Es vergeht scheinbar kein Monat ohne neue Ernährungstrends. Aktueller Hype: Rohkost. Diese ist eigentlich nichts Neues, erlebt aber derzeit zusammen mit dem veganen Lifestyle einen kleinen, neuen Boom. Ernährung ist für viele zur Glaubensfrage geworden. Man denke an die unterschiedlichsten Formen, die derzeit propagiert werden: von Paläo über Volumetrics bis hin zu veganer Ernährung. „Aber was ist denn nun eigentlich wirklich gut?“ Diese Frage höre ich in letzter Zeit sehr oft.
Ich habe sämtliche Fach- und populärwissenschaftliche Literatur zu allen möglichen Themen und Ernährungsformen gelesen, um mir selbst ein Bild zu machen und genau das würde ich auch jedem raten, der sich näher mit dem Thema Ernährung auseinander setzen möchte. Denn jeder, der eine bestimmte Form der Ernährung für sich gewählt hat, hat seine Gründe und damit auch seine Überzeugungen. Es ist deshalb dienlich, auch über den Tellerand zu schauen und sich komplett konträre Meinungen anzuhören bzw. eben auch mal andere Bücher zu lesen als jene, die vorwiegend die bereits gefasste Meinung stützen. Auch wenn ich selbst keine große Fleischesserin bin, habe ich viele Bücher rund um die Paläo-Ernährung verschlungen. Vorzugsweise sollte man dabei nicht nur europäische Literatur, sondern auch amerikanische berücksichtigen, denn auch hier gibt es oft komplett andere Zugänge und Sichtweisen innerhalb einer Ernährungsform.
Persönlich und durch meine Arbeit bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es keine perfekte, für jeden passende Ernährung gibt, auch wenn ich pflanzlich fokussierter Ernährung sehr viel abgewinnen kann, auch in Sachen Ökologie und Ethik. Dennoch: Vegane Ernährung kann für die einen die Erfüllung sein, andere haben dagegen ständig das Gefühl, dass ihnen etwas fehlt (was zu vielen Teilen sicher auch Gewohnheit ist). Rohkost kann für den einen super funktionieren, während ein anderer davon trotz Bemühen und dem Willen zur Umstellung eher Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme bekommen kann. Paläo und der damit verbundene hohe Fleischkonsum kann manchen gut tun, anderen nicht – hier sollte aber nicht nur das Fleisch an sich Beachtung finden, sondern vorhalb woher es kommt, ansonsten wirkt sich diese Ernährungsform letztendlich auch auf den Körper kontraproduktiv aus. Aber immerhin wird auch hier ansonsten viel Gemüse und Natürliches, Frisches sprich Unbehandeltes gegessen.
Fazit: ich denke, dass es individuell unterschiedliche Wege und Möglichkeiten gibt. Und, dass man durchaus Dinge ausprobieren sollte, um herauszufinden, was einem selbst gut tut, auch wenn man manchem anfangs vielleicht etwas skeptisch gegenüber steht, v.a. was die Alltagstauglichkeit betrifft.
Ich persönlich bin für eine Ernährung mit viel frischem Gemüse sowie grünem Blattgemüse (gerne auch in Form von grünen Smoothies und frischen grünen Säften), guten Fetten, wenig Zucker (auch Fruchtzucker) und viel Wasser. Was man „rundherum“ dann noch machen will, ob Fleisch ja oder nein, viel oder wenig Kohlenhydrate, Rohkost, Abwechslung, was auch immer – das muss jeder für sich selbst entscheiden, je nachdem, was ihm oder ihr gut tut. Ein bisschen Aufgeschlossenheit schadet dabei aber nicht ;-). Schlussendlich ist es am wichtigsten, dass man sich gut und gestärkt fühlt und auf keinen Fall unrund oder geschwächt, denn unsere Lebensmittel sollen uns nicht nur satt machen, sondern erNÄHREN.