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Bevor ich mit meinen Erfahrungen mit der SWEAT App berichte, möchte ich gleich vorne weg erwähnen, dass ich das Jahres-Abo der App selbst gekauft habe und keinerlei Kooperation besteht. Ich erzähle euch von meinen Erfahrungen damit, als Anwenderin der App, aber auch von meinem persönlichen Blickwinkel als erfahrene Personal Trainerin samt universitärem Master-Abschluss (ich schreibe das nicht dazu, um damit anzugeben, sondern weil der Begriff Personal Trainer nicht geschützt ist und sich jeder so nennen kann, unabhängig von der vorangegangenen Ausbildung).
So, jetzt aber zum Erfahrungsbericht 😉 . Als Trainerin finde ich es immer sehr spannend, welche Trends am Markt sind und probiere selbst seit vielen Jahren verschiedene Programme aus. Ich hatte bereits Erfahrungen mit Kayla Itsines Bikini Body Guide (BBG), die ich auch hier am Blog mit euch geteilt habe. Die SWEAT App wurde aus diesem Programm heraus entwickelt und stetig um andere Trainerinnen erweitert sowie inhaltlich angepasst.
Hier muss man dem Team ein Kompliment aussprechen, dass man sich bewusst breiter aufgestellt hat und nun nicht nur ein, zwei intensive Trainingsmethoden und -programme anbietet, die schnell sehr einseitig und damit auch ungesund werden können, sondern seit Neuestem nicht nur Barre, Pilates und verschiedene Kraftprogramme in der App dabei hat, sondern auch vier neue Einsteigerprogramme, die sich sicher besser für (Wieder)Einsteigerinnen eignen, als die Einsteigerwochen, die es bisher in den einzelnen Intensiv-Programmen gab. Diese Entwicklung halte ich für sehr sinnvoll im Sinne der Anwenderinnen und deren Gesundheit, denn ich habe mich damals beim BBG gefragt, wie oft dieser wohl zu Verletzungen und Übertraining geführt hat. Mit den neuen, bunt gemixten Programmen wurde aus meiner Sicht daher der richtige Schritt gemacht, da die Nutzerinnen somit gezielter und den eigenen Bedürfnissen nach auswählen können.
Meine Erfahrungen mit dem SWEAT App High Intensity Strength Programm von Cass Olholm
Als ich die App gekauft und heruntergeladen habe, war ich mir noch nicht sicher, mit welchem Programm ich loslegen sollte. Ich schwankte zwischen drei, vier Programmen, die alle gut zuhause machbar waren. Auf Grund der Corona Situation in diesem Winter war klar, dass nur ein Training daheim möglich sein würde, insofern fielen alle Programme, die ein Fitnessstudio und zB Beinpresse oder sehr schwere Gewichte beinhaltet hätten, naturgemäß weg.
Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für das Crossfit-artige Programm von der australischen Trainerin Cass Olholm, ein hochintensives Programm mit Fokus auf Krafttraining und drei bis vier Einheiten pro Woche sowie zusätzlich empfohlenen Recovery und Low Intensity Cardio Einheiten. Mehr zum Programm hier.
Die App ließ sich problemlos herunterladen und das Programm einfach aussuchen. Man bekommt außerdem auch weitere Funktionen wie Mahlzeitenvorschläge, einen Planer (Kalender) oder die Möglichkeit, seinen Fortschritt via Foto-Dokumentation festzuhalten dazu. Zudem gibt es auch eine weltweite Community, um sich bei Bedarf mit anderen SWEAT Mitgliedern zu verbinden und auszutauschen.
Für mich war und ist allerdings nur der Menüpunkt Workouts jener, der mich interessiert. Hier finden sich die Workouts der jeweiligen Woche.
Beim High Intensity Strength Programm waren es wie gesagt je nach Phase 3 bis 4 Workouts pro Woche, die wie der Name schon sagt, wirklich intensiv waren, wenn man das verwendete Gewicht entsprechend wählt. Das Programm ist mittlerweile 16 Wochen lang, da es zwischenzeitlich ein Update und damit eine Verlängerung gab, wobei man als Fortgeschrittener die Einführungswochen durchaus auslassen kann und sich das Programm damit verkürzt.
Das Training mit Cass ist definitiv etwas für all jene, die Crossfit mögen und keine Angst vor vielen Wiederholungen haben. Es legt auf Oberkörpertraining genauso viel Wert wie auf Übungen für den Unterkörper.
Die Einheiten waren fordernd, viele richtig schweißtreibend und gut, aber mehrmals pro Woche dieser Trainingsstil mit 5 Runden á 1 Minute für jede Übung oder Tabata Workouts mit 8 Runden pro Übung werden dann doch irgendwann auch etwas monoton, zumindest für meinen Geschmack.
