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Brustkrebs Vorsorgeempfehlungen sind für gesundheitsbewusste Frauen gefühlt ja allgegenwärtig. Besonders wenn es in der eigenen Familie Brustkrebs gab, ist die Sensibilität noch einmal höher. Aber auch wenn man hormonell verhütet (hat) oder eine Hormontherapie plant oder durchläuft. Das ist die eine Seite. Die andere ist jene, dass wahrscheinlich fast keine Frau gern zu solchen Terminen geht. Auch wenn sie weiß, wie wichtig Vorsorge, Früherkennung & Co sind.
Fakt ist allerdings: Sofern es nicht bereits früher Anlass dazu gibt, startet ab 45 das Zeitfenster, in welchem es Sinn macht sich alle zwei Jahre einer Mammographie zu unterziehen. Gab es in der Familie Brustkrebs oder liegen andere Gründe vor, startet man ab 40.
Abgesehen von der Mammographie gibt es auch noch den Brustultraschall, welchen ich persönlich auch schon in meinen 30ern öfter habe machen lassen. Gerade bei noch dichtem Gewebe ist ein Ultraschall eine sehr gute Sache. Außerdem hat man hierbei keine Strahlenbelastung und es ist auch nicht schmerzhaft. Darüber hinaus gibt es das Brust-MRT, durch welches etwaige Auffälligkeiten abgeklärt werden können. Hierfür liegt man im MRT am Bauch, die Brüste in vorgefertigten Schalen.
Mammographie, die erste
Meinen ersten Mammographie-Termin zu vereinbaren habe auch ich Monate lang vor mir hergeschoben. Von meinem Frauenarzt hatte ich auf meine Nachfrage nach einer Mammographie- und Sonographie-Überweisung die Information bekommen, dass ich mich bei dem kostenlosen österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm anmelden kann. Das funktioniert mit einem schnellen Anruf und der Bekanntgabe der Daten und ist auch bereits ab 40 Jahren möglich. Im Anschluss wird man bzw. die eigene eCard für das Programm freigeschaltet und man kann so ohne Überweisung einen Termin in einem Institut der Wahl vereinbaren, das Institut sieht dann direkt bei Eingabe der Daten, dass man freigeschaltet ist. Darüber hinaus erhält man im Rahmen des Programms alle zwei Jahre auch eine Einladung via Brief zur Vorsorge, d.h. man wird entsprechend daran erinnert.
Die erste Hürde der Freischaltung hatte ich ziemlich bald erledigt (obwohl es an sich nur wenige Minuten dauert, schiebt man solche Anrufe ja auch manchmal vor sich hin), bald kam auch der Brief mit der Einladung zur Mammographie. Das Vereinbaren für einen Termin habe ich dann aber immer wieder hinausgezögert statt einfach endlich den Termin auszumachen. Schlussendlich kam der Tag, wo es mir selbst reichte und siehe da, innerhalb von weniger als zwei Wochen bekam ich einen Termin in dem mir bereits bekannten Institut.
Von der Mammographie hört man als Frau im Laufe der Zeit ja allerhand Dinge. Dass sie sehr schmerzhaft wäre, dass sie gefährlich wäre, dass man durch das Quetschen der Brust Krebs bekommen könnte… ich will hier gar nicht alles aufzählen. Natürlich machen solche Erzählungen etwas mit einigen Frauen, weil sie in manchen Fällen Angst aufkommen lassen können. Und das bei einem Thema, das für viele ohnehin bereits sehr sensibel und mit Ängsten verbunden ist.
Eine meiner besten Freundinnen ist eine erfahrene Radiologin und meine Anlaufstelle, wenn ich fundierte Informationen über bildgebende Verfahren brauche. Durch sie wurde mir auch besser verständlich, dass der Brustultraschall alleine als Vorsorge nicht ausreicht, weil es beispielsweise zum Finden von Mikrokalk (kleinste Kalkeinlagerungen im Brustgewebe, die nicht tastbar sind) die Mammographie braucht. Andererseits ist die Sonographie, also der Schall, bei noch dichtem Brustgewebe wiederum auch eine wichtige ergänzende Untersuchung. Mir persönlich hilft es, wenn ich weiß und verstehe, was warum wie gemacht wird. Auch wenn ich natürlich trotzdem keine große Vorfreude auf solche Termine habe.
Als ich schließlich nach Wochen, okay Monaten, der Aufschieberitis den Raum für die geplante Röntgenuntersuchung betrat, war es sehr angenehm, dort eine erfahrene, tatkräftige und gut gelaunte Röntgentechnische Assistentin (RTA) anzutreffen, der ich in Folge während der Vorbereitungen sämtliche Fragen stellte, die jemand an dieser Stelle und mit der Erfahrung sicher gut beantworten kann. Von der Strahlenbelastung (Antwort: „Mittlerweile sehr geringe Belastung“) über die zu erwartenden Schmerzen bei der Untersuchung („je nach Brustgröße kann es unangenehm bis kurzzeitig schmerzhaft sein, es hilft, wenn die RTA erfahren ist“) bis hin zum Thema des Quetschens des Brustgewebes („Punktuelles Quetschen oder Hineinstechen mag die Brust nicht, deshalb zB immer Vorsicht mit Gartengeräten, bei dieser Untersuchung wird aber nicht in dieser Form punktuell gezwickt“). Wie oft sie selbst eine Mammographie vornehmen lässt („Alle zwei Jahre“).
Man braucht ingesamt übrigens vier Bilder oder wie die RTA zu mir sagte: „Ich lasse Sie erst gehen, wenn wir vier schöne haben“. Zum Glück waren es auf Anhieb vier schöne. Zwei davon waren nicht nur unangenehm, sondern taten schon weh, aber immerhin nur sehr kurz.
Danach ging es in einem anderen Raum mit dem Brustultraschall weiter. Auch hier war an diesem Tag eine sehr nette Ärztin zugegen, die etwas Beruhigendes an sich hatte, was für jegliche Untersuchungen aller Art aus Patientensicht ja immer gut ist.
So oder so kann ich nur dazu raten, gerade auch dem medizinischen Personal alle Fragen zu stellen, die sich auftun. So vergeht einerseits die Zeit gefühlt schneller, andererseits bekommt man Informationen aus allererster Hand, denn diese Menschen haben täglich stundenlang fachlich mit genau diesen Themen zu tun.
Mein Fazit: Ich bin froh, dass ich es gemacht habe und ich habe mich danach erleichtert gefühlt. Im Nachhinein wäre es klüger gewesen es nicht über Monate aufzuschieben, weil auch das Aufschieben unnötig Energie fressen kann.
Für alle, die sich informieren möchten, hier findet ihr den Link zum Brustkrebs-Früherkennungsprogramm, dort gibt es viele weitere Informationen und FAQ. Und natürlich ist auch eure Frauenärztin oder euer Frauenarzt Anlaufstelle für dieses Thema, um ganz individuell zu beraten, was in eurem Fall Sinn macht.
Alles Liebe,
Vera