Du kennst das sicher. Montag, neue Woche, zurück in den vollen Alltag. Man tut, was man immer tut und die Zeit vergeht und zack, ist schon wieder Mittwoch, dann Donnerstag und schon naht wieder das Wochenende und irgendwie fliegt die Zeit bei all den Aufgaben, Verpflichtungen, Hobbys, Treffen & Co nur so dahin und so verstreichen die Tage, Wochen und Monate.
Da gäbe es zwar gewisse Vorsätze, Ziele, Wünsche oder auch Bedürfnisse, aber irgendwie finden die nie recht Einzug in den Alltag. Oder es kommt wieder irgendwas dazwischen, ob es etwas Familiäres oder Berufliches ist oder die Tatsache, dass man sich eine Erkältung eingefangen hat und sich erstmal auskurieren muss…
Wie dem auch sei: Man wurstelt so dahin, ist eingespannt, hat immer zu tun und hat dabei irgendwie das Gefühl, dass etwas fehlt. Dass man endlich (mal wieder) etwas für sich tun möchte. Oder dass man große Zukunftsvisionen vermisst. Oder dass man erschöpft und müde ist und einfach mal wieder richtig auftanken möchte, aber nicht weiß, wann genau das passieren soll.
All diese Gefühle und Zustände habe ich als Trainerin und Gesundheitsberaterin schon von verschiedensten Menschen in unterschiedlichsten Lebensphasen erzählt bekommen.
Ganz viele fühlen sich im Hamsterrad und dabei alles andere als lebendig. Sie haben das Gefühl gelebt zu werden, aber nicht selbst zu leben. Sie fühlen sich fremdbestimmt und sind müde. Sie wünschen sich frische Energie, Highlights im Alltag zum Auftanken und Kraft schöpfen, neue Inspiration und das gute Gefühl, am richtigen Weg zu sein.
Was also tun? Ich rate in solchen Situationen gerne zu neuen, kraftspendenden Gewohnheiten. Natürlich sind auch neue Erlebnisse, Urlaube, Ausflüge & Co toll, weil sie einen Tapetenwechsel bedeuten, man neue Inputs bekommt, es aufregend ist oder man Selbstwirksamkeit erfahren kann, wenn man sieht, dass man Neues meistern kann, wenn man sich dem stellt. Aber schlussendlich ist es aus meiner Sicht der hundsnormale Alltag, den man sich genauer anschauen und eventuell hier und da ein bisschen umbauen sollte. Weil es diese Tag für Tag Routinen sind, die einem die Kräfte rauben und manche nur fürs Wochenende oder für Urlaube leben lassen.
Also: Was kannst du hier verändern?
Wie bei dem Thema Ernährung kann meiner Erfahrung nach auch auf diesem Gebiet jener Zugang Sinn machen, der uns etwas dazu gibt statt etwas wegnimmt. Im Falle des Essens wäre es also beispielsweise nicht „iss ab jetzt absolut keinen Zucker und kein Weißmehl mehr“, sondern „schau, dass du ganz bewusst auf viele gute Proteine und Gemüse setzt.“ Merkst du den Unterschied? Weg vom Verbot und stattdessen hin zu etwas, das dir gut tut und dich stärken soll.
Dasselbe kann also auch für deinen Alltag weiterhelfen: Statt „Schluss mit Serienschauen oder Social Media Doomscrolling, das ist nur Zeitverschwendung“ ist es sinnvoll sich zu überlegen, was man gerne in seinen Tag einfügen möchte, um sich wirklich zu entspannen und abzuschalten.
Für die einen sind es vielleicht romantische Liebesgeschichten in Buchform, die eine feine Einschlafroutine darstellen und so das neue tägliche, abendliche Highlight bilden (vielleicht auch zusammen mit einer warmen Wärmflasche für wohlig warme Füße, was zusätzlich entspannt und das Einschlafen fördert).
Für die anderen sind es morgendliche Kälteanwendungen, ob outdoor, in der Badewanne oder unter der eiskalten Dusche, um die Willenskraft und gleichzeitig mentale Klarheit zu trainieren.
Manche lieben heiße Saunagänge, um von Kopf bis Fuß ins Schwitzen zu kommen und auch Stress und Anspannung dahinschmelzen zu lassen, gleichzeitig aber auch die Muskulatur auf diesem Weg zu pflegen, das Herz-Kreislauf-System zu trainieren und sich damit rundum etwas Gutes zu tun (das ist auch mein Favourite 😉 ).
Andere setzen sich gezielt – und wenn es nur ein paar Minuten pro Tag sind – an ihr liebstes Instrument oder Singen (Yogis zB Mantras, was auch eine tolle Meditation darstellen kann).
Alle, die das Gefühl haben, extrem müde und ausgelaugt zu sein, gehen ganz bewusst früher schlafen als sonst, um so dem eigenen Schlaf eine höhere Priorität einzuräumen.
Die, die immer zu wenig trinken, füllen täglich ihre Wasserkaraffe oder -flasche auf und behalten sie in Sichtweite, um sich mit guter Flüssigkeit aufzutanken und richtig gut hydriert zu sein (optimal hydriert ist man übrigens, wenn der Urin in etwa champagnerfarben ist).
Die wichtigsten Säulen der Gesundheit und des eigenen Wohlfühlens stellen Schlaf, Ernährung, Bewegung, Entspannung und unsere Beziehungen dar.
In welchem Bereich siehst du bei dir am meisten Handlungsbedarf, um dich besser zu fühlen und mehr Energie zu gewinnen?
Überleg dir zumindest eine gute, neue Gewohnheit, die du dir aneignen willst. Damit es sich nicht zu groß oder zu schwer anfühlt, sagen wir nicht für 3 Wochen oder Monate, sondern wie wärs damit, es einfach mal für diese eine Woche zu versuchen? 🙂
Viel Spaß beim Experimentieren & alles Liebe,
Vera