Ich habe das Programm gern gemacht, weil ich es spannend fand zu erfahren, was als nächstes kommt, wie die Übungen gematcht werden und wie das stetige Steigern innerhalb des Programms erfolgt, aber ich war dann auch froh, als das Programm vorbei war, weil ich mich einfach über Abwechslung gefreut habe.
Außerdem habe ich einige Übungen beim Training abgewandelt, so bin ich beispielsweise kein großer Fan von Forward Lunges (Ausfallschritte nach vorne), v.a. nicht, wenn es um sehr viele Wiederholungen davon geht. Hier bin ich auf Reverse Lunges (Ausfallschritte nach hinten) oder Stationary Lunges (reines Tief und Hochgehen im Ausfallschritt) umgestiegen. Abgesehen davon gab es hier und da Übungen, die ich in Punkto Auswahl nicht ganz nachvollziehen konnte, zB der Pistol Squat ohne Festhalten des gestreckten Beins und ohne Erhöhung, dafür pro Bein für je eine Minute und nein, leider nicht nur für ein Set 😛 .
Persönlich waren mir in diesem Programm auch zu wenige Übungen für das Gesäß und die rückseitige Beinmuskulatur dabei, was aber auch daran liegt, dass ich persönlich gerne einen Fokus darauf setze.
Gut gefallen haben mir die Dehneinheiten am Ende jeder Einheit, wobei ich mir hier auch noch ein gezielteres Dehnen für die Muskulatur im Nackenbereich gewünscht hätte. Gerade wenn man viel am Schreibtisch sitzt, sind Nackenverspannungen in der Regel an der Tagesordnung, was durch viele Überkopfübungen und Haltungen im Stütz wie einem Mountainclimber & Co noch zusätzlich verstärkt wird. Deshalb würde ich jedem, der das Programm macht, empfehlen, zusätzlich unbedingt selbst gezielte Dehnübungen für den Nacken einzubauen.
Auch das Thema Regeneration und v.a. Regenerationswoche würde ich an dieser Stelle gerne ansprechen und klar sagen, dass ich finde, dass diese zu kurz kommt. Ich habe mir bewusst eine Woche herausgenommen, in der ich alternativ trainiert habe, um einseitige Überlastungen zu vermeiden und die Muskeln mehr regenerieren zu lassen und kann nur empfehlen, hier auf den eigenen Körper zu hören und das Training zudem auch immer auf den Alltag und die aktuelle Lebenssituation anzupassen, v.a. in beruflich oder familiär intensiven Wochen. Regenerationswoche heißt nicht, dass man nichts macht, sondern einfach ruhiger und weniger intensiv. Abgesehen davon muss man sich keine Sorgen machen, dass man beim Programm etwas versäumt, man kann jederzeit dort weitermachen, wo man aufgehört hat.
In der klassischen Trainingsplanung wird in der Regel von Woche 1 bis 3 gesteigert und in jeder vierten Woche eine merklich weniger intensive Woche eingeschoben, da man genau in dieser Zeit, in der die Muskeln wachsen und sich an die Trainingsreize anpassen, stärker wird. Insofern sollte man Regeneration hochhalten und bewusst zu lassen, da es ansonsten auch kein Wachstum gibt. Da hier jeder Körper anders ist, heißt es feinfühlig sein und hinhören, wenn man in fixen Trainingsprogrammen steckt und hier und da sinnvolle Adaptionen vorzunehmen, wenn notwendig.
Alles in allem war das Training mit Cass ein intensives, das mich körperlich und durch die vielen Wiederholungen auch mental gefordert hat. Die ersten sechs Wochen waren noch neu und aufregend, nach 12 Wochen war ich dagegen dann froh, dass mein gewähltes Programm fertig war, weil ich einfach Lust auf etwas Neues, weniger Repetitives hatte.
Womit wir zu einer oft gestellten Frage kommen.
Kann man innerhalb der SWEAT App das Programm ändern?
Die Antwort lautet: Ja, man kann. Und zwar zu jeder Zeit. Man kann auch vorab ein Probetraining machen, wenn man in ein Programm hineinschnuppern möchte. Oder eben mittendrin umsteigen, falls etwas anderes besser passt, zB wenn man für ein paar Wochen auf Urlaub sein sollte und dann kein Equipment zur Verfügung hat, wäre es möglich in dieser Zeit auf ein Zero Equipment Programm zu wechseln. Genauso wie es möglich ist, nach der Wiedereröffnung der Fitnessstudios von einem Home Programm auf ein Fitnessstudio Programm mit Geräten und schwereren Gewichten umzusteigen. Insofern muss man sich nicht auf ein Programm festlegen, was ich großartig finde.
