Wie ihr wisst, sind wir keine Verfechter einer bestimmten Ernährungsform oder -methode. Unserer Meinung nach ist Ernährung ein höchst individuelles Thema. Was für den einen gut und förderlich ist, kann für den anderen Gift sein. Deshalb hört in euch hinein und findet heraus, was euch wirklich gut tut, welche Lebensmittel euer Körper gut verträgt, wie ihr euch nach dem Essen fühlt. Manche „Nachwirkungen“ von Essen, welches man aus den diversesten Gründen vielleicht nicht so gut verträgt, können bis zu 72 Stunden später auftreten, deshalb lohnt es sich, bei Bedarf ein Ernährungstagebuch zu führen, denn so findet man danke des Mitschreibens aller Mahlzeiten und Getränke über den Zeitraum von ein paar Wochen schneller heraus, was einem wirklich gut tut und was man nicht so gut verträgt. Notiert dafür am besten alles: was und wieviel ihr wann gegessen habt, wie ihr euch am jeweiligen Tag und speziell nach den Mahlzeiten fühlt und habt auch im Blick, dass es manchmal keine unmittelbaren Reaktionen gibt, sondern es auch ein, zwei Tage danach zu Beschwerden kommen kann. So könnt ihr leichter Rückschlüsse ziehen und seid gegebenenfalls auch für einen Termin bei einem Arzt oder Ernährungswissenschaftler bestens vorbereitet, falls es persönliche Fragen über Ernährung, Unverträglichkeiten, Allergien usw. gibt. Diese Vorgehensweise schlage ich auch immer meinen Klientinnen und Klienten vor, egal ob das Ziel mehr Wohlbefinden, Abnehmen oder was auch immer heißt, ein Ernährungstagebuch macht in jedem Fall Sinn. Das bestätigt auch Doc Tom als Ernährungsmediziner. Er rät seinen Ernährungs-Patienten ebenfalls vor einem Termin bei ihm in der Praxis, die Mahlzeiten und das Befinden bis dahin mitzuschreiben.
Wer bereits weiß, was ihm gut tut und welche Ernährung und Lebensmittel für einen selbst der beste Treibstoff sind, dem wollen wir heute eine Auswahl an aktuellen Büchern* zum Thema Ernährung & Kochen vorstellen. Vielleicht ist hier ja genau das richtige für eure liebste Ernährungsform dabei 😉
Beginnen wir mit „Die freeTOX Diät„: Gleich vorneweg sei gesagt, dass wir den Begriff „Diät“ im herkömmlich verwendeten Sinn innerhalb des deutschsprachigen Raums für nicht sinnvoll halten, denn wie wir alle wissen, ändert man sein Essverhalten am besten nachhaltig und nicht nur für eine bestimmte Zeit. Deshalb halten wir den Namen „freeTOX-Diät“ auch nicht für glücklich gewählt. Der Inhalt dagegen ist durchaus lesenswert, v.a. für Einsteiger und all jene, die wissen, dass sie glutensensibel sind. Dieses Buch richtet sich zudem speziell an LeserInnen, die abnehmen wollen, es aber trotz sämtlicher Versuche nicht schaffen. Der Autor Dr. Michael Despeghel sieht hier einen Zusammenhang mit Entzündungen im Körper, insbesondere im Darm, die den Stoffwechsel stören und auch Beschwerden auslösen können. Durch Zucker, Alkohol oder eben in manchen Fällen auch glutenhaltiges Getreide kann es zu einer Überaktivität des Immunsystems und zu einer raschen Bildung von Fettzellen kommen, die die Entzündungsprozesse im Körper weiter anfeuern. Hintergrundinfos hierzu liefert der Theorieteil des Buches. Mit Hilfe von entzündungshemmenden Lebensmittel in Form von 70 Rezepten für 28 Tage (hier sind übrigens viele Smoothies dabei) sollen folglich der Darm entlastet, die Entzündungen reduziert, das Immunsystem in Balance und das Gewicht verringert werden.
„Flexi-Carb“ ist das aktuelle Buch von Dr. Nicolai Worm und plädiert dafür, die Ernährung an den jeweiligen Lebensstil und Bewegungsaktivität anzupassen. Eigentlich logisch, denn wer viel sitzt und sich wenig bewegt, hat einen anderen Bedarf als jemand, der den ganzen Tag lang körperlich aktiv ist. Das Schema hier lautet also: je mehr wir sitzen, desto weniger Kohlenhydrate brauchen wir. Essen wir bei einem sitzenden, passiven Lebensstil zu viel, sind Übergewicht, Fettleber, Insulinresistenz und andere Krankheiten die Folge. Hierzu finden sich im Buch ausführliche, wissenschaftlich belegte Informationen, ganz so, wie man es von Dr. Worm gewohnt ist. Die Flexi-Carb-Ernährungspyramide zeigt im Anschluss mögliche Empfehlungen je nach Lebensstil auf und sorgt mit mediterranen Rezepten auch dafür, dass das Essen schmeckt und der Genuss nicht zu kurz kommt. Noch mehr Rezepte (und weniger wissenschaftliche Infos rund um Flexi-Carb) bietet außerdem das Praxis-Buch „Flexi-Carb – Das Kochbuch„.
