Lange haben wir gesucht, nun ist es soweit. Unser Zweithund ist eingezogen und damit ihr euch nicht wundert, falls er hier und da am Blog oder auf Instagram auftaucht, möchte ich ihn euch hier einmal kurz vorstellen.
Wir haben nach einer robusten, gesunden, lernfreudigen und wachsamen Rasse gesucht und ich habe mich mehrere Jahre mit der Thematik Zweithund auseinandergesetzt, da wir bereits bei Alistair’s Einzug wussten, dass irgendwann, sobald Ally soweit ist, ein zweiter Hund kommen würde. Eigentlich war ja ein Whippet zu unserem Aussie Achilles geplant, weil Achilles Windhunde immer so unheimlich toll und faszinierend fand. Aber nachdem Achilles viel zu früh von uns gegangen ist, wurde aus diesem Plan nun bekanntermaßen nichts…
Umso wichtiger ist mir seither die Gesundheit bei der Hundewahl und deshalb traute ich mich nicht noch einmal über einen Aussie drüber, auch wenn ich es gerne gemacht hätte, aber diese vermutliche Autoimmunerkrankung von Achilles, von der wir bis heute nicht wissen, was es wirklich war, nur, dass es ihm über viele Monate trotz Medikamente, Tierarztbesuchen ohne Ende sowie Alternativmedizin als Ergänzung zur Schulmedizin immer schlechter und schlechter ging, war wirklich ein einziges Drama für uns alle.
Somit ist es nach langer rationaler Überlegung und emotionalem Hin & Her kein Aussie geworden. Ich habe mir ausgewählte, andere Rassen angesehen, habe mich mit vielen Besitzern ausgetauscht, nachgefragt, ebenso bei Züchtern, Trainern etc., auch YouTube und Google durften natürlich nicht fehlen (und ja, ich kenne jetzt alle Schauermärchen von diversen Rassen 😉 ) . An dieser Stelle noch einmal Danke an alle, die sich die Zeit genommen haben, um ihre Erfahrungen, Tipps und ihr Wissen weiterzugeben.
Prinzipiell hätte ich absolut nichts gegen einen zweiten Whippet gehabt, im Gegenteil, seit Ally bin ich Whippets in der Tat verfallen. Aber gerade für Haus & Garten wünsche ich mir doch einen wachsamen Hund, nicht zu letzt deshalb, weil ich vom Aussie bereits eine gewisse Wachsamkeit gewohnt bin.
Und da ist er nun: Neo, ein Tervueren Rüde.
Genauer gesagt ist er ein Working Tervueren, also nicht die Schönheitslinie der Variante des belgischen Schäferhundes mit der langen Schnauze, sondern die Arbeitslinie der Rasse, die eher wie ein langhaariger Malinois aussieht. Er braucht also nicht nur Bewegung in Form von Spazieren, Laufen und Wandern, sondern auch ausreichend Kopfarbeit in Form von zB Nasenarbeit, Tricktraining, Fährte etc.. Natürlich eignet er sich auch hervorragend für Hundesportarten wie Agility, Disc Dog (Frisbee), Hundeturnen, Dog Dancing oder Canicross. Wir werden sehen, was ihm taugt und in welche Richtung er sich entwickelt.
Wir haben ihn seit seiner vierten Lebenswoche regelmäßig besucht und freuen uns sehr, dass er nun eingezogen ist.
Eine aufregende Zeit, nicht nur für uns, sondern auch für unseren Whippet Alistair und die drei Katzen ^^ 😉 Aber ich muss sagen, bisher schlagen sich alle unheimlich gut und ich bin sehr stolz auf Ally und die Katzen, die bis jetzt alle sehr gut reagiert haben. Gerade für Ally ist es sicherlich sehr komisch, wenn da plötzlich ein neues, selbstbewusstes Kerlchen einzieht und ihn als Prinz auf der Erbse mehr oder weniger dezent vom Thron stößt, aber er macht das bisher einfach nur großartig (und er wird natürlich immer unser Prinz bleiben 😉 ).
Ich gebe ehrlich zu, ich hätte mich nicht über einen Belgier drüber getraut, wenn es nun nicht bereits mein dritter Hund wäre und ich mich mittlerweile sehr viel mit dem Thema Hundehaltung befasst hätte. Und dennoch wird es sicherlich eine herausfordernde Zeit, denn wie jedes Baby muss auch Neo naturgemäß noch ganz viel lernen und hat durch seine Rasse natürlich ein triebiges Wesen.
Aber ein Hund bedeutet immer viel Verantwortung und man sollte definitiv auch immer Respekt vor der Entscheidung haben, einen Vierbeiner bei sich aufzunehmen, weil man nicht nur sein Herz daran verliert, sondern es auch echte Hingabe, Rücksichtnahme und auch persönliche Einschnitte erfordert, alleine was den zeitlichen „Aufwand“ angeht. Ich schreibe das unter Anführungszeichen, weil es genau das ist, was man Hundemensch ja auch mag, dass man eben täglich gemeinsam aufwacht und schlafen geht und der Hund ein sehr großer Teil des eigenen Lebens ist. Aber ja, es ist auch viel Arbeit, hat meist wenig mit den herkömmlichen, romantisch anmutenden Vorstellungen zu tun, die man so hat (v.a. was Welpen und Junghunde angeht 😉 ) und läuft nicht einfach wie von selbst nebenbei.
Auch wenn ich also hier am Blog oder auf Instagram von meinen Hunden schwärme, lasst euch davon bitte nur mitreißen, wenn ihr bereit seid, auch vollen Einsatz zu liefern (was tatsächlich nicht immer so lustig ist). Und befragt andere Hundehalter, bevor ihr euch einen Hund anschafft und zwar am besten über einen längeren Zeitraum und verschiedene Menschen mit verschiedenen Rassen. Auch Hundetrainer sind dafür sehr gute Ansprechpartner.
Alles Liebe,
Vera