tag verteilt zu sich nimmt, was allerdings oft im Trubel untergeht. Kopfweh, Unkonzentriertheit, Müdigkeit, starke Verspannungen sowie Verstopfung können ein Hinweis darauf sein, dass der eigene Körper gerne mehr Flüssigkeit hätte. Wem es schwer fällt genug zu trinken, dem können gefüllte Wasserflaschen oder Karaffen in der unmittelbaren Umgebung im Alltag eine Hilfe sein, um öfter zwischendurch einen Schluck Wasser zu trinken.
- Grüner Tee. Als Grüntee-Liebhaberin halte ich grünen Tee natürlich immer für die absolut köstlichste Getränkewahl 😉 , aber gerade im Frühjahr und damit verbundener Müdigkeit kann das darin enthaltene Koffein ein zusätzliches Plus sein. Wichtig allerdings: Wer empfindlich auf Koffein reagiert, sollte grünen Tee genauso wie Kaffee oder schwarzen Tee nicht zu spät am Nachmittag trinken, da das Koffein die Nachtruhe stören kann.
- Selfcare. Sich Gutes tun und mit Kleinigkeiten verwöhnen passt in jede Jahreszeit. Leidet man an Frühjahrs(oder mittlerweile Ganzjahres)Müdigkeit, so ist es umso wichtiger sich konkret zu fragen: Was brauche ich in diesem Moment, was würde mir jetzt wirklich helfen, damit ich mich besser fühle? Ganz oft sind es Kleinigkeiten, die Situationen schon viel leichter erträglich machen, wie zum Beispiel ein gutes Gespräch, das Gefühl, dass man verstanden wird, dass man Sorgen teilen kann. Oder einfach mal einen Moment zu haben, wo man wieder durchatmen kann. Sich von anderen nicht hinunterziehen zu lassen, sondern bewusst Grenzen zu setzen. Die eigene, noch vorhandene Energie hochzuhalten. Eine Gesichtsmaske aufzulegen, einfach so. In der Badewanne abzutauchen. Die Yogamatte auszurollen und kein Power Yoga Programm abzuspulen, sondern es okay zu finden, sich einfach ein bisschen zu stretchen und eine feine Auszeit auf der Matte zu haben, ohne fancy Asanas, ganz schlicht und unaufgeregt. Was auch immer, es macht sich bezahlt, für sich selbst einzustehen, Grenzen zu haben und diese zu verteidigen und sich durch bewusste Entscheidungen weniger Energie rauben zu lassen. So bleibt mehr Energie für anderes übrig.
Frühling trifft auf Corona Pandemie
Zum Abschluss noch eine Bitte von mir an euch: Unabhängig davon, wie wir alle bestimmte Maßnahmen finden etc. pp.: Wir erleben seit über einem Jahr eine Pandemie. Wir wissen nicht, wie lange diese dauern wird, aber wir wissen, dass unser eigenes Verhalten darin eine wesentliche Rolle spielt, da jede einzelne Handlung und Nicht-Handlung zählt.
Denken wir an unsere Familien und Freunde, die wir nicht verlieren wollen. Denken wir an diejenigen, die in den Spitälern arbeiten und seit einem Jahr Situationen, Schicksale und Tragödien miterleben, die wir uns nicht einmal annähernd vorstellen können.
Vorerkrankungen hin oder her, man weiß in Summe einfach immer noch sehr vieles nicht, warum wieso und weshalb manche Verläufe sich entwickeln wie sie sich entwickeln. Genauso wie man über Long Covid noch nicht sehr viel in Erfahrung bringen konnte, bis auf die Tatsache, dass die, die darunter leiden (auch bei milden Verläufen) teils sehr bedient sind und dabei noch nicht mal wissen, ob es jemals wieder anders werden wird.
Ich weiß, Frühjahrsmüdigkeit PLUS Pandemiemüdigkeit sind kein gutes Match, aber wir werden leider nicht gefragt, ob wir das wollen oder nicht und wir haben auch keinen Joker oder die Möglichkeit auf ein anderes Blatt. Wir müssen da durch. Deshalb packen wir gemeinsam an, indem jeder seine Handlungen entsprechend hinterfragt und weiterhin Rücksicht nimmt, auch wenn es schwer fällt.
Ich wäre dieses Ostern sehr gerne endlich wieder in meine Heimat nach Osttirol gefahren, mein Mann erst recht, da er seit über einem Jahr beruflich mehr als rotiert. Wir verzichten.
Alles Liebe,
Vera