Die nächste Zeit wird sich hier am Blog wohl vieles um den Coronavirus drehen. Aber es ist gerade jetzt wichtig, dass wir diese Plattform hier für relevante Informationen nutzen. Denn soziale Kontakte reduzieren, Menschenmengen vermeiden, die Großeltern schützen usw. – all das wird wohl wahrgenommen, aber ich denke, es braucht jetzt v.a. auch ganz konkrete Beispiele für den Alltag, was das genau heißt, deshalb möchte ich hier auf ein paar Punkte eingehen.
Einer für alle, alle für einen
Was ich hier schreibe, bezieht sich auf den derzeitigen Moment, Stand 12. März 2020. Gerade für den Alltag tauchen aktuell nach den jüngsten Einschränkungen einige Fragen auf, die uns alle betreffen. Welche Treffen sagt man ab, muss man die Eltern und Großeltern jetzt wirklich komplett meiden, darf man noch ins Fitnessstudio gehen, ist die Lage wirklich so ernst?
Wir alle tragen Eigenverantwortung, aber auch Verantwortung für unsere Gesellschaft. In diesen Tagen heißt das, dass wir besonnen reagieren sollten. Daher lassen wir bitte eine vermeintliche Coolness oder die „Mir kann dieses Virus eh nichts anhaben“-Attitüde bei Seite und denken wir an die Gemeinschaft. Selbst wenn man persönlich möglicherweise keinen schweren Infektionsverlauf erwartet (wobei auch das für den Einzelfall nicht gesichert ist und es seltener, aber doch ebenso schwere Verläufe bei jüngeren Menschen gibt), ist gerade nicht die Zeit dafür, Risikos für sich und damit für uns alle einzugehen.
Sämtliche gesetzten Maßnahmen machen nur dann Sinn, wenn wir sie alle auch einhalten. Und das lieber ein bisschen zu viel als zu wenig.
Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, einen exponentiellen Anstieg an Neuinfektionen zu verhindern und die Ausbreitung einzudämmen. Warum? Weil wir nur so sicher stellen, dass alle, die medizinische Versorgung brauchen, ob wegen Corona oder all dem, was ohne Corona ansonsten so Tag für Tag passiert, diese auch bekommen. Steigt die Kurve zu schnell zu stark an, was passiert, wenn man jetzt keine Maßnahmen setzt, weil dieses Virus nach aktuellem Stand im Vergleich zur Grippe wesentlich ansteckender ist, dann heißt das, dass keine optimale Versorgung mehr gewährleistet werden kann. Für alle und alles, egal welche Erkrankung oder Untersuchung, ob Grippe, Blinddarm-OP, Schlaganfall, Krebs, Herzinfarkt, Kreuzbandriss, Autounfall oder Corona. Dieses Wissen sollte für uns eine sehr große Motivation sein, sämtliche Maßnahmen nicht nur mitzutragen, sondern sie quasi „überzuerfüllen“, sofern persönlich in der aktuellen Situation möglich.
Wir sind in einer besonderen Situation, die es so noch nie gab, v.a. nicht für unsere Generation, die in der Regel bisher keine größeren gesellschaftlichen Unsicherheiten erlebt hat. Es liegt also jetzt an uns, mit vollem Einsatz mitzumachen, mitzuziehen, uns im Bedarfsfall gegenseitig in der Nachbarschaft zu helfen und keine Panik und keine Verschwörungstheorien zu verbreiten.
Was können wir selbst zum aktuellen Zeitpunkt tun?
Als Erstes natürlich sämtliche Maßnahmen einhalten, um eine Verbreitung einzudämmen (Quelle: Gesundheitsministerium).
Die wesentlichen Schutzmaßnahmen für jeden Einzelnen lauten:
- Häufiges Händewaschen für 30 Sekunden (das entspricht 2x Happy Birthday) oder Reinigung mit einem Desinfektionsmittel. Das heißt, wann immer man an einem Ort ankommt, ob das das Büro oder die eigenen vier Wände sind, Hände waschen oder desinfizieren.
- Distanz zu anderen halten, die niesen oder husten. Ein Meter Abstand, gerne auch mehr ist hier angebracht.
- Hände aus dem Gesicht. Warum? Weil Augen, Nase und Mund bzw. deren Schleimhäute Viren, die vorher „nur“ auf den Händen und Fingern waren Einlass in unsere Körper gewähren.
- Hygiene beim Husten und Niesen. Ob wegen eine Verkühlung oder Pollenallergie: Beim Niesen oder Husten immer den Mund mit dem gebeugten Ellbogen bedecken oder ein Taschentuch verwenden und dieses danach nicht in die Hosentasche einstecken, sondern direkt entsorgen. Also im Bedarfsfall darauf achten, genug Taschentücher bei sich zu tragen.
- Kein Händeschütteln oder Umarmen zur Begrüßung.
- Wenn Symptome auftauchen oder man befürchtet erkrankt zu sein, zu Hause bleiben und 1450 anrufen, um abzuklären, was im Einzelfall weiter zu tun ist.
Außerdem eine weitere wichtige Info: Derzeit wird davon ausgegangen, dass bereits bis zu 48h vor Ausbruch von Symptomen eine Ansteckung erfolgen kann. Heißt: Auch eine gesund wirkende Person kann ansteckend sein, ganz abgesehen davon, dass bei manchen Menschen trotz Coronavirus keine großen Symptome auftreten. Daher sind Abstand und Hygiene derzeit so oder so ganz ganz wichtig.
