Die liebe Zeit. Sie ist wohl das Hauptargument, warum regelmäßige Bewegung, gesunde Mahlzeiten oder Entspannungseinheiten ausfallen. Kaum jemand, der nicht vermeldet, dass sie oder er „keine Zeit“ für x oder y hat. Wofür wir aber dagegen sehr oft Zeit haben, sind alle möglichen Zeiträuber. Seien es soziale Medien wie Instagram, Facebook oder Youtube, planloses Herumsurfen in den Weiten des Internets oder Herumtrödeln bei Alltagsaufgaben.
Wie ihr Zeiträuber erkennen und in Zukunft vermeiden könnt, erfahrt in im heutigen Blog Beitrag.
Zeiträuber enttarnen
Sie verstecken sich in unserem Alltag, verkleiden sich gerne als „Entspannung zwischendurch“ und tun uns doch oft so gar nicht gut: Unnötige Zeiträuber verstopfen unsere Abläufe und ziehen mehr Energie als sie uns zurückgeben. Zeit also, sie aus unserem Alltag zu verbannen oder zumindest zu reduzieren.
Schritt Nummer 1 dafür lautet: Die Zeiträuber identifizieren. Denn wer nicht weiß, was ihr oder ihm die Zeit raubt, tut sich schwer, genau diese Gewohnheiten zu vermeiden.
Und hier beginnt die Krux: Zeiträuber sind eine sehr individuelle Angelegenheit. Denn was für den einen ein echter Zeiträuber ist, ist für den anderen vielleicht tatsächlich eine Entspannungsform, die funktioniert.
Ich schlage daher meinen Klientinnen und Klienten immer vor zu unterscheiden: Was zieht nur Zeit und Energie und ist damit vergeudete Zeit? Und was tut gut und hilft beim Auftanken?
Schlussendlich kommt es ohnehin immer darauf zurück, dass wir Priorisieren müssen: Was steht momentan oder in der aktuellen Lebensphase ganz oben, was in der Mitte und was weiter unten?
Nach diesem Prinzip kann man sich auch orientieren, wenn es um Zeiträuber geht. Im Internet Herumsurfen kann demnach sinnlos und reine Zeitverschwendung sein, aber es kann auch ein Abschalten und Auftanken sein, wenn man gemütlich und ungezwungen zB Informationen für den nächsten Urlaub sammelt und dabei eine Menge Vorfreude auftankt. Abendliches Lesen kann ein kleiner Schlafräuber sein, aber es kann einen auch in andere Welten entführen, entspannen und darüber hinaus dazu beitragen Dinge zu hinterfragen, nachzuspüren und so manches zu reflektieren.
Was Social Media angeht, lohnt es sich meist so gut wie immer, die Zeit dort zu begrenzen, da man sich leicht darin verliert, insbesondere wenn man zudem „nur“ privat auf diversen Plattformen unterwegs ist. Hierzu können auch Trackings Apps helfen, die einem schwarz auf weiß zeigen, wie viel Zeit man Tag für Tag dafür aufwendet. In vielen Fällen kann das ein sehr guter Augenöffner sein.
Hat man also das Gefühl, man hat zu wenig Zeit, dann sollte man den eigenen Alltag einmal für eine Woche beobachten und wird sehr rasch merken, wo man unnötige Zeit liegen lässt.
Tag für Tag reflektieren
Eine Frage, die sich auch sehr bewährt hat und die ich auch bei meinen Vorträgen immer mit auf den Weg gebe, ist ebenfalls eine gute Hilfe und zwar für jeden Tag:
Hat mich mein heutiges Verhalten meinem Ziel näher gebracht oder weiter weg?
Will man sich gesünder ernähren, mehr bewegen oder entspannen, mehr Zeit nur für sich einplanen oder Zeit für ein bestimmtes Hobby nehmen, wird man abends beim Nachdenken über diese Frage schnell merken, ob der Tag ein Schritt in die richtige Richtung war oder nicht.
Reihen sich dann zu viele Tage mit Rückschritten hintereinander, weiß man, dass es Zeit ist, gegenzusteuern oder aber womöglich das Ziel für den Moment zu verschieben oder zu adaptieren.
Zum Abschluss sei gesagt: Ich denke nicht, dass man immer produktiv sein muss, sondern dass es gerade im Alltag kleine Inseln mit Auszeiten geben sollte, in welcher Form auch immer es jedem von uns gut tut.
In diesem Sinne sollten wir den Fokus v.a. darauf legen, was uns Energie gibt und im Gegenzug das reduzieren, was uns Energie nimmt. Denn das sind die wahren Zeiträuber.
Alles Liebe für euch,
Vera