Weiter geht’s mit zwei Büchern zur Paläo-Ernährung:„Paläo-Ernährung für sportliche Höchstleistung“ ist wie der Titel bereits verrät für all jene interessant, die körperlich sehr aktiv sind, sportliche Ziele verfolgen und eine hochwertige, leistungsfördernde Ernährung bevorzugen. Autorin Stephanie Gaudreau ist Ernährungsberaterin und Profi-Gewichtheberin, 20 Jahre Wettkampferfahrung inklusive. Paläo setzt auf viel tierisches Eiweiß, viel Gemüse, etwas Obst, ausgewählte Kohlenhydrate und gesunde Fette. Im Gegensatz zu anderen Paläo-Anhängern greift Gaudreau bei einigen ihren Rezepten auch zu Kartoffeln, weißen Reis oder Molkeneiweiß, welche zur Leistungssteigerung dank schnellerer Regeneration bzw. im Fall von Kartoffeln und Reis als weitere Kohlenhydratzufuhr gedacht sind.
Wer einen Paläo-gerechten Nahrungsstil verfolgt, dabei offen für Neues ist und v.a. seine körperliche Leistungsfähigkeit weiter steigern möchte, der findet hiermit ein Kochbuch, welches sich dieser Ernährungsstrategie entsprechend nicht mit den Inhaltsstoffen an sich, sondern auch den richtigen Zeitpunkt für die jeweiligen Mahlzeiten – angepasst an das eigene Training – erläutert. Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Büchern findet man in diesem Fall übrigens keinen ausführlichen Theorieteil, die Philosophie wird kurz und knapp in der Einleitung erklärt, der Schwerpunkt liegt komplett auf den Rezepten.
„Die Paläo-Therapie“ behandelt die positiven Auswirkungen der Paläo-Ernährung auf Autoimmunerkrankungen, um Beschwerden und Symptome zu lindern. Die Autorin und Wissenschaftlerin Dr. Sarah Ballantyne hat sich durch ihre eigene Autoimmunerkrankung intensiv mit dem Paläo-Prinzip beschäftigt und damit in Kombination mit einer umfassenden Lebensstiländerung einen Weg gefunden, der sie heute nahezu beschwerdefrei leben lässt. Denn nicht nur die Ernährung ist ein wesentlicher Ansatz, auch Schlaf, körperliche Bewegung, Stressmanagement und Hormonregulation sind essentiell. In diesem populärwissenschaftlichen Buch finden sich jede Menge an detaillierten Informationen über mögliche Ursachen von Autoimmunerkrankungen sowie Heilungsansätze durch paläo-gerechte Ernährung.
Frisch gedruckt wurden die folgenden zwei Werke: „Die Suppen-Apotheke“ und „Dein Yoga, dein Leben – Das Kochbuch„:
„Die Suppen-Apotheke“ wartet mit Hintergrundwissen über die Heilwirkung von Brühen, Fonds und Essenzen sowie Rezepten für diese auf. Von Knochen-, Fleisch- und Fischbrühe über vegetarische Suppen und Gemüsesuppen ist hier alles dabei.
Wer mehr über Kraftbrühen, ihre Traditionen, Heilwirkungen und Anwendungen erfahren möchte, ist hier richtig. Das Buch ist witzig aufgemacht und illustriert und wartet mit praktischen Tipps zum Suppe Kochen auf – auch bzw. gerade bei bestehenden gesundheitlichen Beschwerden.„Dein Yoga, dein Leben – Das Kochbuch“ ist das neueste Buch von Yoga-Lehrerin Tara Stiles und liefert noch mehr Rezepte passend zu dem Vorgänger-Werk „Dein Yoga, dein Leben„, welches bereits einige Rezepte enthielt.
Ein Kochbuch für Yogis und Yoginis, die vegetarische Mahlzeiten schätzen, von Smoothies über Snacks, Salate, Sandwiches und Wraps über Beilagen und Hauptgerichte bis bin zu süßen Desserts. Hier könnt ihr einen ersten Blick ins Buch werfen. In diesem Sinne wünschen wir euch gutes, gesundes und leckeres Kochen & Essen! 😉
*Rezensionsexemplare