Derzeit im Test: Fierce von Chontel Duncan
Somit bin ich nach 12 Trainingswochen mit Cass auf ein Programm gewechselt, welches bereits zu Beginn im engsten Kreis meiner Auswahl war: Fierce von Chontel Duncan. Auch hier findet sich Krafttraining und hochintensives Training, allerdings eher als bunter Mix, der auch Elemente aus dem Boxen und Functional Training enthält.
Da ich noch mitten im Programm stecke, kann ich noch nicht abschließend darüber berichten, allerdings kann ich soweit schon einmal sagen, dass es tatsächlich abwechslungsreicher ist.
Da ich in den vergangenen Monaten allerdings bemerkt habe, dass mir bestimmte Übungen für den Unterkörper, die ich seit Jahren mache, gefehlt haben, weil sie in der Form in den Programmen nicht vorkommen, habe ich mit dem Start von Fierce außerdem begonnen meine Übungen vorab zu machen und erst danach die App für das SWEAT Workout anzuwerfen. So habe ich einen vielfältigen Mix, der mir persönlich gut tut.
Abgesehen davon freue ich mich auch darüber, dass die Fitnessstudios nun wieder geöffnet haben und ich nun auch wieder schwere Gewichte sowie das Training am Stairmaster ergänzen kann.
Ich halte euch gerne am Laufenden, wie mir Fierce schlussendlich gefallen und welche weiteren Programme (Pilates, Barre, BBG Zero Equipment usw.) ich ausprobieren werde 🙂 .
Lohnt sich die SWEAT App?
Für alle, die generell fragen, ob die SWEAT App sinnvoll ist und etwas taugt: Ich würde sagen ja, sofern man in der Lage ist, nicht zu übertreiben und auf seinen Körper zu hören. Die App ist eine tolle Unterstützung und bietet verschiedenste Trainingsmöglichkeiten mit mittlerweile mehreren Trainerinnen aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Trainingsmethoden und -hintergründen. Umsetzen muss man die Programme aber natürlich dennoch selbst und hier heißt es achtsam sein, um keine Verletzungen oder Überlastungen zu provozieren.
Übungen, die sich nicht gut anfühlen, sei es wegen der eigenen Anatomie, früheren Verletzungen oder der persönlichen Tagesform sollten entsprechend angepasst oder abgeändert werden. Außerdem macht es Sinn, andere individuell wichtige und passende Übungen eventuell zu ergänzen, sofern das Programm diese nicht beinhaltet, wobei auch hier Fingerspitzengefühl gefragt ist, um kein Zuviel oder im Worst Case ein Übertraining zu riskieren.
Für sehr positiv halte ich außerdem die Entwicklung der SWEAT App hin zu mehr Einsteigerinnen Programmen, die auf Sprünge & Co verzichten und eine allgemeine Basis legen.
Verglichen mit anderen Programmen findet man hier außerdem ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und ein breites Spektrum an Trainingsmethoden.
Wer ein gutes Körpergefühl hat und nicht zu starken Übertreibungen neigt oder starr jeden Plan abtrainiert, egal wie weh es tut, dem kann man die mittlerweile zu einem bunten Trainingsmix angewachsene App empfehlen, sofern hier und da adaptiert und den eigenen Bedürfnissen entsprechend abgeändert wird.
Alles Liebe & ein gutes Training,
Vera
Liebe Vera! Hast du auch schon mal die Trainingsapp centrfit von Chris Hemsworth ausprobiert oder vor diese zu testen? Ich hab schon viel Gutes darüber gehört, aber selbst noch nicht ausprobiert.
Kann deinen Bericht auch nur bestätigen. Sweat app Programme bieten für mich viel zu wenig Bein und Gesäß-Übungen und wird mit der Zeit an sich etwas langweilig, weil zu wenig Abwechslung.
Liebe Grüße Nicole
Liebe Nicole,
danke für deine Erfahrungen!
Nein, ich habe zwar schon von der App von Chris Hemsworth gehört, aber diese bisher nicht probiert, ich glaube, wenn würde ich eher ein neues Glutes Programm oder etwas in dieser Art testen 😉
Aber die Kombi aus gezielten Beinübungen, die für mich gut funktionieren und Spaß machen und dazu die SWEAT App finde ich derzeit ganz gut, zumal Hip Thrusts & Co in der nächsten Zeit nach der langen Studio-freien Zeit sowieso wieder recht intensiv werden 😛 (kennst es eh selber)
Liebe Grüße und viel Freude beim Training 😉 ,
Vera