Viele von euch haben nachgefragt wie es so mit dem neuen Hundebaby läuft, daher möchte ich heute ein kleines Welpen Update geben 🙂 . Das Hundekind entwickelt sich prächtig, er ist nun schon über ein Monat bei uns und hat sich mehr als gut eingelebt.
Die häufigste Frage gleich vorweg: Wie klappt es mit unserem Ersthund Ally und den drei Katzen? Zum Glück von Beginn an sehr gut. Alistair und Neo haben sich vor dem Einzug des Kleinen zwei Mal gesehen, d.h. wir konnten schon in etwa abschätzen, ob eine gegenseitige Sympathie da ist oder nicht (was nicht heißt, dass sich das nicht auch ändern kann, v.a. im Laufe der Pubertät). Tatsächlich mögen sie sich bisher sehr gern, spielen täglich miteinander und wissen, dass sie jetzt Familie sind. Ally ist bereits nach kurzer Zeit für den Kleinen eingestanden, mal schauen, ob das später auch umgekehrt der Fall ist.
Mit den Katzen war es von Beginn an problemlos. Shakira (bald 16) war ziemlich unbeeindruckt, Smilla und Titus waren ein paar Tage lang auf Abstand, um herauszufinden, wie der Neue so ist, mittlerweile spielt Titus ebenfalls mit Neo, während Smilla ihre bekannte „Smilla Polizei Rolle“ ausübt. Wird es beispielsweise in einem Raum lauter, weil ich die zwei Burschen beim Spielen zur Mäßigung auffordere, kommt sie sofort in den Raum, so als würde sie fragen „Was ist da los? Gibt es ein Problem?“ Das ist wirklich sehr witzig anzusehen und die gleiche fix in ihr ruhende Eigenschaft wie jene, dass sie immer mit uns schimpft, wenn wir den Geschirrspüler ausräumen, weil sie das nicht mag 😛 .
Welpenzeit ist Welpenzeit
Die ersten vier Wochen mit unserem Belgier waren wie jede Welpenzeit intensiv und anstrengend, allerdings liegt das weniger an der Rasse, sondern einfach am Umstand, dass ein Welpe ein Welpe ist und noch ganz viel lernen muss. Allen voran das Wort Nein. Somit bin ich vor über vier Wochen wieder zum personifizierten Nein mutiert 😉 .
Da Neo mein dritter Welpe ist (Katzenkinder nicht eingerechnet, Titus war ja auch ein wirklich wilder Tiger) bin ich in vielen Dingen gelassener, weil ich es zu nehmen weiß. Was dieses Mal allerdings eine neue Herausforderung ist, ist die Tatsache, dass nun bereits ein erwachsener Hund im Haushalt lebt. Einerseits toll, weil der Kleine sich von unserem sehr gut geratenen Ally vieles abschauen kann. Andererseits hat man doppelt so viel zu tun, weil man nicht nur ein Baby erziehen, sondern auch weiterhin einem „großen“ Hund gerecht werden will. Da der Kleine noch nicht leinenführig ist, heißt es auch jegliche Gassirunde doppelt gehen, sofern man nicht eine zweite Person dabei hat. Damit er stubenrein wird, war ich wochenlang ca. alle 1,5-2h mit ihm draußen (mittlerweile gehen über 2h), dazu die normalen Spaziergänge und Ausflüge vom Großen. Fazit: Ja, es ist anstrengend, aber immerhin weiß man, dass es nicht ewig so bleibt.
Meine Erfahrungen mit einem Working Tervueren Welpen
Immer wieder kommt auch die Frage auf, wie sich der belgische Schäfer von anderen Welpen unterscheidet. Mein erster Hund war ein Australian Shepherd, Nummer 2 ist ein Whippet und Nummer 3 nun der Belgier. Bisher zeigt sich, dass der Kleine extrem schnell lernt, bereits jetzt über eine starke Beißkraft verfügt und irrsinnig schnell ist was Reaktionen angeht. Schäfertypisch ist seine „Hinterhand“ (das hintere Gestell 😉 ) noch sehr weich (auch wenn Belgier im Vergleich zu deutschen Schäfern mit HD & Co viel weniger am Hut haben), was mich manchmal zu Beginn ein bisschen irritiert hat. Er ist ansonsten aber bereits recht gut koordiniert und ziemlich furchtlos, was Untergründe, wackelige Dinge etc. angeht. So ist er bereits mit 11 Wochen problemlos über den Agility Steg gewandert.
Im Vergleich zu den anderen beiden Welpen habe ich bisher weniger zerkratzte Hände, dafür hatte ich die erste Zeit viele blaue Flecken an den Beinen, v.a. Waden, aber da haben wir uns mittlerweile geeinigt, dass das ein echt blödes Spiel ist. Ein erstes kleines Cut an der Stirn hat er mir auch schon versehentlich verpasst (ich nehme an, es wird nicht das letzte sein). Fazit: Er ist sehr flink und gerade im Spiel muss man echt aufpassen. Er ist bereits jetzt ziemlich wachsam. Und er wächst schnell und wird wohl größer als erwartet (wir stehen bereits jetzt bei über 14kg).
