„Und was machst du in deinem Beruf genau?“ Das werde ich oft gefragt, wenn ich von meinem Job, oder besser von meiner Berufung erzähle. Und es ist gar nicht so einfach, mit nur einem Satz darauf zu antworten, weil mein Betätigungsfeld ein sehr weites, vielfältiges ist. Ich führe nun seit über dreieinhalb Jahren mein Gesundheitsconsulting-Unternehmen, das Menschen dabei hilft, gesünder, glücklicher und zufriedener zu leben.
Der Weg zu mehr Gesundheit kann für den einen Klienten in Form von wöchentlichem Personal Training stattfinden (manche Klienten beehren mich auch zwei Mal in der Woche), andere lassen sich durch wöchentliche Trainingspläne und Stand-By-Betreuung via Emails, SMS oder Telefonate coachen, oft auch, um an Wettbewerben, sei es im Laufen, Triathlon oder Radfahren, teilzunehmen oder Unterstützung und professionelle Hilfe beim Abnehmen an der Seite zu haben.
Ich trainiere mit Sportlern (ambitionierte Hobby-Sportler wie auch Profis) ebenso wie mit Managern und Unternehmern. Auch wenn die Tagesabläufe meiner Klienten meist sehr unterschiedlich sind, haben so gut wie alle gemeinsam, dass sie Menschen sind, die mitten im Leben stehen und fokussiert an ihren Zielen arbeiten. Und da es mir nicht nur um sportliche Leistungen geht, sondern ich Gesundheit ganzheitlich betrachte, werden auch Entspannung und Ernährung als wesentliche Säulen miteinbezogen. So mixe ich morgens oftmals grüne Smoothies, die nach dem Training von den Klienten mitgenommen werden, denn so ist es ein doppelt guter Start in den Tag. Ich mache Ernährung bei allen Klienten zu einem Thema, indem es nicht darum geht, eine Ernährungsform für alle zu propagieren, sondern eine gesunde Alltagsernährung für jeden einzelnen zu finden, gerne auch via Ernährungstagebuch, welches wir dann persönlich oder digital diskutieren. Hier hilft mir auch mein Geschäfts- und Lebenspartner Doc Tom, der erst jüngst die Weiterbildung in Ernährungsmedizin absolviert hat.
Auch um Entspannen zu lernen, bietet sich das Personal Training sehr gut an, d.h. ich habe ein weiteres Gebiet, mit dem ich mich neben Bewegung und Ernährung intensiv befasse. Durch meine Ausbildung zur Yogalehrerin, die ich derzeit durchlaufe (mittlerweile auch schon wieder über ein halbes Jahr lang, d.h. nur noch ein Jahr to go, wobei noch weitere Ausbildungen in diesem Bereich hinzukommen werden), konnte ich mein Repertoire noch weiterausbauen und es macht mir große Freude, beispielsweise am Ende von intensiven Trainingseinheiten eine gute Schlussentspannung anzuleiten sowie Tipps für Meditation und andere Entspannungstechniken, passende Bücher, Cds und Dvds zu geben, weil ich sehe, wie sehr es meinen Klientinnen und Klienten hilft und gut tut. In meinen Coachings arbeite ich nie „nur“ an der Leistung, am Gewicht, der Figur oder anderen Parametern dieser Art, sondern beachte auch das sogenannte Mindset eines Menschen, einfach den Mensch als Ganzes. Denn zum Gesund- und Glücklichsein braucht es mehr als eine bestimmte Zielzeit oder die vermeintlich richtige Zahl auf der Waage.
Der direkte, enge Kontakt, den wir miteinander pflegen, macht mich auch sensibler für alle Arten von Herausforderungen meiner Klienten abseits des eigentlichen Trainings und gerade weil die Lebenssituationen oft so unterschiedlich sind, eben weil beispielsweise ein Fußballprofi ein komplett anderes Leben führt als eine Unternehmerin mit X-Mitarbeitern, macht es wahnsinnig viel Spaß, Einblicke in die unterschiedlichen Lebenswelten zu bekommen und gemeinsam passende Lösungen zu entwickeln, um das jeweilige Ziel zu erreichen, welches nämlich nicht nur von mir, sondern auch von der Compliance meiner Klienten abhängt, weshalb es ebenso Situationen gibt, wo man klar und ehrlich sagen muss, wenn eine Zusammenarbeit keinen Sinn (mehr) macht. Unzuverlässigkeit ist zum Beispiel etwas, das ein gezieltes Miteinanderarbeiten für mich schwierig macht. Ebenfalls, wenn der echte Wille dahinter fehlt. Das kommt nicht oft vor, aber hier ist es dann wichtig die Konsequenzen zu ziehen, denn damit sich Erfolg einstellt, müssen beide Seiten mitziehen und ich möchte meine Ressourcen und Kapazitäten nicht in jene stecken, die wiederholt Ausreden und Gründe suchen, weshalb etwas nicht geht, sondern in jene, die wirklich an sich arbeiten wollen und Interesse an Lösungen haben. Ich habe zwar für vieles Verständnis und übe mich auch gerne, besonders in der Anfangszeit der Zusammenarbeit in Geduld, weil Veränderungsprozesse einfach auch Zeit brauchen, aber auf Dauer muss man an einem Strang ziehen, deshalb sind Verlässlichkeit und Ehrlichkeit meine Basis für eine gute Zusammenarbeit. Glücklicherweise ziehe ich bis auf wenige Ausnahmen auch die richtigen Menschen für genau diese Art von Zusammenarbeit an.
