Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob es gerade Sinn macht, einen Blog Beitrag zu verfassen, denn während ich hier in Wien sitze, herrschen nicht weit weg in der Ukraine Überlebenskampf, Tod und Zerstörung. Diese gesamte Situation ist surreal und beängstigend. Da ich als Mensch und auch als Politikwissenschaftlerin nicht dazu neige gefährliche Situationen herunterzuspielen, möchte ich hier erst gar nicht auf mögliche Szenarien eingehen.
Was mir im Moment jedoch sehr wichtig erscheint, ist die Botschaft, dass wir gerade jetzt nicht die Augen verschließen dürfen vor dem, was aktuell geschieht, auch wenn dieser Angriffskrieg unerträglich ist und man am liebsten nichts davon hören und sehen möchte, weil es Ängste auslöst. Aber wenn wir so tun als wenn nichts wäre, nur weil wir unser Leben weiterleben möchten, dann ist das keine sehr schlaue Reaktion und auch alles andere als solidarisch.
Ich verstehe, dass viele Nachrichten per se nicht gut aushalten, aber ein Verdrängen der Realität als erwachsener Mensch kann nicht die Lösung sein. Dosiert es so, wie ihr es verkraftet, aber bitte macht nicht die Augen zu oder erzählt, dass alles halb so schlimm ist, es „uns hier schon nicht treffen wird“ oder „man sich keine Sorgen machen soll“.
Es ist schlimm. Es ist unerträglich. Und man sollte sich Sorgen und Gedanken machen.
Sind das angenehme Gefühle? Nein, natürlich nicht. Aber das Leben besteht nicht nur aus angenehmen Gefühlen.
Unsere Generation hatte bisher ein riesiges Glück in den hiesigen Gefilden zu einer Zeit mit wenig Bedrohung von Außen zu leben. Dann kam Corona. Danach dieser erste Krieg seit langer Zeit, der auch von allen als solcher wahrgenommen wird (Kriege in Europa gab es auch nach dem zweiten Weltkrieg leider schon vor diesem, sie wurden nur nicht von allen gesehen, was wiederum zeigt, dass wir schon öfter nicht genau hingeschaut haben).
Wer kann, spendet jetzt und zwar am besten Geld, damit besorgt werden kann, was gerade wirklich gebraucht wird. Hier geht das unheimlich schnell und einfach.
Alles Liebe,
Vera