Was das Schlafen angeht, so ähnelt er mehr dem Aussie als dem Whippet. Alistair fand als Baby leicht zur Ruhe und schlief auch untertags ganz brav, Neo dagegen wäre lieber mehr wach, was sicherlich auch daran liegt, dass er eben einen großen Bruder hat mit dem er lieber spielen würde als schlafen zu müssen. Allerdings schläft er zum Glück doch mehr als unser Australian Shepherd damals. Und ich bemühe mich redlich, es ihm leichter zu machen, um zur Ruhe zu finden, weil es einfach unheimlich wichtig ist.
Nachts schläft er mittlerweile sehr brav durch und kommt auf eine Menge Schlaf, untertags wären mir noch mehr Stunden Ruhe lieber (auch im Sinne meiner Arbeit), aber da müssen wir uns einfach weiterhin eingrooven, wobei es diese Woche bisher bereits eine Verbesserung gibt. Hunde sollten ja 16 bis 20 Stunden pro Tag schlafen, dösen oder ruhen, kranke Tiere und Welpen auch bis zu 22h (von letzterem sind wir Galaxien entfernt 😛 ).
Großes Thema Brustgeschirr
Interessanterweise ist Neo mein erster Hund, der so gar nicht mit Brustgeschirr und Leine gehen wollte und es hat mich die letzten zwei Wochen hartes Training gekostet, dass das nun funktioniert. Mir ist nämlich wichtig, dass er Halsband wie Brustgeschirr kennt und wir somit beides je nach Bedarf nutzen können. Ebenso wie verschiedene Leinen etc..
Leider fand er das Brustgeschirr (egal welches) aber anfangs derart bescheiden, dass er keinen Schritt mehr gehen wollte oder sich wie ein Stuntman in jeden Busch oder Strauch geworfen hat, um es wieder abzustreifen. Wenn man über 10x pro Tag hinausgeht, kostet das in Summe also einige Nerven, v.a. wenn man nicht ewig Zeit hat, weil ein beruflicher Call oder Ähnliches ansteht.
Hundeschule & Co
Weil uns seine Erziehung wirklich wichtig ist, sind wir bereits früh mit ihm ins wöchentliche Einzeltraining mit unserer Hundetrainerin gestartet (die selbst eine Schäferhund Hündin hat), dazu trainiere ich außerdem täglich allein mit ihm. Das Training macht wirklich viel Spaß, weil er schnell begreift und gut mitmacht. Und er sitzt wie ein Einser 😉 .
Wir waren auch bereits im Welpentreff, der bis zur 20. Lebenswoche wöchentlich besucht werden kann. Ansonsten hat er auch bereits einige andere erwachsene Hunde aus unserem Umfeld getroffen, was großteils gut geklappt hat.
Seinen ersten Besuch in einem Geschäft hat er auch schon hinter sich. Wir waren in einem Futtergeschäft, um den Burschen einen Haufen Knabbersachen zu kaufen.
Leider hatten wir in den ersten Wochen aber auch Pech was unschöne Begegnungen mit anderen Hunden und Menschen anging. In dieser Welpenzeit sprechen mich zudem permanent Menschen an, das kam bei den anderen zwei zwar auch vor, aber nicht in dieser Intensität. Ich kann nicht sagen, ob es an Corona und dem Hundeboom oder der Rasse liegt, aber es ist wirklich auffällig. Leider sind viele Menschen auch übergriffiger als früher, greifen den Hund ungefragt an usw., was mühsam ist, auch weil man gefühlt die immer gleichen Sätze sagt.
Ich freue mich auf das, was kommt
So süß die kleinen Stinker als Welpen aussehen, so sehr freue ich mich immer auf den erwachsenen Hund dahinter :0) . Trotzdem bin ich sehr froh, dass ich meinen Welpen selbst erziehen und ausbilden kann, denn durch diese intensive Zeit wächst man unheimlich eng zusammen. Aber ich freue mich – wie bei den anderen zweien damals auch – schon jetzt auf die Zeit, wenn unser kleiner Scharfzahn ausgewachsen ist und ohne diese superspitzen Milchzähnchen herumlaufen wird 😀 . Und das ist auch mein Abschlusstipp an alle, die gerade einen Welpen zuhause haben, der manchmal alle Nerven gleichzeitig aufbrauchen will: Denkt an den tollen Hund, der er ist und sein wird. Stellt euch vor, was für ein wunderbarer Begleiter er werden wird. Visualisiert besondere spätere Momente mit ihm. Das hilft durch die intensive Welpenzeit. Und de facto stimmt es ja wirklich: Sie werden so schnell groß! :0)
Alles Liebe,
Vera