Tja, soweit also zu den Bereichen Bewegung, Ernährung und Entspannung, die einen großen Teil meiner Arbeit ausmachen. Für weitere Abwechslung sorgen diverse Workshops, Schulungen und Vorträge für Unternehmen, das Verfassen von Fachartikeln für Zeitschriften und Magazine, meine Rolle als BeeBotschafterin für BeeAthletica, unser Blog, aktuell auch weitere neue spannende Projekte und – ein Punkt der mir ganz wichtig ist – stetige Aus- und Weiterbildung. Ich lese viel und lerne auch gern dazu. Ich empfinde es darüber hinaus als wichtig, mich nicht nur auf jenen Bereichen weiterzubilden, die ich bereits beherrsche, sondern auch immer wieder Neues hinzuzuholen, um Bestehendes gezielt zu ergänzen. Nicht alles passt für jeden, deshalb mag ich das Gießkannenprinzip nicht besonders, denn es sind verschiedene Werkzeuge gefragt und gerade One-to-One, also im Umgang mit EINEM Klienten, kann ich mich voll und ganz auf ihn ausrichten und das Passende für sie oder ihn finden.
Ich bin sehr dankbar, dass ich dieser Leidenschaft, Neues zu lernen, derart nachgehen und sie beruflich auch so toll nutzen kann. Und ich schätze es sehr, dass ich mir meine Zeit generell selbst einteilen kann und somit nicht automatisch zu den klassischen Arbeitszeiten arbeiten mus, sondern vielmals sehr früh oder auch sehr spät bzw. am Wochenende, dafür habe ich wiederum untertags einen größeren Spielraum und kann so beispielsweise herrliches Wetter nutzen, mit unserem Hund unterwegs sein usw.. Und, ebenfalls ein echtes Plus: ich kann einen Teil meiner Arbeit auch vom Home Office aus ausüben, sodass ich auch meine Katzen um mich haben kann, was für mich eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre darstellt. Natürlich sind die drei manchmal auch eine Herausforderung, beispielsweise wenn man neben ihnen und dem Hund Telefon-Interviews gibt, während sie sich zu viert um ein Spielzeug oder eine nach drinnen verirrte Fliege streiten 😉 Aber es war und ist dennoch immer mein Traum gewesen, Tiere um mich zu haben und wenn ich an meine ehemaligen Büro-Arbeitsplätze denke, ist es nicht mal ansatzweise ein Vergleich.
Ich habe heute Freiheiten, von denen ich früher nur träumen konnte. Ich kann mich nicht immer, aber zum größten Teil meiner Zeit mit frischem, selbstgekochten Essen versorgen, was mir gesundheitlich sehr gut tut und in der neuen, auf meine Bedürfnisse ausgerichteten Küche noch mehr Spaß macht. Ich kann mir untertags einfacher Zeit für Bewegung in der frischen Luft und bestenfalls auch noch in der Sonne schaffen, um dann abends den Workflow zu nutzen und Konzepte in Ruhe, bei angenehmer tierischer Gesellschaft, gutem Tee und feiner Musik in meinem Arbeitszimmer zu schreiben.
Abseits dieser Rahmenbedingungen mag ich es aber vor allem, dass ich so unmittelbar mit interessanten Menschen arbeiten darf. Dass ich ihre Anerkennung und Wertschätzung genieße, dass ich für mich persönlich sinnstiftende Arbeit leiste und dabei gleichzeitig Spaß habe.
Aber natürlich ist auch in meinem Fall nicht immer alles wunderbar und perfekt. Unternehmerin zu sein bringt auch viel Verantwortung mit sich, passende Strukturen zu erschaffen ist kein Kinderspiel und die Selbständigkeit gilt nicht gerade als sicher – wobei, was ist heute schon sicher? Für mich passt es bisher so, denn es überwiegen eindeutig die Vorteile, nämlich die Freiheit, größtenteils das zu tun, was ich liebe. Ja, es gibt auch genug andere Dinge, die einfach erledigt gehören wie Buchhaltung, Organisatorisches & Co und wenn ich krank oder auf Urlaub bin, habe ich keinen netten Kollegen, der mich vertritt, sondern einen Verdienstentgang, aber sicher auch durch meinen Lebensstil bedingt bin ich recht selten krank, was die Sache natürlich viel leichter macht. In Bezug auf Urlaub muss ich mich heuer ein bisschen an der Nase nehmen, denn der ist letztes Jahr absolut zu kurz gekommen. Wobei das vergangene Jahr ohnehin ein Ausnahmejahr war, in dem viel gleichzeitig passiert ist.
Alles in allem habe ich großes Glück, meiner Berufung so nachgehen zu können. Und wenn ich trotzdem mal unzufrieden sein sollte, dann denke ich an das, was ich mir geschaffen habe und an alles, das mir wichtig ist. Und dann sehe ich ganz klar: ich bin am richtigen Weg <3