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Ich gestehe direkt vorne weg: Ich habe es sehr gerne warm in meinen vier Wänden. Ich zähle, wie viele Frauen, zu denen, die Raumtemperaturen über 23 Grad als absolut richtig und überhaupt nicht zu heiß empfinden. Ich habe schnell zu kalt, aber nicht schnell zu warm. Aber mittlerweile gibt es drei gute Gründe, weshalb ich das Heizen dennoch deutlich reduziere:
Grund Nummer eins ist sieben Monate alt, trägt ein sehr dichtes Haarkleid und hat grundsätzlich in der Wohnung immer sehr warm, was er durch lautes Hecheln kund tut. Natürlich zieht man sich als Hundebesitzer für sein Hundekind gerne etwas mehr an und dreht die Heizung runter, Hauptsache er muss nicht Hitze leiden 😉 . Und man spart auch noch Sabberflecken ein.
Grund Nummer 2 ist nicht so direkt greifbar wie der Hund, aber natürlich trägt auch die Klimakrise dazu bei, dass ich meine Heizgewohnheiten mehr hinterfrage und ändern möchte.
Und Grund Nummer 3 hat mit der Forschung von Prof. Dr. David Sinclair zu tun, der sich in Harvard mit unseren Langlebigkeitsgenen beschäftigt und meint, wir sollten uns öfter Stressoren wie beispielsweise Kälte, Hitze (zB Sauna), Fasten (zB Intervallfasten) und intensiver Bewegung (zB HIIT) aussetzen, um unsere Langlebigkeitsgene zu aktivieren. Sein Fazit: Man soll es nicht zu gemütlich haben.
Wer dem Professor selbst lauschen möchte, seit Kurzem gibt es einen eigenen Podcast von ihm, in dem er über seine Forschung und wichtige Erkenntnisse hinsichtlich Lebensstil, Ernährung, Bewegung & Training und seine eigenen Experimente spricht. Mehr dazu hier: Lifespan Podcast.
Für alle, die einen groben Überblick über seine praktischen Tipps haben möchten, hier paar seiner Empfehlungen abgeleitet aus seiner Forschung:
1) Eat less often and kill the sugar. Er setzt dagegen auf Stevia und natürliche Süßungsmittel.
2) Den eigenen Fleischkonsum reduzieren und v.a. auf verarbeitetes Fleisch wie Wurst und rotes Fleisch verzichten. Dafür auf eine mediterrane Kost setzen und Olivenöl verwenden.
3) Wie im Tierreich spielt auch beim Mensch die Körpergröße eine Rolle. Man kann aber durch gute Lebensführung einige Jahre wiedergewinnen. Die schlanken, kleinen Frauen leben am längsten (YES 😉 ).
4) Beim Essen macht es Sinn auf die Reihenfolge zu achten: Zuckerreiche und kohlenhydrathaltige Lebensmittel setzt Prof. Sinclair ans Ende einer Mahlzeit (der Blutzucker geht somit erst dann richtig hoch, nicht bereits zu Beginn).
5) Es ist in Ordnung sich hungrig zu fühlen und auch mal richtig Hunger zu haben. Er plädiert daher für weniger Snacks und Fastenzeitfenster. Er selbst fastet mittlerweile übrigens 22h am Tag.
6) Auch bei Haustieren wie Hunden und Katzen sollte man das Futter reduzieren (ca. -25%), um die Langlebigkeit zu steigern.
7) Es ist sinnvoll, öfter mal kalt zu haben und ungemütlichem Stress ausgesetzt zu sein. Das beutetet, dass man sich gerade in unserer „gemütlichen Welt“ öfter der Kälte aussetzen sollte. So schläft Prof. Sinclair beispielsweise nur mit einer dünnen Decke und macht Wechselduschen. Auch Kryotherapie wäre eine Möglichkeit. Oder Training im Freien bei niedrigen Temperaturen mit Kappe, aber ohne TShirt. Man darf auch mal wieder vor Kälte zittern. Ebenso sinnvoll ist auch das bereits oben beschriebene weniger oder gar nicht Heizen.
8) Bewegung und Training aktivieren ebenso die Langlebigkeitsgene. Am besten ein Mix von Low Intensity Training (mind. 4000 Schritte, 10.000 besser pro Tag), an einem Stehpult arbeiten, nicht zu viel sitzen, nach jedem Essen einen Spaziergang machen, gepaart mit High Intensity (insgesamt 75 Min. pro Woche; zB 10 Min. täglich HIIT und Sprints) und Muskelaufbau bzw. -erhaltung (Training mit Gewichten, um Muskeln zu stärken bzw. keine Muskelmasse zu verlieren). Eine gut erhaltene Muskelmasse sorgt nämlich für jugendliche Hormonwerte und starke Beinmuskeln, ein guter Po und starker Rücken für eine gute Haltung. Aber Achtung: Zu viele Muskeln lassen uns wiederum schneller altern, auch die Einnahme von Wachstumshormonen oder ähnlichem entspricht in etwa dem Bild einer Kerze, die man an zwei Enden anzündet. Daher macht es aus Sicht der Langlebigkeit und Gesundheit mehr Sinn, auf qualitativ hochwertige Muskelmasse, aber keine extremen Muskelberge zu setzen.
Wer also seine Langlebigkeitsgene aktivieren möchte, der darf seinen Körper gezielt in „Notsituationen“ versetzen wie Intervallfasten, tägliches außer Atem kommen durch Laufen oder Ähnliches und auch dem Aussetzen unangenehmer Temperaturen wie Kälte und Hitze. Immerhin waren wir als Steinzeitmenschen an Kälte und Nahrungsknappheit angepasst und eben nicht an Gemütlichkeit und Überfluss an Essen.
Wer selbst noch mehr dazu lesen möchte, hier geht’s zum Buch von Prof. Dr. David Sinclair: Das Ende des Alterns: Die revolutionäre Medizin von morgen*
Ich versuche mich einstweilen an weniger warme Temperaturen hier zuhause zu gewöhnen 😉
Alles Liebe,
Vera