Soziale Kontakt einschränken heißt wirklich soziale Kontakte einschränken
Denkt an eure Eltern, an eure Großeltern, an alle, die ihr gern habt – sie sollten Grund genug dafür sein, dass wir jetzt zusammenhalten und auf Kommunikationswege wie Telefonate oder Videotelefonate switchen, wo es möglich ist. Gerade wenn die Personen über 65 Jahre alt sind und/oder Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Krebs oder ähnliche Krankheiten bestehen, denn dann ist das Sterblichkeitsrisiko bei einer Infektion wesentlich erhöht. Also lasst derzeit Kinder und Jugendliche bitte NICHT zu ihren Großeltern.
Unsere Regierung bittet uns wortwörtlich nur jene direkten Kontakte zu pflegen, die unbedingt, in anderen Worten also dringend, notwendig sind. Es ist jetzt unser persönlicher Einsatz gefragt. Halten wir zusammen und schränken wir uns ein, wo es geht.
Ich persönlich habe zu meinen Eltern und Schwiegereltern nur noch telefonischen Kontakt. Treffen mit Freunden in Lokalen oder im Kino sind erstmal auf Eis gelegt, bis auf alle HundebesitzerInnen, die ich beim Spazierengehen im Freien treffe. Ich empfange zuhause keinen Besuch und ich gehe seit dem Wochenende nicht mehr ins Fitnessstudio. Nur die Hundeschule sieht mich noch, weil wir aktuell dort ein Mal pro Woche für eine Stunde in der Kleingruppe in einer sehr großen Halle trainieren und – damit die Hunde nicht zu spielen beginnen – dabei sehr viel Abstand zueinander haben.
Berufliche Termine wurden vielfach verschoben, bei anderen überlege ich auf Videotelefonie umzusteigen. Ansonsten regiert Home Office.
Fitnessstudio ja/nein?
Ich schlage deshalb vor, jetzt lieber in das ein oder andere neue Fitness Equipment zu investieren, falls notwendig, weil man ansonsten nicht gut trainieren kann und dann daheim zu trainieren, und die nächsten Wochen abzuwarten. Es geht ja nicht darum, nie wieder in ein Gym zu gehen oder nie wieder mit viel Gewicht zu trainieren, was daheim meist ja nur bedingt möglich ist.
Dafür haben wir jetzt die Möglichkeit, mal zu richtig an unseren Schwachstellen zu arbeiten: Stabi-Übungen können jetzt daheim perfektioniert werden, regelmäßiges Dehnen findet mehr Raum, man kann neue YouTube-Fitness-Videos ausprobieren, ob Ballett, Tanz, Yoga, HIIT Workouts, was auch immer. Wer möchte, kann sich selbst für die nächsten Wochen mit einer Liegestütz Challenge herausfordern, den Spagat oder auch Klimmzüge lernen. Es gibt also genug zu tun, auch ohne Gym. Und wenn ein persönlicher Verzicht uns allen hilft, dann ist das in der aktuellen Situation doch viel mehr wert. Abgesehen davon ist ohnehin gerade Fastenzeit. Fasten wir also derzeit das Gym, was vielleicht schwerer fällt als auf Süßes zu verzichten, aber hey, was solls. Solange man sich trotzdem an anderer Stelle bewegen kann, ist doch alles gut.
Das eigene Immunsystem stärken
Zusätzlich macht es jetzt Sinn ganz bewusst unser Immunsystem auf Vordermann zu bringen:
- Entschleunigen wo immer es möglich ist.
- Unseren Lebensstil gesund ausrichten: Nicht (oder wenn schon deutlich weniger) Rauchen, kein oder weniger Alkohol (nein, das österreichische „Allheilmittel“ Schnaps hilft hier leider nicht), auf gesunde Ernährung mit viel Vitamin C (Zitrusfrüchte, Kohl und Kraut, Kartoffeln) und ausreichend Flüssigkeit (Wasser und Tee) setzen, um unser Immunsystem zu stärken. Ihr findet hier am Blog einiges zu diesem Thema.
- Bewegung in unseren Alltag bringen, da auch das unser Immunsystem stärkt, zB Laufen oder Spaziergänge an der frischen Luft. Für mehr Leichtigkeit kann ich auch Trampolin Springen auf dem Minitrampolin sehr empfehlen.
- Entstressen, ob mit Lesen, Gartenarbeit, Malen, Handarbeit, Lesen, Kochen, Backen, Yoga – weniger Stress = besser für unser Immunsystem
- Ausreichend schlafen
- Wer mit Fasten kein Problem hat: Auch Intervallfasten wie zB 16/8 kann das Immunsystem stärken, sofern man gut damit zurecht kommt und sich davon nicht gestresst fühlt
- Ich persönlich setze derzeit auch gezielt auf Nahrungsergänzung in Form von Kapseln ein wie Probiotika, Vitamin D3, Vitamin C und Zink zur Unterstützung meines Immunsystems.
Zusammenhalten & nach vorne schauen
Die aktuelle Situation ist ernst und keine Übung. Es ist unser aller Einsatz gefragt. Das Motto lautet Einer für alle und alle für einen.
Macht mit, sprecht mit euren Mitmenschen, die sich unsicher sind, welche Maßnahmen für sie Sinn haben, bleibt telefonisch in Kontakt und kümmert euch so umeinander.
Lasst uns fest zusammenhalten und zusammenstehen. Es gilt jetzt zu beweisen, dass wir eine echte Gemeinschaft sind. Zusammen schaffen wir das!
Alles Liebe & bleibt gesund,
Vera