Mitte November hat ASICS in New York, Tokyo und London den MetaRun in großem Rahmen der Öffentlichkeit vorgestellt – ein Modell, bei dem sich ASCIS zum Ziel gesetzt hat, den besten Laufschuh der Welt zu konstruieren.
Dass diese Aussage natürlich relativ und individuell zu sehen ist, ist klar, denn der beste Laufschuh ist der, der uns persönlich am besten passt und mit dem wir problemlos und beschwerdefrei laufen.
Dennoch ist nach über 3 Jahren Forschung und Entwicklung von bis zu 40 Wissenschaftlern im Research Institute of Sports in Kobe (Japan) laut ASICS mit dem neuen MetaRun der neue Industriestandard für Laufschuhe entstanden.
Dafür wurde nicht nur die momentan beste und neueste Technologie von ASICS in den MetaRun „verbaut“, es wurden auch mehrere neue Patente von ASICS entwickelt und angemeldet.
Herausgekommen ist ein Laufschuh, der laut ASICS in Punkto Leichtigkeit, Stabilität, Dämpfung und Passform neue Maßstäbe setzen soll:
1.) Die neue FlyteFoam Mittelsohle besteht aus einem neu entwickelten organischen Fasermaterial, das 55% leichter ist als das bisher verwendete und reduziert das Gewicht des MetaRun um 20g.
2.) Verschiedene Gelmaterialien (X-Gel) sollen für mehr Dämpfung vor allem im Fersenbereich sorgen
3.) Das aus einem Stück gefertigte Obermaterial aus Jacquard Mesh…
… und ein optimierter Fersenbereich, der sich der Fussform individuell anpasst, sollen eine perfekte Passform ermöglichen.
4.) Und das ebenfalls neu entwickelte Adapt-Truss-System soll DAS Highlight des MetaRun darstellen. Dieses neu konstruierte System im Bereich des Mittelfusses besteht aus zwei Teilen, die nicht fix miteinander verbunden sind. Steigt die Belastung im Zuge des Laufens, zB auf Grund einer zunehmenden Überpronation bei fortschreitender muskulärer Ermüdung, innenseitig am Laufschuh an, so beginnen die zwei anfänglich nicht direkt kommunizierenden Elemente des Adapt-Truss-Systems ineinander zu greifen und sollen laut ASICS so für zunehmende Stabilität im Fersen- und Mittelfussbereich sorgen.
Andreas Moll, Merchandise Manager Performance Footwear bei ASICS Europa in den Niederlanden, erklärt mir dazu in einem Telefonat: „Das völlig neue Adapt-Truss-System bietet eine um 50% bessere Mittelfußstabilität als bisher, allerdings – und das ist das ganz besondere an diesem System – nur dann, wenn der Läufer diese Stabilität auch wirklich benötigt.“
Das Adapt-Truss-System ist also sozusagen ein aktives Stabilisationsprinzip, das sich dem aktuellen biomechanischen Laufmuster und Ermüdungsgrad des Läufers anpasst:
-> korrekte Technik, Neutralläufer, keine Ermüdung, keine Überpronation => keine/ bzw .weniger Stabilität, die der MetaRun gibt
-> zunehmende Ermüdung, (beginnende/zunehmende) Überpronation, schlechter werdende Lauftechnik => zunehmende Stabilität des MetaRun
Somit sollen laut Andreas Moll auch Neutralschuhläufer mit dem MetaRun laufen können, ohne durch das Stabilisationssystem des MetaRuns gestört zu werden, solange sie es nicht benötigen.
Für wen ist der neue MetaRun nun gedacht?
Prinzipiell sollen – laut ASICS – auf Grund des neuartigen Stabilisationsprinzips des Laufschuhs alle Läufertypen den neuen MetaRun problemlos laufen können. Dass man allerdings vom MetaRun aber auch nicht die Flexibilität eines Lightweighttrainers erwarten darf, wird von ASCIS gar nicht bestritten.
De Facto richtet sich die Zielgruppe des ASICS MetaRun deshalb doch eher an die bisherigen klassischen Gel-Kayano UserInnen, die zwar perfekt agierende Stabilität und Dämpfung, aber auch zunehmend weniger Gewicht und bessere Passform wünschen – und dafür auch bereit sind, etwas tiefer in die Geldtasche zu greifen. Dafür bekommen sie dann allerdings auch eine „AMG-getunte-S-Klasse“ auf dem neuesten Stand der ASICS-Technik.
Ob der Preis von 250€ dafür gerechtfertigt ist, muss jede/r für sich entscheiden.
Wer sich allerdings für den MetaRun entscheidet, muss nicht nur schnell sein, sondern auch etwas Glück haben, denn weltweit werden nur 60.000 Stück davon produziert und auch nur in einigen wenigen ausgewählten Laufshops pro Land ab morgen (1. Dezember 2015) zum Verkauf stehen.
Für alle, die keinen MetaRun mehr bekommen, sei zum Trost aber gesagt, dass ASICS bereits angekündigt hat auch in viele andere zukünftige Laufschuhmodelle die im MetaRun integrierten neuen Ideen, Konstruktionen und Neuerungen zumindest teilweise einzubauen bzw. diese für andere Schuhmodelle auch entsprechend weiterzuentwickeln. Klingt vielversprechend und weckt die Neugier auf die kommenden Laufschuhpaletten von ASICS.
Auf jeden Fall bin ich, der ich ja eigentlich kein Stabilitätsschuhläufer bin, jetzt schon mal sehr gespannt auf meine Testläufe mit dem MetaRun, der in den nächsten Tagen bei uns in der LaufSportPraxis in Wien eintreffen sollte. Ich werde euch dann wie immer berichten 😉
Euer Doc Tom