Vor ein paar Jahren habe ich einmal davon gehört, dass es eine Übung gibt, die sich 101 Ziele nennt. Dabei schreibt man ganz spontan 101 große, kleine und mittlere Ziele (und Wünsche) auf. Einfach, was einem so einfällt. 101 ist dabei ganz schön viel, also kein Problem, wenn man ad hoc nicht alle 101 schafft, sondern „nur“ 43 oder 76 oder 24 😉 . Es geht viel mehr um den Prozess an sich und der heißt: Was wünscht du dir? Was hättest du gerne in deinem Leben? Was willst du können/tun/erleben? Willst du mutiger werden und weniger Angst haben? Mehr für andere oder eine bestimmte Sache einstehen? Für eine bestimmte Organisation tätig werden oder spenden? Deinen Job ändern? Willst du ein bestimmtes Instrument lernen? Oder eine neue Sprache? Oder eine neue Ausbildung oder ein neues Studium beginnen? Willst du mehr Zeit für jemanden aufbringen? Öfter ganz old school Briefe mit jemandem schreiben? Wünscht du dir bestimmte Blumen im Garten oder Gemüse am Balkon? Oder ein Eigenheim? Oder würdest du gerne Bogenschießen oder Schach lernen? Oder mehr lesen? Eine Tageszeitung abonnieren? Alle Bücher eines bestimmten Autors lesen? Täglich spazieren gehen? Etwas Neues ausprobieren? Irgendwann ein bestimmtes Auto fahren? Oder ein bestimmtes Fahrrad? Kochen lernen? Jemandem ein spezielles Geschenk machen? Von Urlaubszielen träumen? Mit dem Malen beginnen? Einen Hund in die Familie aufnehmen?
All das schreibst du nummeriert nieder, wobei es egal ist, was an welcher Stelle steht, d.h. du musst kein Ranking in Sachen Wichtigkeit vornehmen. Du schreibst einfach alles nieder, was dir einfällt.
Diese Form des Journalings macht Spaß, sie gibt eine Richtung vor, sie schafft es, dass einem wieder einiges in den Sinn kommt, was man schon längst vergessen hatte. Dabei gibt es selbst in Coronazeiten so vieles, was man machen, gestalten und erleben kann.
Ich mache diese Übung seit 2019 in unregelmäßigen Abständen und habe seither alle Notizen dazu aufbehalten, weil ich es witzig finde, zu sehen, was sich erfüllt hat (das bekommt dann einen Haken 🙂 ), was sich verändert hat oder was ich gerne wollte und noch immer will, aber irgendwie in Vergessenheit geraten ist.
Ich habe die Übung erst gestern wieder gemacht und mich zwischendurch spontan für 10 Minuten hingesetzt, um einfach loszuschreiben. Ich kann es nur empfehlen. Es geht nicht darum, dass davon alles erreicht, erlebt oder umgesetzt werden muss, gar nicht, sondern einfach um die positive Stimmung, das „sich Sortieren“ und auch schlichtweg Spaß haben. Man darf nämlich noch immer Träumen, auch wenn man schon längst erwachsen ist. Vielleicht sollte ich auch schreiben, gerade dann. Also nichts wie los 😉 .
Alles Liebe,
Vera