Unbezahlte Werbung
Der Sommer ist da und mit ihm meine Bücher, die ich in den nächsten Monaten lesen möchte. Als Gesundheitsberaterin ist es mir wichtig, über ein breites Wissen rund um alle möglichen Themen die Gesundheit betreffend zu verfügen, deshalb ist so gut wie tägliches Lesen und Weiterbilden für mich ein Muss. Wer zu einem Thema nur ein Buch liest oder eine Fachmeinung hört, wird sich schwer tun, alle Seiten einer Medaille zu beurteilen, umso essentieller ist es meiner Erfahrung nach, verschiedene Sichtweisen und Meinungen zu kennen, neben einem guten Grundwissen auch immer wieder neue Erkenntnisse zu gewinnen und es auch aushalten zu können, dass es nicht nur Schwarz und Weiß, sondern auch Grauzonen gibt. Abgesehen davon, dass vieles im Leben auch einfach individuell ist.
Aber zurück zu den Büchern: Vielleicht ist ja ein für euch ebenfalls spannender Titel mit dabei. Nicht alle behandeln reine Gesundheitsthemen. Manche widmen sich auch Lebensthemen wie dem Altern oder dem sozialen Geschlecht der Frau und geschichtliche Irrungen.
Hier meine Auswahl (alle Bücher selbst gekauft):
- Altern von Elke Heidenreich* (Affiliate Link): Dieses kleine, ich würde sagen philosophische Büchlein habe ich bereits gelesen und ich fand es sehr kurzweilig, aber dennoch inhaltsreich. Altern und auch der Tod sind etwas, das uns alle betrifft, aber nicht jede:r setzt sich gerne damit auseinander. Wer außerdem gediegene Zitate gern mag, findet hier eine launige Lektüre vor, die davon nur so strotzt.
- Beklaute Frauen von Leonie Schöler* (Affiliate Link): Oder „wie Frauen Geschichte schrieben – und Männer dafür den Ruhm bekamen“. In diesem Sachbuch geht es um Geschichtswissen, Sichtbarkeit und weibliche Leistungen, die bisher nicht gewürdigt wurden, dafür hier in den Mittelpunkt gerückt werden.
- It’s not Hysteria von Dr. Karen Tang* (Affiliate Link): Ein neu erschienenes Buch einer Gynäkologin über Frauengesundheit und wichtige, damit verbundene gynäkologische Themen wie PCOs, Zysten, Myome, Beckenbodenbeschwerden, Endometriose und Adenomyose, PMS und das psychisch noch viel intensivere PMDS, Unfruchtbarkeit, Fehlgeburt, Gender Diversity, Perimenopause und Menopause, vulvovaginale Themen, Harninkontinenz, Krebs, Verhütung, Hysterektomie, Sterilisation und diverse Untersuchungen. Egal, welches Problem, frau ist nicht allein damit und sollte mit Beschwerden und Sorgen ernst genommen werden. Genau diesen Ansatz verfolgt Dr. Tang mit ihrem Buch.
- Östrogen! von Dr. Avrum Bluming und Carol Tavris* (Affiliate Link): Dieses Buch gilt im amerikanischen Sprachraum als Klassiker. Geschrieben von dem Onkologen Dr. Bluming und der Sozialpsychologin Tavris geht es um die Studienlage rund um die Behandlung mit körperidenten Hormonen in den Wechseljahren. Wie der Titel schon sagt, ist es sehr „pro Hormone“, wobei es zu unterscheiden gilt, denn Hormone sind nicht Hormone. Während die Anti-Baby-Pille beispielsweise klassischerweise aus synthetischen Hormonen besteht, werden bei Wechseljahrsbeschwerden (die schon Jahre vor dem Wechsel auftreten können) andere Hormone, nämlich körperidente Hormone verschrieben. Wird die Pille oft sehr schnell und über Jahrzehnte gefühlt ohne große Bedenken verschrieben, bestehen bei körperidenten Hormonen noch immer große Ängste, weil man im Hinterkopf hat, dass es hier ja mal Studien gab, die über ein „großes Risiko für Brustkrebs“ berichtet haben. Hier muss man klar sagen: Bildung und Lesen helfen. Es hilft außerdem auch bei der Auswahl des passenden Frauenarztes oder -ärztin, weil man schnell merkt, wer up to date weitergebildet und „pro Frau“ und „gegen Leiden“ ist und wer nicht (Aussagen wie „Da müssen Sie durch“ und fehlendes Einfühlungsvermögen bei Beschwerden sollten entsprechend als red flag wahrgenommen werden). Recht hat dagegen, wer nach individuellen Lösungen sucht. Diese können sich, gerade in Zeiten eines hormonellen Chaos‘, wie es in der Perimenopause der Fall ist, ändern, es kann sein, dass kurz oder länger herumprobiert werden muss, was optimal passt. Aber Frauen sollten auf alle Fälle über alle Möglichkeiten informiert werden und aufgeklärt eine Entscheidung treffen können. Nicht nur hinsichtlich akuter Beschwerden, sondern auch in Bezug auf Erkrankungen und Beschwerden, die über Jahre durch Hormonmangel auftreten könnten. Auch hier würde ich bei Bedarf und Unsicherheit immer empfehlen, verschiedene Meinungen zu hören, mehrere Bücher darüber zu lesen, natürlich mit Ärztinnen und Ärzten zu sprechen, Podcasts anzuhören (wenn möglich nicht nur aus dem deutschen Sprachraum) und sich auch via PubMed selbst an Studien zu wagen, um sich eine Meinung zu bilden. Und einer der Buch-Klassiker auf diesem Gebiet ist eben dieses Buch.
- The Menopause Brain von Dr. Lisa Mosconi* (Affiliate Link): Dr. Mosconi ist Neurowissenschafterin, die sich auf weibliche Gehirne spezialisiert hat, was auch familiär bedingt ist, da es in ihrer italienischen Familie neurologische Erkrankungen auf Seiten der Frauen gab, während der Bruder dieser Frauen keine Erkrankungen entwickelte. Dass das weibliche Gehirn ein spannendes Forschungsfeld ist, weil es durch die Zyklusphasen oder während einer Schwangerschaft bemerkenswerte Entwicklungen durchmacht ist das eine, aber dass es in den Wechseljahren und danach zu weiteren Veränderungen kommt, darum geht es in diesem Buch. Ein sehr spannendes Thema.
- Biohacking für Frauen von Angie Lal* (Affiliate Link): Ich gestehe, ich mag den Begriff Biohacking überhaupt nicht. Aber ich lese gerne das, was Frauen und potentielle Klientinnen lesen, damit ich im Bilde bin, welche Infos gerade kursieren. Hier geht es u.a. um Ernährung, Fasten, Zyklus und Hormone, Training, Schlaf und den Umgang mit Stress.
- Psychische Erkrankungen neu verstehen. Warum Stoffwechsel und Mitochondrien die Schlüsselrolle für unsere psychische Gesundheit spielen von Christopher M. Palmer* (Affiliate Link): Christopher Palmer ist Psychiater in Harvard und forscht an möglichen Ursachen für die stetig ansteigende Patientenzahl mit psychischen Erkrankungen wie ADHS, Depressionen, Angstzuständen, Zwangsstörungen, post traumatische Belastungsstörungen (PTBS), bipolare Störungen oder Schizophrenie. Interessant dabei ist auch ein möglicher Zusammenhang zwischen den psychischen Störungen und damit einhergehenden körperlichen Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Alzheimer oder Epilepsie. Palmer geht auf Basis seiner Forschungsergebnisse von Stoffwechselstörungen des Gehirns aus und bezieht sich dabei auf die große Rolle, die unsere Zellen, genauer die Mitochondrien hierbei spielen. Ebenso haben seinen Erkenntnissen nach andere Faktoren wie Genetik, Entzündungen, Schlafmangel, Hormone, Alkohol, Drogen, Einsamkeit oder Traumata Einfluss auf den Stoffwechsel und die Zellen. Was das für Behandlungsmethoden und Therapieoptionen heißt, darum geht es in diesem Buch.
Das Thema mental health wird aus meiner Sicht gerade im Gesundheitsbereich noch viel zu oft vernachlässigt oder zu eindimensional betrachtet. Hoffen wir, dass sich das in Zukunft ändert, damit man mit den steigenden Erkrankungszahlen auch umgehen und den betroffenen Menschen besser helfen kann.
Ich freue mich, wenn die ein oder andere Buchinspiration für euch dabei war.
Alles Liebe & einen feinen Lesesommer,
Vera